Thomas Werk

Richtig Handeln:


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      Thomas Werk

      Richtig Handeln:

      Feilschen wie auf dem orientalischen Basar

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Einführung

       Handeln Sie noch oder feilschen Sie schon?

       So geht es auf dem orientalischen Basar zu

       Warum handeln wir nicht?

       Ab heute wird gehandelt!

       Erstaunlich, was alles verhandelbar ist

       Es geht immer billiger

       Welche Bestandteile fließen in die Preisgestaltung ein?

       Verwertungskette, was ist das denn?

       Wer verdient alles am Produkt?

       Welchen Gestaltungsspielraum beim Preis gibt es?

       Welche Strategien sind versprechen Erfolg?

       Fazit

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Im Gegensatz zu orientalischen Ländern, in denen einem das Feilschen sozusagen mit in die Wege gelegt wird, ist es bei uns eher selten zu finden. Die Preisgestaltungsfreiheit des Verkäufers hat sich in den letzten Jahren durch eine veränderte Gesetzgebung deutlich verändert. Dennoch handeln die wenigsten danach. Gerne nehmen Sie zwar Angebote wahr, aber danach fragen ist etwas vollkommen anderes.

      Eine alte Binsenweisheit sagt: „Fragen kostet nichts.“ Ganz so einfach ist es natürlich nicht, denn ein Rabatt muss nicht immer monetärer Natur sein. Ebenso muss die Frage richtig formuliert sein und bei Nachfrage sollte sogar ein Vorschlag von Ihnen Seite aus darin aufgegriffen werden. Geht der Verkäufer z. B. nicht auf Ihren Wunsch nach einem Preisnachlass ein ein, dann haken Sie einfach noch einmal nach und fragen, wie es mit einer Warenzugabe aussieht, z.B. einem dazu passenden Schal, ein paar extra Schnürsenkel etc.

      Sie finden in diesem Ratgeber eine Menge Tipps und Tricks, die es Ihnen erleichtern, wie auf dem orientalischen Basar zu handeln.

      Einführung

      Der eine kann´s, der andere eher weniger. Die Rede ist davon, Preise herunter zu handeln. Der Nachbar bekommt den neuen Wagen gleich um ein paar tausend Euro preiswerter und selber möchte man erst gar nicht sagen, was man selbst dafür bezahlt hat.

      Ganz beliebt ist es, Flugtickets miteinander zu vergleichen oder Pauschalurlaube. Da ärgert man sich schon gewaltig, wenn der Zimmernachbar gleich ein paar Hunderter weniger bezahlt hat als man selbst. Ärgerlich! Woran liegt das? Kann man nicht richtig feilschen oder hat der Mitreisende einfach nur einen günstigeren Zeitpunkt erwischt? Gerade bei Flugtickets kommt es oft auf das Prinzip „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ an. Denn wirft eine Gesellschaft ihr Kontingent auf den Markt, sind die Billets gemischt – von ganz billig bis ganz teuer. Wer kurz vor Flug bucht, muss immer das nehmen, was noch übrig ist, und das sind meist nur noch die teuren Tickets in den letzten Buchungsklassen. Deshalb gilt gerade bei Flügen, so früh buchen wie es eben geht. Wer 24 Stunden vor Abflug noch einen Flugschein bestellt, hat meist das Nachsehen und zahlt oft wesentlich mehr als jemand auf dem Nachbarsitz, der Wochen oder Monate früher gebucht hat. Bei Pauschalreisen ist es oft umgekehrt. Am Ende werden die Restplätze (Restplatzbörse) regelrecht verscherbelt. Der Veranstalter will schließlich nicht auf Hotelzimmern sitzen bleiben. Manchmal sind darunter auch Plätze von solchen Kunden, die aus welchen Gründen auch immer kurzfristig absagen mussten und schon eine Stornierungsgebühr berappt haben. Dann wird so ein Platz natürlich auch billiger. Es gibt ja auch Leute, die mit dem Koffer zum Flughafen anreisen, obwohl Sie noch keinen Voucher in der Tasche haben. Die nehmen dann, was übrig ist – zum Schleuderpreis. Touristik ist ein Sonderfall. Wir wenden uns hier mehr dem ganz normalen Geschäftsleben mit Autokauf, Möbeln, Elektronik, Textilien und auch Lebensmitteln zu. Hier kann gut gehandelt werden, wer das Geschäft versteht. Wer null Ahnung hat und sich nicht traut, nach Preisnachlässen zu fragen, zahlt eben drauf.

      Eine gewisse Begabung zum Handeln ist allerdings schon gefragt. Die gute Nachricht: Man kann es sogar lernen. Und wie das geht, erfahren Sie hier in diesem Ratgeber, damit auch Sie etwas vom Wühltisch der Rabattschlacht haben. Sie haben den richtigen Griff getan, denn Sie wollen ja künftig Geld sparen. Hier erfahren Sie, wie man den Preis runterhandelt – ob bei Brot oder Gemüse, Obst oder Getränken, Möbeln oder Kleidung, Fernseher oder Computer, Stereoanlage oder Smartphone.

      Handeln Sie noch oder feilschen Sie schon?

      Es ist schon ein Unterschied, ob wir auf dem Markt oder einem orientalischen Basar feilschen oder im Geschäft und beim Händler handeln, um einen Preis ringen, verhandeln, ihn runter drücken wollen. Auf Basaren ist es üblich, um jedes Teil zu kämpfen. Es gehört zum Verkaufssport. Wer auf dem Basar nicht handelt, wird nicht für voll genommen. Die orientalischen Händler verlangen zuerst immer einen wesentlich höheren Preis, weil sie genau wissen, dass ihre Kunden nur die Hälfte oder ein Drittel am Ende bezahlen werden. Man nähert sich irgendwie an, geht mal weg, kommt wieder, zeigt Interesse, nennt einen neuen Preis, der Händler auch und je nach Geschick sind am Ende beide zufrieden – selbst wenn der Verkäufer lamentiert und seine kranke Schwiegermutter ins Spiel bringt. Wer auf einem Basar den geforderten Preis bezahlt, versteht das Geschäft nicht.

      Man kann natürlich in einem westeuropäischen Geschäft nicht uneingeschränkt handeln. Und dennoch gibt es Unterschiede zwischen Südländern und nordischen Regionen. Im heißen Süden handelt man eher wie auf einem Basar als im kühleren Norden.

      So geht es auf dem orientalischen Basar zu

      Wie geht es eigentlich auf einem Basar zu? Der Händler nennt einen völlig überteuerten Preis für ein Textilstück oder eine Handarbeit, eine Ledertasche oder einen Gürtel, einen Teppich. Wir vergleichen mit den Preisen in der Heimat – was schon der falsche Ansatz ist. Wir sollten stattdessen beachten, welche Löhne in dem Gastland üblich sind, dann kommen wir dem tatsächlichen Wert der angebotenen Gegenstände schon viel näher. Eine Arbeitsstunde in der Heimat kostet 50, 60, 70 Euro und mehr. Im Gastland sind es oft nur Bruchteile davon, einen Euro vielleicht. Das lässt den angebotenen Artikel schon erheblich preiswerter erscheinen.

      Dann kommt noch die orientalisch-südländische Mentalität