als Lehrjunge in einer Schmiede angenommen, und fand sich zusehends tiefer von jenen Dingen gefangengenommen, die seine Zukunft betrafen.
Erst lehnte er sich trotzig gegen diese Strömungen auf, träumte inniger denn je dabei diesen Traum vom freien und ungezwungenen Leben als Vagabund und Flusspirat .Doch immer fester und dauerhafter nahmen ihn jene anderen Bindungen in Anspruch.
Zunächst träumte er oft von jenem Leben am Strom, dann dachte er mitunter wehmütig an diese verronnenen Kindertage zurück, und später blitzten nur noch vereinzelt die sonnendurchfluteten Bilder seiner Knabenzeit in ihm auf.
Dann aber verlor sich auch dieses, und Pino begann sich anderen Dingen zu öffnen.
Als sich seine Lehrzeit dem Ende zuneigte, war er den Jahren seiner Jugend beinahe entwachsen.
Aus dem Knaben war ein hoch aufgeschossener Jüngling geworden, welcher es verstanden hatte, sich innerhalb der Lehrlingschaft seines Heimatortes einen angesehenen Platz einzurichten.
Kein Gelage erschien ihm zu wüst, kein Streit zu arg. Er war für jeden Spaß zu haben, so bedenklich dieser auch immer anmuten musste.
Als dann jedoch die Zeit kam, in der die ersten seiner Freunde und Trinkbrüder den Mädchen nachzulaufen begannen, zog er sich - von einer merkwürdigen Scheu getrieben - beinahe erschreckt zurück.
Nicht, dass er etwa unansehnlich gewesen wäre. Er war von schlanker, kräftiger Gestalt, hatte sich sogar jenen tiefblauen Schimmer im Blick erhalten. Er blieb auch wegen seiner mitreißenden Fröhlichkeit ein gerne gesehener Gast bei vielerlei Festivitäten.
Er selber fühlte sich kraftvoll mitten im Leben stehend, und dennoch blieb da dieses Gefühl von Fremdsein, welches ihn zurückweichen ließ, sobald die eine oder andere, angelockt von seiner stattlichen Erscheinung oder von seinem fröhlichen Wesen, ein Interesse an ihm bekundete.
Hatte ihn gar eine Situation mit dem anderen Geschlecht in die Enge getrieben, suchte er je und je sein Heil in der Flucht, und ließ mitunter sprachloses Erstaunen oder aber Empörung über solch ein Verhalten zurück.
Den jungen Mann zog es aber nach derlei Erlebnissen mit einer seltsamen magischen Kraft dem Flusse zu, an dessen Ufer er dann stundenlang grübelnd im Mondlicht saß und seinen düsteren Gedanken nachhing.
Es muss wohl dieses Gefühl einer lange empfundenen tiefen Geborgenheit zugeschrieben werden, welches Pino veranlasste, diesen geheimnisumwobenen Ort seiner Kindertage in Zeiten tiefster Seelennot immer wieder aufzusuchen.,
Es schien, als wäre dieser Platz der sooft beinahe als atemlos empfundener Glücksmomente gleichsam nun ein Quell der Tröstung innerhalb dieser bewegten und drangvollen Zeiten.
Diese Erkenntnis versagte sich dem jungen Mann jedoch während dieser Episode seines Lebens, so dass er fortfuhr, diesen Ort immer wieder aufzusuchen, ohne recht zu wissen, was ihn eigentlich dorthin trieb.
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