Dieter Krampe

GEOCACHING 2.0 - Der neue Freizeitpark in Oberstdorf


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      Autor: Dieter Krampe

       © Juni 2016

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      gewidmet:

      Kommissar Korbinian Hofer

      (ZDF: Die Rosenheim Cops)

      Impressum Copyright: © Juni 2016

      Dieter Krampe

       Verlag: epubli GmbH, Berlin,

      www.epubli.de

      WAS BISHER GESCHAH …

      1. Wenn du den ersten Teil der GEOCACHING-Trilogie ganz gelesen hast, genügen die folgenden Schlagzeilen zum Verständnis dieses zweiten Teils:

      Schlagzeilen zu den Morden in Oberstdorf zur Weihnachtszeit 2013

       02.12. „Selbstmord“ des Kaplans Marc Teuffel

       25.12. Ermordung des Vorsitzenden des Vereins der

      Oberstdorfer RECHTLER Xaver Steingasser

       30.12. GEOCACHING-Rallye in Oberstdorf /

      Ermordung des Nico Winterscheid

       01.01. Fund der Leiche des Nico Winterscheid im

      Speichersee an der Nebelhornbahn

       02.01. Entführung der Gräfin zu Hohenstein

       03.01. Geldübergabe / Flucht des „Bobo“ Babayigit

      2. Vermutlich hattest du nicht das große Vergnügen gehabt, den ersten Teil von „GEOCACHING – Tödliche Weihnacht in Oberdorf“ zu lesen. Daher sei dir dieser Allgäu-Krimi nochmals wärmstens ans Herz gelegt.

      Um dich aber in das Geschehen einzuführen, biete ch dir hier eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse:

      VORGESCHICHTE

       GEOCACHING – Tödliche Weihnacht in Oberstdorf

      Während des Weihnachtsaufenthaltes in meiner kleinen Ferienwohnung in Oberstdorf wurde ich von meinem alten Freund Toni Endras gebeten, den angeblichen Selbstmord des Kaplans der katholischen Pfarrkirche St. Johannes Baptist zu untersuchen. Dabei konnte ich rasch nachweisen, dass es sich bei Marc Teuffels Ableben hundertprozentig um einen kaltblütigen Mord gehandelt hatte.

      Der Kaplan war unglücklicherweise den Machenschaften einer Unternehmergruppe auf die Spur gekommen, die zusammen mit dem Ersten Bürgermeister der Marktgemeinde und dem Gemeinderat einen großen Freizeit- und Vergnügungspark oberhalb der Erdinger Arena plante.

      Da die Mordkommission in Kempten nicht sorgfältig ermittelt hatte, wurde ich von der zuständigen Staatsanwältin Dr. Angela Marx überredet, bei der Aufklärung des Mordes an Kaplan Teuffel mitzuhelfen. Am zweiten Weihnachtstag wurde zudem die Leiche des Vorsitzenden des Vereins der RECHTLER in der Nähe der Ziegelbachhütte gefunden, mit einer Sense am Mast des Höllwieslifts aufgespießt. Diesem Verein gehörte das Gelände, auf dem der neue Erlebnispark des Chemiekonzerns CHAT Medical Germany aus Berlin und des Internethandels EUROMIX Technology aus Lindau entstehen sollte.

      Auf Grund von DNA-Analysen und dem Abgleich mit der DAD (DNA-Analyse-Datei) konnte ein 24-jähriger mehrfach vorbestrafter Syrer als Tatverdächtiger festgestellt werden, der in enger Verbindung zum 23-jährigen Juniorchef des EUROMIX Konzerns, Nico Winterscheid, stand. Beide kannten sich aus ihrer Hauptschulzeit in Bielefeld und hatten zusammen mit ihren Mitschülerinnen durch eine falsche Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs inklusive ihrer Falschaussagen ihrem damaligen Klassenlehrer Herrn Schweins die Entlassung aus dem Schuldienst eingebrockt.

      Offensichtlich führte Nasreddin Babayigit, genannt „Bobo“, für seinen „Chef“ Nico Winterscheid wichtige Aufträge aus, die auch vor Mord nicht zurückschreckten, wie die zwei Opfer der tödlichen Weihnacht in Oberstdorf bewiesen..

      Zum Jahreswechsel wurde während einer GEOCACHING Rallye im Dorf dann auch der Juniorchef selbst erschossen und tot aus dem Speichersee an der Mittelstation der Nebelhornbahn gezogen. Da die Kugel, die die Stirn und den ganzen Schädel durchschlagen hatte, nicht aufgefunden werden konnte, fehlte der letzte Beweis, dass sein Kumpel Bobo auch für diesen Mord verantwortlich zeichnete.

      Verdächtig war für mich allerdings auch das plötzliche Auftauchen des Ex-Klassenlehrers aus Bielefeld, der jetzt mit neuer Identität als Björn Ringhut die Geocaching-Veranstaltung in Oberstdorf managte und als Sicherheitsmann der CHAT die Silvesterwoche in einem Wohn-Arbeits-Bus auf einem Campingplatz in der Nähe des Kurortes verbrachte.

      Die sofort eingeleitete Fahndung nach dem tatverdächtigen Syrer brachte zunächst keinen Erfolg. Im Gegenteil. Der Junge entführte zu allem Überfluss auch noch die Witwe des ehemaligen Porsche-Chefs Franziska Gräfin zu Hohenstein und wollte mit seinem Komplizen zwei Millionen Euro Lösegeld erpressen.

      Nach der Geldübergabe floh Bobo mit seiner schwarzen Kawasaki, fuhr mich über den Haufen, nahm meine Enkelin Britta als Geisel und raste in Richtung Oberjoch, um über das Tannheimer Tal in Österreich unterzutauchen.

      In Oberjoch wurde er allerdings von zwei GSG 9-Beamten erschossen – so das öffentliche Kommuniqué. Inoffiziell gestand mir allerdings Björn Ringhut, dass er Bobo erschossen hat und somit das Leben meiner Enkelin rettete. Eine Tat, für die ich ihm ewig dankbar sein werde.

      Als Andenken an mein erneutes Detektivspiel erlitt ich einen glatten Oberschenkelhalsbruch, der heuer meinen Urlaubsaufenthalt in Oberstdorf um zwei Wochen verkürzte, den ich dafür im Krankenhaus in meiner Heimatstadt Bielefeld verbrachte.

      Dem Versprechen gegenüber meiner Frau Kerstin, mich nun endlich zur Ruhe zu setzen und alle Kriminalfälle auf dieser Erde Kriminalfälle sein zu lassen, die meiner Mitwirkung nicht mehr bedurften, wurde ich allerdings schon sehr bald wieder untreu.

      In Demut und Reue Robert Schibulsky

      Kapitel 1 - Krankenhaus Bielefeld 31.01., 17:30

      Dicke Regentropfen klatschen an das geschlossene Fenster des Krankenhauszimmers. Draußen werden die kahlen Zweige der Kastanienbäume hin und her geschleudert. Ein Nordwesttief fegt über den Teutoburger Wald und peitscht durch die Straßen der Leineweberstadt. Die Parkplatzlaternen werfen gespenstische Schatten an die gegenüberliegende Wand des Zimmers, die wie Spinnenbeine nach unsichtbaren Gegenständen greifen. Die Rollos an den zwei Kippfenstern sind halb heruntergelassen.

      Die Notbeleuchtung neben der Zimmertür wirft ein zusätzliches bleiches Licht in den Raum. Nur mühsam lassen sich in der Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht zwei Krankenbetten ausmachen. Das rechte ist leer und frisch bezogen, im linken hebt und senkt sich der Brustkorb eines Patienten, der schwer atmend auf dem Rücken liegt und offensichtlich eingenickt ist.

      Robert Schibulsky dreht sich um. Ein breites Lächeln lockert das ernste Mienenspiel. Die Abendsonne lässt das „Krantor“ erstrahlen. Hier muss der Treffpunkt sein. Er holt seine Lesebrille aus der Westentasche und betrachtet nachdenklich die Gedenktafel. Er steht vor dem Häckertor in Danzig, dem „Brama Straganiarska“, und betrachtet die daran befindliche Gedenktafel:

      Zbyszek Cybulski.

      Tatsächlich, er traut seinen Augen nicht. Da steht sein Name. Nur in seltsam ungewohnter Schreibweise. Noch ganz in Gedanken versunken, vernimmt er plötzlich ein Klicken wahr, ein Klicken aus mindestens fünfzig Metern Entfernung, ein Klicken, das er in seiner Dienstzeit als Hauptkommissar in Bielefeld mehrmals gehört hatte. Irgendwo hinter ihm wird gerade ein zerlegbares Gewehr zusammengesetzt.

      Robert dreht sich langsam um und schaut dabei zunächst unauffällig in die Luft. Es sieht so aus, als verfolgt er aufmerksam ein imaginäres Flugzeug, das durch den Abendhimmel schwebt. Dann senkt er