Max Henning

Der Koran


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Allah zürnt ihnen drob, und in der Strafe werden sie ewig verweilen. (81.) Und so sie an Allah geglaubt hätten und den Propheten und was hinabgesandt ward zu ihm, so hätten sie sich dieselben nicht zu Freunden genommen; jedoch sind viele von ihnen Frevler. (82.) Wahrlich, du wirst finden, daß unter allen Menschen die Juden und die, welche Allah Götter zur Seite stellen, den Gläubigen am meisten feind sind, und wirst finden, daß den Gläubigen diejenigen, welche sprechen: »Wir sind Nazarener«, am freundlichsten gegenüberstehen. Solches, dieweil unter ihnen Priester und Mönche sind, und weil sie nicht hoffärtig sind. (83.) Und wenn sie hören, was hinabgesandt ward zum Gesandten, siehst du ihre Augen von Tränen überfließen infolge der Wahrheit, die sie darin erkennen, indem sie sprechen: »Unser Herr, wir glauben; so schreib uns ein unter jene, die es bezeugen. (84.) Und weshalb sollten wir nicht glauben an Allah und an die Wahrheit, die zu uns gekommen ist, und begehren, daß unser Herr uns einführt mit den Rechtschaffenen?« (85.) Und belohnt hat sie deshalb Allah für ihre Worte mit Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darinnen zu verweilen; und solches ist der Lohn der Gutes Tuenden. (86.) Wer aber nicht glaubt und unsre Zeichen der Lüge zeiht, das sind die Gefährten des Höllenpfuhls.

      (87.) O ihr, die ihr glaubt, verwehret nicht die guten Dinge, die Allah euch erlaubt hat, und übertretet nicht; siehe, Allah liebt nicht die Übertreter. (88.) Und speiset von dem, was Allah euch bescherte als erlaubt und gut, und fürchtet Allah, an den ihr glaubt.

      (89.) Nicht wird Allah euch strafen für ein unbedachtes Wort in euern Eiden; jedoch wird er euch strafen für das, was ihr mit Bedacht beschworen habt. Die Sühne dafür soll sein die Speisung von zehn Armen mit der Speise, die ihr gewöhnlich euern Familien gebt, oder ihre Bekleidung oder die Befreiung eines Nackens. Wer aber nicht (die Mittel dazu) findet, der faste drei Tage. Dies ist die Sühne eurer Eide, so ihr geschworen habt, und hütet eure Eide. Also macht euch Allah seine Zeichen klar; vielleicht seid ihr dankbar. (90.) O ihr, die ihr glaubt, siehe, der Wein, das Spiel, die Opfersteine und die Pfeile sind ein Greuel von Satans Werk. Meidet sie; vielleicht ergeht es euch wohl. (91.) Der Satan will nur zwischen euch Feindschaft und Haß werfen durch Wein und Spiel und euch abwenden von dem Gedanken an Allah und dem Gebet. Wollt ihr deshalb nicht davon ablassen? (92.) Und gehorchet Allah und gehorchet dem Gesandten und seid auf eurer Hut. Und so ihr den Rücken kehrt, so wisset, daß unserm Gesandten nur eine offenkundige Predigt obliegt. (93.) Diejenigen, welche gläubig sind und das Gute tun, haben keine Sünde in dem, was sie aßen, begangen, wenn sie nur gottesfürchtig sind und glauben und das Gute tun und weiter gottesfürchtig sind und glauben und weiter gottesfürchtig sind und Gutes tun. Und Allah liebt die Gutes Tuenden.

      (94.) O ihr, die ihr glaubt, wahrlich, Allah will euch versuchen mit dem Wild, das eure Hände oder eure Lanzen erlangen, damit Allah erkennt, wer ihn im Verborgenen fürchtet. Und wer sich nach diesem vergeht, dem soll schmerzliche Strafe sein. (95.) O ihr, die ihr glaubt, tötet nicht das Wild, während ihr auf der Pilgerfahrt seid. Und wer es von euch vorsätzlich tötet, der soll es ersetzen durch ein Gleiches an Vieh nach dem Spruch von zwei redlichen Männern unter euch, und es soll als Opfer nach der Kaaba gebracht werden. Oder die Sühne sei die Speisung von zwei Armen, oder als Ersatz dafür faste er, damit er das Unheil seiner Tat schmecke. Es vergibt Allah, was vergangen; wer es aber wieder tut, an dem nimmt Allah Rache dafür. Und Allah ist mächtig und ein Rächer. (96.) Erlaubt ist euch der Fisch im Meer und seine Speise als eine Versorgung für euch und für die Reisenden. Und verwehrt ist euch das Wild des Landes während der Pilgerfahrt; und fürchtet Allah, zu dem ihr versammelt werdet.

      (97.) Gemacht hat Allah die Kaaba, das heilige Haus, zu einem Asyl für die Menschen und den heiligen Monat und das Opfer und die Zieraten (des Opfers), auf daß ihr wisset, daß Allah weiß, was in den Himmeln und was auf Erden ist, und daß Allah alle Dinge weiß. (98.) Wisset, daß Allah streng straft und daß Allah verzeihend und barmherzig ist.

      (99.) Dem Gesandten liegt nur die Predigt ob, und Allah weiß, was ihr offenkund macht und was ihr verheimlicht. (100.) Sprich: »Nicht ist gleich das Schlechte und das Gute, ob dir auch die Menge des Schlechten gefällt.« Drum fürchtet Allah, ihr Verständigen; vielleicht ergeht es euch wohl. (101.) O ihr, die ihr glaubt, fragt nicht nach Dingen, die, so sie euch kund würden, euch würden wehe tun. Und so ihr nach ihnen fragt, wenn der (ganze) Koran hinabgesandt wird, werden sie euch kundgetan werden. Allah vergibt dies, denn Allah ist verzeihend und milde. (102.) Nach ihnen fragten schon Leute vor euch, alsdann aber glaubten sie nicht hieran. (103.) Allah hat nichts festgesetzt hinsichtlich Bahirah oder Saiba oder Wasila oder Hami, vielmehr ersinnen die Ungläubigen Lügen wider Allah, und die meisten von ihnen haben keinen Verstand. (104.) Und als zu ihnen gesprochen ward: »Kommt her zu dem, was Allah hinabgesandt hat, und zum Gesandten«, sprachen sie: »Uns genügt das, worin wir unsre Väter erfanden.« Aber ist’s nicht, daß ihre Väter nichts wußten und nicht geleitet wurden? (105.) O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch in acht. Wer irrt, soll euch nicht schaden, so ihr geleitet seid. Zu Allah geht eure Heimkehr allzumal, und dann wird er euch verkünden, was ihr getan.

      (106.) O ihr, die ihr glaubt: Zeugnis sei unter euch, wenn einem von euch der Tod naht zur Zeit des Testierens. Zwei redliche Leute seien es von euch oder zwei andre, die nicht von euch sind, so ihr das Land durchzieht und euch das Unglück des Todes betrifft. Haltet sie nach dem Gebet zurück, und so ihr Zweifel hegt, sollen sie schwören bei Allah: »Wir verkaufen es nicht um einen Preis, und wäre es auch ein Glied unsrer Sippe; und nicht verbergen wir Allahs Zeugnis; siehe, dann wären wir wahrlich Sünder.« (107.) Wenn es aber bekannt wird, daß beide sich versündigt haben, so sollen zwei andre von jenen, die sie für schuldig halten, die nächsten Anverwandten, an ihre Stelle treten und bei Allah schwören: »Wahrlich, unser Zeugnis ist wahrer als ihr Zeugnis, und nicht vergehen wir uns; siehe, dann wären wir Ungerechte.« (108.) Auf solche Weise ist es leichter, daß sie das Zeugnis wahrheitsgemäß ablegen oder fürchten, daß nach ihren (falschen) Eiden (andre) Eide geschworen werden. Und fürchtet Allah und höret, und Allah leitet nicht die Frevler. (109.) Eines Tages wird Allah versammeln die Gesandten und wird sprechen: »Was ward euch geantwortet?« Sie werden sprechen: »Uns ist kein Wissen (davon); siehe, du bist der Wisser der Geheimnisse.«

      (110.) (Gedenke) als Allah sprach: »O Jesus, Sohn der Maria, gedenke meiner Gnade gegen dich und deine Mutter, als ich dich mit dem Heiligen Geist stärkte, auf daß du reden solltest zu den Menschen in der Wiege und als Erwachsener, und als ich dich lehrte die Schrift und die Weisheit und die Tora und das Evangelium, und als du aus Ton mit meiner Erlaubnis die Gestalt eines Vogels erschufst und in sie hineinhauchtest und sie ein Vogel ward mit meiner Erlaubnis; und als du die Blinden und Aussätzigen mit meiner Erlaubnis heiltest und die Toten herauskommen ließest mit meiner Erlaubnis; und als ich die Kinder Israel von dir zurückhielt, als du ihnen die deutlichen Beweise brachtest. Und da sprachen die Ungläubigen unter ihnen: ›Dies ist nichts als offenkundige Zauberei.‹(111.) Und als ich den Jüngern inspirierte: ›Glaubet an mich und an meinen Gesandten.‹ Sie sprachen: ›Wir glauben, und sei du Zeuge, daß wir Muslime sind‹; (112.) und als die Jünger sprachen: ›O Jesus, Sohn der Maria, ist dein Herr imstande, zu uns einen Tisch vom Himmel herabzusenden?‹ Er sprach: ›Fürchtet Allah, so ihr gläubig seid.‹(113.) Sie sprachen: ›Wir wollen von ihm essen, und unsre Herzen sollen in Frieden sein, und wissen wollen wir, daß du uns tatsächlich die Wahrheit gesagt hast, und wollen ihre Zeugen sein.‹(114.) Da sprach Jesus, der Sohn der Maria: ›O Allah, unser Herr, sende zu uns einen Tisch vom Himmel herab, daß es ein Festtag für uns werde, für den ersten und letzten von uns, und ein Zeichen von dir; und versorge uns, denn du bist der beste Versorger.‹(115.) Da sprach Allah: ›Siehe, ich sende ihn zu euch hinab, und wer hernach von euch ungläubig ist, siehe, den werde ich strafen mit einer Strafe, wie ich keinen von aller Welt strafen werde.‹« (116.) Und wenn Allah sprechen wird: »O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesprochen: ›Nehmet mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah an?‹« Dann wird er sprechen: »Preis sei dir! Es steht mir nicht zu, etwas zu sprechen, was nicht wahr ist. Hätte ich es gesprochen, dann wüßtest du es. Du weißt, was in meiner Seele ist, ich aber weiß nicht, was in deiner Seele ist. Siehe, du bist der Wisser der Geheimnisse. (117.) Nichts andres sprach ich zu ihnen, als was du mich hießest, nämlich: ›Dienet Allah, meinem Herrn und euerm Herrn.‹ Und ich war Zeuge wider sie, solange ich unter ihnen weilte. Seitdem du mich aber zu dir nahmst, bist du ihr Wächter, und du bist aller Dinge Zeuge. (118.) Wenn du sie strafst, siehe,