Vasudeva Devi

Worte aus der Stille


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aus der Stille

      Am Anfang

      Die hier erschienenen Worte aus der Stille sind während der ersten 45 Tage der Samarpan Meditation aufgetaucht. Eigentlich sind es einfach kleine Schriften der Liebe. Die erste ist während eines Online Stille Retreats mit Soham entstanden, das ich gemeinsam mit meinem Partner bei ihm zuhause durchgeführt habe.

      Wie ich zur Samarpan Meditation gekommen bin, möchte ich vorab gerne mit allen teilen, die sich dafür interessieren. Soham (früher Samarpan) ist ein spiritueller Satsanglehrer, der deutschlandweit im Satsang Menschen zusammen bringt, die auf der Suche nach ihrem wahren Selbst sind und sich nach Selbstverwirklichung sehnen. Ich bin vor über 15 Jahren zu Soham gekommen. Auch mich trieb eine innere Unruhe, Unzufriedenheit und Suche umher.

      Mir war im Innersten ganz klar, dass ich nicht dieser Körper sein kann, dass ich das finden will, das diesen Körper, diese Welt wahrnimmt. Die Frage nach dem Sinn und nach dem wer oder was ich bin, begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Leben lang von klein auf. Wirklich aktiv hat mich jedoch erst eine sehr schmerzhafte Trennung werden lassen. So wollte ich nicht lieben! Wenn Liebe so weh tut, kann es keine Liebe sein, keine wahre Liebe, das ist mir dadurch bewusst geworden.

      Ich wollte mich lieben lernen und mir war klar, dass mir eine Partnerschaft nur dann wirklich gelingen würde, wenn ich dieses Ziel erreicht hätte. Also durchlebte ich über Jahre eine spirituelle Suche, die so vielseitig und reichhaltig war. Nebenbei ging das Leben seinen Lauf, durch Beziehungen, Kinder kriegen, Trennungen, Umzüge, Studium und Arbeit. Doch das Wesentliche blieb immer der spirituelle Weg.

      Als ich zu Soham kam, war meine Tochter gerade ein Jahr alt. Während eines Stille Retreats machte ich tiefgreifende spirituelle Erfahrungen, die mir das Gefühl gaben, nun endlich meine Suche beendet zu haben. Diesem Weg wollte ich folgen, auf ihm bleiben. Ich ließ mir einen neuen Namen geben, der nicht mehr so eng und klein war, wie der weltliche, den mir einst meine Eltern gaben.

      Doch auch danach gab es viele sehr schmerzhafte Ereignisse und Begegnungen, die mir letztendlich dabei halfen zu wachsen. Meine große Liebe, mit der ich nun so tiefgreifende Erfahrungen in der Liebe mache, lernte ich vor zehn Jahren auf einem Retreat kennen und es dauerte nochmals genauso viele Jahre, bis wir endlich wirklich frei füreinander waren und uns durch die Liebe füreinander entscheiden konnten.

      Vor einigen Jahren verlor ich, das glaubte ich zumindest, die Verbindung zu Soham. Sein Weg änderte sich dahingehend, dass er zu Swamiji fand oder dieser ihn und damit kam auch die Samarpan Meditation in die bestehende Satsanggemeinschaft. Viele waren Feuer und Flamme und einige eben nicht und dazu gehörte ich. Irgendein Widerstand war da in mir, mich dieser Meditation zu öffnen.

      Mein Liebster, der eine sehr treue Seele ist, blieb bei Soham und somit war es vielleicht auch ganz klar für, ihn die Samarpan Meditation in sein Leben einzuladen. Und als wir uns diesen Frühling wiedertrafen, kam sie auch in mein Leben, wenn auch vorab erstmal nur als äußere Erscheinung über das regelmäßige Praktizieren meines Partners.

      Durch göttliche Fügung kam es nun im September zu diesem Zweimenschstilleretreat daheim. Es war so wunder-voll, intensiv, manchmal herausfordernd, voller Liebe, verbindend, tief und weit. Und eines Abends war für mich ganz klar, ich werde die Einführung zur Samarpan Meditation machen und sie 45 Tage durchgehend praktizieren, um zu sehen ob sie zu mir gehört.

      Und mit dieser Entscheidung oder besser Klarheit kamen die ersten Worte aus der Stille. Am folgenden Montag machte ich über JCO die kleine Einführung in die Meditation. Jede Nacht steige ich seitdem um 3.30 Uhr aus dem Bett um mich in unserem kleinen schönen Meditationszimmer für eine halbe Stunde hinzusetzen und mit Hilfe des Seelenmantras die Konzentration auf das Kronenchakra zu richten. Seitdem steigen aus der Liebe und Stille inspirierte Worte an die Oberfläche des Bewusstseins. Diese Worte aus der Stille spiegeln die göttliche Liebe, die wir alle sind. Vielleicht berühren sie noch irgendjemanden, während er/sie sie in seinem Inneren beim Lesen hört.

      In tiefer Dankbarkeit für das Göttliche und in tief verbundener Liebe zu meinem Partner, der die Sonne meines Herzens ist, verneige ich mich.

      Vasudeva Devi

      Worte aus der Stille 1

      O Geliebter,

      Seite an Seite, Hand in Hand stehen wir nun wieder vereint

      vor dem König der Bäume und verneigen uns ehrfurchtsvoll;

      gewachsen aus zwei Samen am Anfang der Zeit,

      erstrahlt er in voller Blüte;

      sanft streichelt der Wind seine Krone

      und umhüllt unsere Seelen mit lieblichen Duft,

      so dass sie beginnen zu jubilieren;

      tief sind seine Wurzeln,

      gewachsen durch alle Zeit und stark in sein Stamm,

      strahlend seine Aura und weise sein Herz;

      ein Versprechen erklingt in unserer Seele zart,

      es spricht vom köstlichsten Geschmack den unsere Münder je gekostet,

      verspricht freudige Fülle und tiefe Erkenntnis;

      O Geliebter, so stehen wir nun endlich vereint vor unserem Herrn

      und neigen in Stille und von tiefer Liebe erfüllt unsere Häupter.

      Worte aus der Stille 2

      O Geliebter,

      einst vor dem Anfang aller Zeit fiel meine Seele in tiefen Schlaf;

      sie träumte hunderte Leben, hunderte Körper, hunderte Arten zu sterben,

      zu leben, zu leiden und zu lieben;

      sie träumte hunderte Male sich verirrt zu haben,

      sie träumte und träumte;

      und fiel dabei immer tiefer in die Dunkelheit des Schlafes;

      doch dein sanfter Kuss auf diesen Lippen, wie eine laue Brise,

      brachte Verheißung, brachte Erinnerung

      und in den Tiefen dieses für dich schlagenden Herzens ertönen leise die Worte:

      Geliebte, O Geliebte, öffne deine Augen,

      öffne dein Herz, es ist Zeit,

      Zeit aufzuwachen und nach Hause zu kommen.

      Worte aus der Stille 3

      O Geliebter,

      du bist die Sonne,

      ist deren strahlendem Leuchten mein mondenes Herz eintaucht;

      alle geheimen Ecken,

      wo sich einst Dunkelheit verbarg,

      wurden in deiner Hitze gerundet;

      jeder Widerstand schmilzt in deiner sanften wärmenden Umarmung;

      durch dein Licht werde ich sichtbar

      und trete in Erscheinung als der schöne leuchtende Mond,

      der den verirrten Seelen in der Nacht den Weg weist;

      O Geliebter, du bist die Sonne meines mondenen Herzens