Helmut Lauschke

Was zerfallen und zerfließen wird


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Gesicht ist Grund, bescheiden und dankbar zu sein

       Stell die Worte auf die Bretter

       Ob wir noch bei Trost sind

       Das wird mit Sicherheit noch Folgen haben

       Wo ist dein Haus?

       Vergiss den Menschen nicht

       Die Krumen liegen noch auf dem Tisch

       Mit der Erde in den Händen

       So ist, was bleibt

       Impressum neobooks

      Die Blüten von einst wird es nicht mehr geben

      Bilden und Unbilden des Lebens

       Höhen und Tiefen hat der Traum zusammengefasst zu Bildern und Chören unter den Dächern der Menschheit und ihrer Tempel und Kathedralen. Hoffnung ist die Gerade, die sich vom Grund des Menschseins in die Höhe streckt. Was bleiben soll, ist das Hoffen hin zu jenem Tag, der die Befreiung bringt.

      Meerisch glitzert der Boden, als stiege die Sonne von unten durch. Ein Finger reibt sich das Auge beim Blick in die Wüste im ersten Sonnenstrahl.

      Messer steigen scharf aus dem Riff, bewehrt geht es ums Überleben am Griff. Es gibt den Gang am frühen Morgen, bis der Strahl auf der Schulter zu brennen beginnt.

      Der Mund und das frohlockende Wort, das Lied und die Stimme am geliebten Ort, alles lag in Farben und Blüten getränkt. Warum nur hat sich die Seele erhängt?

      Turm- und Tafelfelsen geben Kommando und Richtung über die Blickzeit hinaus. Finger fahren den Zweifel über die Stirn in der Maßlosigkeit der Durchquerung.

      Die Blüten von einst wird es nicht mehr geben. Zerfallen und zerfließen wird, was du denkst und weißt.

      Denn aus dem Meerischen steigt der Körper, und sieh, wie er sich hebt und höher steigt aus den Gipfeln wandernder Dünen als ein Gigant mit strammen Muskelpaketen und gespannten Sehnen.

      An der Spannhärte prallt der Schlag des Messers und der Eisenstange ab, der Gigant steht wie ein Fels und ist undurchdringbar. Er ist unverrückbar, unzerdrückbar und gibt dem Menschen Schutz, der sich hinter ihn stellt und jede Silbe seines Wortes befolgt.

      Erst wenn du dich von dem Giganten entfernst, weil du dich sicher und stark genug fühlst, beginnen die Fäden zunächst im Kleinen und schließlich im Großen zu reißen. Es hängt von den Stürmen ab, ob sie dir ins Gesicht schlagen oder deinen Rücken nach vorn drücken, dass du ins Laufen kommst, ohne dass du deine Kräfte dafür einsetzt,

      Blüten kommen dir entgegen und rufen deinem Leben das Willkommen zu. Empfinde die Musik, die ihren Rufen folgt, denn diese Sprache steigt aus dem Boden in den Zustand der atmenden Schwebe und weit über die Schranken des Alltags hinaus. Es ist die Medizin für deine Seele, die sich mit ihr entspannt, weil sie sich tragen lässt in den Sänften der Harmonie mit den Wohlgerüchen der geheimen Liebe.

      Du siehst aus dem Fenster und schweigst. Du steht hinter der Scheibe und hörst das Klopfen nicht, weil du es nicht hören willst. Dann wundere dich nicht, wenn dir in der Stille der Atem verweht, denn die Ewigkeit wurde dem schlagenden Herzen nicht mitgegeben, damit dein Körper nicht zuviel Platz einnimmt, den du mit anderen zu teilen hast. Das ist es, dass dein Platz hier kleiner wird, je älter du wirst. Das geht so weit, dass du am Ende nicht mehr zu sehen und nicht mehr zu finden bist.

      Hoffnung bleibt das größte Angebot

      Das Gedicht möchte Teil der Offenbarung in der Öffnung deines Geheimnisses sein. Es schließt die große Zahl von Versuchen ein, sich dir mitzuteilen, den Anderen im Anderssein zu finden und ihn in das Licht des Tages zu heben.

      Das Auf-ihn-Zugehen soll helfen, dich zu trösten, den das Leben ins Elend geworfen hat, dass du an Einsamkeit und Hunger leidest.

      Dazwischen geraten die Worte des Gedichts. Sie spreizen die Zeilen und bringen andere nahe zueinander, sie säubern, verbinden die Wunde und geben den Zuspruch, den du dringend brauchst. Denn Kranke und Verletzte sehnen sich nach Heilung, dass sie die Stärke bekommen, den Tag zu begreifen und zu überleben.

      So bemüht sich das Gedicht, die Botschaft zu überbringen mit der Bitte um Geduld und Zuversicht. Es hilft, die Ketten der Kerkerung zu überwinden. Es ist der Bericht aus dem Paradies der Freiheit mit dem Richtungspfeil in die Welt des Lichts mit der Wahrheit und Gerechtigkeit.

      Hoffnung bleibt das größte Angebot, das du nicht ausschlagen solltest, weil sie die Medizin ist, sich aus der Finsternis zu befreien und die Kraft zu erlangen, um die Vision zu motivieren und in die Tat umzusetzen, damit der Tag die Bedeutung der Schöpfung zurückerhält.

      Die Knospe mit dem Geheimnis öffnet sich zur Blüte mit dem Duft- und Farbenfächer der Verzauberung. Die Einmaligkeit des Unvergleichlichen verschlägt die Sprache und nimmt die Schwere von den Füßen, dass das Gefühl einsetzt, man schwinge mit großen Flügeln in die Weiten und Höhen des grenzenlosen Seins mit den vorbeigleitenden Welten füllender Klänge und des Glücks.

      Streck die Arme weit aus und nimm die Fülle der dampfenden Hoffnung aus der Schöpfungskelle entgegen. Es ist die Antwort auf deine Wünsche und Träume, die, wie du im Schreck unfassbarer Freude erfährst, erhört und zur Stärkung deiner Seele erwidert und auf den Weg der Erfüllung gebracht wurden.

      Hoffnung ist die Öffnung der Knospe der maßlosen Spende aus dem Duftkelch mit den Farbfächern der Verzauberung. Sie ist Ausbruch der Freude aus dem Rahmen von Erwartung und Widerspruch durch Zuspruch von Licht und Leben im Kern deiner Selbst.

      Hoffnung ist die Gerade, die sich vom Grund des Menschseins weit in die Höhe streckt und noch weiter ziehen lässt, je nach den Gesichtspunkten und Blickwinkeln aus Einsicht und Vision, was der Mensch ist in der Idee und im Ausdruck von Form und Formung in einer Welt der Skulpturen, Bilder und symphonischen Klänge.

      Hoffnung ist das, was begrifflich wie inhaltlich über den Verstand hinausgeht und mit dem Wechselgang der Atmung einhergeht, als wäre der Atemzug der andere Zwilling der Hoffnung, was beide für die Dauer des Lebens unzertrennbar macht, weil das eine ohne das andere nicht in die Zukunft gehen kann.

      Abgegriffene Mützen heben von den Köpfen

      Der Augenfalter sinkt herab und setzt sich auf das angewelkte Blatt. Die Flügel sind ermattet, verschattet schwindet der Kopf. Dein Blick auf das Blatt nimmt die Stunden vorweg und hält das Staunen in Atem. Du merkst nicht, dass dich ein Mensch anspricht und ein anderer dir die Hand geben will.

      Nicht weit von dir stehen braune Krüge, die nicht mit Wasser gefüllt sind. Die Dämmerung bricht ein, und blass werden Licht und Falter. Fern verklingen Gesänge und die Rufe nach dem Kind. Es bellt der Hund gegen den mild stoßenden Wind und die vorbeifahrende Wolke.

      Weiter weg reihen sich die Urnen, sie werden in Zukunft die Nachbarschaft halten. Aschenpfad und Scherbenplatz, dann der Jugend andere Träume. Hört die Uhren ticken, doch andere sind schon still. Der Blick kann sich durch den Scheibensprung