Dennis Weis

Obscura- Kompendium


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schaffte beide weg von der Höhle. Weit weg. Er sah es als Lebensschuld an. Ihm fiel auf, dass Laetizia kalt war. Dies wirkte auf ihn nicht normal. Aber er konnte es sich nicht erklären.

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      Das Krummmesser steckte tief in seinem Herzen. Das Blut quoll aus der Wunde. Er zitterte und wurde schwächer.

      „Das ist das Dankeschön für mein Auge.“ hörte er noch sagen, bevor er die Augen für immer schloss und zu Boden sank.

      Balthasar war tot. Friedrich hatte ihn getötet, da er es nicht ertragen konnte, der Verlierer zu sein. Respektlosigkeit sollte von nun an mit dem Tode bestraft werden!

      Er wusste nun auch, wie seine Männer, dass eine Rückkehr nach Edengaard nicht mehr möglich war, denn niemand bringt einen Offizier um, ohne Strafe, auch nicht ein Verwandter des Herzogs.

      Friedrich stellte seine Männer vor vollendeten Tatsachen, entweder sie zogen mit oder sie waren raus.

      Cas wollte raus und Friedrich brachte auch ihn um. Er schnitt ihm nach dessen Ablehnung von hinten die Kehle durch.

      Einfach zu gehen, das bedeutete ebenso Respektlosigkeit, dachte sich Friedrich.

      Er wollte seine Männer testen. Nach Cas‘ Abgang traute sich niemand mehr, dem Irren gegenüber zu stehen.

      So befahl Friedrich, dass sie nach Rax ziehen mussten, das im Lande Lavazien lag. Aus welchen Grund, blieb geheim, aber Friedrich wollte ein für alle Mal nicht mehr kuschen, wenn es jemand sagte. Zudem wurde er zunehmend überheblicher.

      Die Männer zogen mit. Während der Reise trainierte ihr Friedrich immer wieder den Schwertkampf wie ein Besessener und es gelang ihm, sich zu verbessern, wenngleich er nicht so gut wie seine Männer war, er war gefürchtet.

      Der einzige, der ihm wahrliche Treue gab, war zu dieser Zeit Josias, der stets eine dunkle Ader in sich hatte. Dieser schützte Friedrich auch bei einem Mordversuch seitens Balog und tötete ihn.

      Zuerst stieß Josias ihm das Schwert in die Brust. Danach zog er es wieder heraus, was eine Fontäne an Blut verursachte, und schlug ihm dann, mit aller Wucht, den Kopf ab. Von da an war er der erste Offizier. Friedrich vertraute ihm.

      Nach etlichen Tagen der Wanderung erreichten sie Rax. Die Reise endete vor dem Anwesen des Piratenkapitäns Revang, der die Caducos Piraten beherrschte.

      Friedrich bestand darauf, von diesem empfangen zu werden, was zunächst von den Wachen abgelehnt wurde. Erst als Friedrich deutlich machte, er habe ein Geschäft vorzuschlagen, ließ man ihn gewähren.

      Alle Waffen mussten abgegeben werden. Friedrich durfte mit seinen Männern den Palast betreten, welcher den Erfolg geradezu verkörperte. Reichtum schien hier zu Hause zu sein.

      Es war Vieles mit Gold verziert,- edler Marmorboden, Seide an den Fenstern, überall Sklaven, die die Arbeit verrichteten. Es beeindruckte Friedrich und er wollte es besitzen.

      Die Männer und Friedrich erreichten den prunkvollen Saal des Hausherrn, dem Piratenkönig der Caducos.

      Revang ließ sich gerade bedienen.

      „König Revang, die Leute mit dem Geschäft…“ erklärte eine Wache dem König Revang. Zunächst beobachte er die Ankömmlinge. Er winkte die Bediensteten ab und wandte sich den Männern und Friedrich zu.

      „Was wollt ihr?“ wollte er in Erfahrung bringen.

      „Ihr kommt gleich zur Sache“, bemerkte Friedrich, „wollt Ihr gar nicht erfahren, wer wir sind?“

      Der König grinste.

      „Was macht das für einen Unterschied?“ fing er an.

      „Wenn mir nicht gefällt, was ihr anbietet, dann seid ihr sowieso des Todes. Dann ist es auch mühselig von jedem dahergelaufenen Schmarotzer sich den unbedeutenden Namen merken zu müssen.“

      „Mein Name ist Friedrich, ich bin der Cousin des Herzogs von Edengaard.“ stellte sich Friedrich trotzdem vor.

      Der König zog die Augenbrauen hoch. Er rief sein Wachen herbei. „Festnehmen!“ befahl er.

      Im Nu waren die Männer, als auch Friedrich festgehalten.

      „Aber warum das alles?“ wollte Friedrich erfahren.

      Der König lachte:

      „Hör‘ mir gut zu. Du bist für mich viel wert, deshalb kannst du mir kein besseres Angebot machen. Ich nehme, was ich kriegen kann!“

      Friedrich kochte innerlich. Durch eine Unaufmerksamkeit einer Wache, konnte Friedrich sich ein präpariertes Messer in seinem Stiefel greifen und erst der einen und dann der anderen Wache blitzschnell in die Kehlen zu stehen.

      Sie waren sofort tot. Die Männer kämpften sich frei und bewaffneten sich. Ankommende Wachen versuchte wurden aufgehalten, dabei wurde Fharov tödlich verletzt und blutete aus, während er schrie. Helfen konnte keiner, da alle zu beschäftigt waren, die Wachen abzuhalten.

      Friedrich indes stürmte auf den König zu, der seinerseits versuchte, den Angreifer selbst abzuhalten, allerdings waren die Jahre ins Land gekommen und er war nicht mehr der Schnellste.

      Friedrich erreichte ihn und schnitt ihm zunächst die Kehle durch. Danach stach er rasend vor Wut dessen Gesicht kaputt, sodass es unkenntlich geworden war.

      Die Männer waren schockiert von derartiger Brutalität. Die ankommenden Wachen hielten inne. Sie griffen die Männer nicht weiter an.

      Nach Piratengesetz galt, wer den König tötete, wurde neuer König. Das war das Recht. Das wussten Friedrich und seine Männer nicht. Sie dachten, dass es sich um die Ruhe vor dem Sturm handelte. Sie waren bereit zum Kampf, wenn auch erschöpft und angeschlagen.

      Eine der Wachen legte seine Waffe nieder und trat hervor. Er erklärte, dass Friedrich nun, nach Auffassung des Piratengesetzes, der neue König war.

      Den Männern bis auf Josias gefiel dies nicht, aber sie spielten mit. Friedrich hingegen genoss den Höhenflug und fühlte sich mächtig. Von nun an war er König, obgleich es nur der von den Piraten war, genauer gesagt der Caducos.

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      Ariel befand sich gerade in einer Therme, um zu entspannen. Die Arbeit als Sapiens ist anstrengend. Nach einer Weile der Erholung verspürte er ein leichtes zucken seines Körpers und ihm war bewusst, dass Seth tot war.

      Dann war die Aufgabe erfüllt, dachte er sich. Er beschloss, zu seinem Gemach zu gehen. Dort wollte er sich für die Abendstunden fertig machen.

      Nachdem er ein neues Gewand anzog, wurde es plötzlich dunkel, die Kerzen erloschen und eine Kälte zog in die Räumlichkeiten. Ariel atmete ruhig, aber er wusste, was kommen dort auf ihn zukommen würde.

      „Ihr solltet nicht herkommen, das ist zu gefährlich. Wenn dies jemand wüsste.“ flüsterte er.

      Vor ihm stand eine Art schwarzer Nebel. Mit tiefer, vibrierender und durchdringender Stimme hauchte es:

      „das entscheidet meine Person. Ihr tut, was ich euch befehle.“

      Der Sapiens zuckte zusammen. Furcht überkam ihm.

      „Ich habe alles getan, was ihr wolltet. Die Aufgabe an einen meiner besten Schüler erteilt, der sich geopfert hat und ich habe ihn belogen.“ beschwerte sich der Sapiens.

      „Aber ihr habt es alles so gewollt.“ antwortete das Wesen. „Ihr wolltet eure Tochter wieder und ich gab sie euch. Dafür habe ich fast meine Energie verloren. Ihr wolltet mir einen Gefallen tun als Gegenleistung, da ich ansonsten das Leben Eurer Tochter wieder hätte nehmen können.“ fügte das Wesen mit rauchiger Stimme hinzu.

      „Ihr gabt mir meine Tochter nicht zurück, sondern etwas, dass so aussah wie meine Tochter.“ Korrigierte der Sapiens.

      „Deshalb nahmt ihr mir meine Tochter auch nicht. Ich habe