Jan Paul

Und es gibt doch einen Weihnachtsmann


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das!“, rief ihm seine Frau nach, doch ihr Mann antwortete nicht. „Na gut“, sagte sie und sah ihre Kinder lächelnd an. „Ich glaube, das schaffen wir auch alleine oder?“ Die Geschwister warfen sich heimliche Blicke zu. „Weißt du was Mama“, sagte Sabine, „ich habe meinen Koffer noch nicht ganz fertig gepackt“. „Aber Du hattest doch genügend Zeit und…“ „Mama, ich habe meinen Koffer auch noch nicht fertig gepackt“, unterbrach sie Peter. Frau Meyer seufzte und nickte. „Also gut, dann rauf mit euch aber denkt dran um 9Uhr wollen wir los“. Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen, sie sprangen vom Tisch auf, rannten aus der Küche auf den Flur und die Treppe hinauf. Frau Meyer hatte schnell den Tisch abgeräumt und für Ordnung gesorgt. „So dass wars“, murmelte sie, als sie die letzte Tasse in den Schrank stellte. Herr Meyer stand im Wohnzimmer am Tisch und studierte die Landkarte, die zu den Bergen führte. Ein leises Geräusch verriet ihm, dass seine Frau in der Tür stand. „Komm ruhig rein Schatz“, sagte er ohne aufzusehen. Frau Meyer schüttelte lächelnd den Kopf. „Sag mal, was machst Du denn da?“„Ich geh noch mal unsere Reiseroute durch, aber das siehst du ja“. „Ja, das sehe ich“, sagte sie. „Natürlich“, erwiderte Herr Meyer. „Ich geh mal davon aus, dass Du Dich darüber wunderst warum ich mir eine Karte ansehe wo wir doch ein Navi haben, richtig?“ „Genauso ist es“. Herr Meyer hob nun seinen Kopf und sah sie an. „Dann weißt du wohl auch noch, was letztes Mal passiert ist“. Frau Meyer hob die Augenbrauen. „Muss ich darauf antworten?“ Herr Meyer nickte. „Nein das musst du nicht“, grinste er. „Doch aus diesem Grund finde ich es besser, wenn wir die Karte dabeihaben, damit uns das nicht noch einmal passiert“. „Einverstanden“, sagte Frau Meyer. Knall! Rums! Türen schlugen auf und wieder zu. „Herr Meyer sah seine Frau flehend an. „Schon gut“, seufzte sie, „ich geh ja schon“. Noch bevor sie die Stube verlassen hatte, wurden erneut über ihr die Türen geschmissen. „Was zum Teufel…“, Setzte Herr Meyer an, als seine Frau die Hand hob. „Schatz, ich regle das schon“, beruhigte sie ihn, trat auf den Flur und schloss hinter sich die Tür. Rums! Knallte es abermals von oben. Frau Meyer holte tief Luft und ging zur Treppe. „Es gibt ihn nicht, verdammt noch mal!“, rief Sabine, nachdem sie ihre Zimmertür aufgerissen hatte. Frau Meyer blieb auf halber Treppe stehen, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Und, es gibt ihn doch verdammt noch mal!“, rief Peter wütend. Jetzt wurde es auch Frau Meyer zu bunt und marschierte die Treppe hinauf. Noch bevor sie oben ankam, schlugen die Türen im Takt immer wieder auf und zu. „Es gibt ihn nicht!“, rief Sabine. „O doch!“, rief ihr Bruder. „Nein!“ „Doch“. Ihre Mutter war fast Oben angekommen, als die Geschwister aus ihren Zimmern stürmten und sich auf der Mitte des Flurs trafen. „Beweise es!“, schrien sie sich beide gleichzeitig an. Sabine sah auf ihren Bruder hinunter. „Denkst Du, ich habe vor Dir Angst?“, sagte Peter und machte ein ganz ernstes Gesicht. „Glaubst Du etwa ich vor Dir, du drei Käse hoch?“ Kurz war es still, dann hörten sie ein Räuspern von der Treppe her und sahen auf. „Hallo Mama!“, sagten beide. Doch ihre Mutter verschränkte nur die Arme und sah sie abwechselnd an. „Peter nervt schon wieder“, sagte Sabine. „Nein, sie nervt“, verteidigte sich Peter. „Um was geht es, dass ihr so laut sein müsst?“ Sofort fingen beide an durcheinander zu reden. „Schluss!“, sagte ihre Mutter und hob die Hand. „Ihr wisst doch, immer einer nach dem anderen“. „Kopf“, sagte Sabine, als ihre Mutter eine Münze in der Hand hielt. „Dann nehme ich eben Zahl!“, sagte Peter. Kopf gewann und Sabine fing an. „Also,“, sagte sie und hob ihre Stimme, „es gibt immer noch jemand in unserer Familie, der an den Weihnachtsmann glaubt“. „Ich glaube es nicht nur“, sagte Peter, der genau wusste das er gemeint war, „sondern ich weiß es“. „Blödsinn“, zischte ihm Sabine zu. „Kein Blödsinn“, zischte Peter zurück. „Mama, Peter will es einfach nicht wahrhaben, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, dabei habe ich es ihm immer und immer wieder erklärt“. „Erklärt schon“, gab Peter zu, „aber Du hast keine Beweise für Deine Behauptung“. „Was redest Du denn so geschwollen?“ Sabine schüttelte den Kopf. „Na, dass alles beruht nur auf Vermutungen und Indizien“. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, sagte Sabine und sah ihre Mutter flehend an. Frau Meyer amüsierte sich innerlich über ihre Kinder und war gespannt wo das hinführte. Sie überlegte kurz und sah dann ihren Sohn an. „Hast Du denn Beweise dafür das es ihn gibt?“ „Noch nicht Mama, aber ich arbeite dran“. „Verstehe“, sagte sie und sah ihre Kinder nachdenklich an. „Wisst ihr was?“, sagte sie schließlich, „solange keiner von euch Beweise dafür oder dagegen hat, beurteile ich das Gespräch für Unentschieden“. „Aber Mama das ist doch lächerlich. Du weißt doch ganz genau… „Was weiß ich?“, unterbrach sie ihre Tochter. „Na, dass Du und Papa die Geschenke kauft und sie unter den Weihnachtsbaum legt. Tut mir leid, aber jetzt ist es raus“. „Und was soll das bitte Beweisen?“, fragte ihre Mutter. Sabine verdrehte die Augen und seufzte. „Genau“, sagte Peter, „was soll das bitte Beweisen?“ „Du bist Dumm“, flüsterte Sabine ihren Bruder zu. „Lügnerin“, gab Peter zurück. „Stopp“, sagte ihre Mutter, „ihr wisst doch, was ich davon halte“.Doch Sabine wollte noch nicht aufgeben. „Aber jeder weiß doch, dass man nicht beweisen kann, was es nicht gibt“. „Ha - ha!“, stieß Peter aus, „und was ist mit dem lieben Gott?“ „Das war ein gutes Schlusswort, sagte ihre Mutter und hob die Hand, als Sabine noch was sagen wollte. Sabine seufzte, denn sie wusste, dass sie gegen ihre Mutter keine Chance hatte. „Und nun packt eure Koffer weiter, aber bitte ohne weitere Streitereien“. „Ja Mama“, sagten beide im Chor. „Hallo Schatz!“, rief Herr Meyer von unten hoch, „hast Du mal kurz Zeit für mich!“ „Aber natürlich Schatz!“, gab seine Frau zurück und sah ihren Kindern dabei zu, wie sie auf ihre Zimmer gingen. „Eins noch meine Lieben“, sagte sie passend in ruhigem Ton, „nimmt nicht zu viel Spielzeug mit sonst habt ihr keinen Platz mehr für eure Anziehsachen“. „Verstanden!“, sagten beide, was sich aber ziemlich gleichgültig anhörte. „Wollen wir´s hoffen“, murmelte ihre Mutter, nach dem ihre Kinder verschwunden waren. Dann ging sie die Treppe hinunter. Herr Meyer war in zwischen im Schlafzimmer und hatte angefangen seinen Koffer zu packen. „Was machst Du denn da?“, fragte Frau Meyer. „Nach was sieht´s denn aus?“, fragte ihr Mann, der mit aller Kraft versuchte den Koffer zuschließen. „Für mich sieht es aus“, sagte Frau Meyer amüsierend, „als wolltest Du mit uns auf eine Weltreise gehen“. „Wirklich sehr witzig“, knurrte er und sah an ihr vorbei auf die offene Schlafzimmertür. „Wo sind die beiden?“, flüsterte er. „Oben auf ihren Zimmern, warum fragst Du?“ „Einen Moment“, sagte ihr Mann, ging an ihr vorbei und schloss die Tür. „Was hast Du vor?“, sah sie ihren Mann überrascht an, der nun langsam auf sie zu kam. „Nicht was Du vielleicht denkst“, flüsterte er, „ich habe in dem Koffer die Geschenke der Kinder und will nicht, dass sie irgendetwas davon mitbekommen“. „Natürlich, verstehe“, sagte sie und lächelte. „Na dann komm und hilf mir schnell ihn zu zumachen“. Doch seine Frau blickte ihn nur zweifelnd an. „Was ist?“, fragte er. Aber sie deutete nur ganz geduldig auf den Koffer, der gefährlich nach Überfüllung aussah. „Du meinst“, sagte ihr Mann, „er wird die Reise nicht überstehen?“ „Ich meine“, sagte sie, „die Geschenke werden es nicht überstehen und deshalb…“ „Ja, ich habe verstanden Schatz“, unterbrach er sie und wollte den Koffer gerade öffnen, als plötzlich die Tür aufflog und Sabine und Peter hereingestürmt kamen. „Wir haben unsere Koffer gepackt!“, riefen sie gleichzeitig. „Was fällt euch ein uns so zu erschrecken!“, rief ihr Vater mit ernster Miene. Die Kinder blieben abrupt stehen. „Tschuldigung“, sagte Peter. „Ja, von mir auch“, sagte Sabine. „Schon gut“, sagte ihr Vater, „aber beim nächsten Mal klopft ihr bitte an“. Die Kinder nickten. Herr Meyer räusperte sich.

      2.Kapitel

      „Also gut“, sagte er schließlich und warf seiner Frau einen Blick zu, „während ich alle Koffer und Taschen ins Auto bringe, geht ihr bitte durch das Haus und schließt jedes Fenster, das noch offen sein sollte“. „Ich prüfe oben alle Fenster!“, rief Sabine. „Und ich unten!“, rief Peter und schon wollten sie das Schlafzimmer ihrer Eltern verlassen. „Stopp“, sagte ihre Mutter und hielt sie zurück. Die Zwei sahen sie überrascht an. „Wartet bitte einen Moment draußen vor der Tür, ich komme gleich nach“. „Klar machen wir“, sagte Sabine, zwinkerte ihr