Bernhard Ende

Impfen mit Köpfchen


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geimpft, immerhin haben wir und unsere Kleinsäuger doch in vielen Punkten ein ähnliches Immunsystem. Immer wieder muss ich erleben, dass gerade bei Hunden und Katzen ein Impfwahnsinn besteht, der nicht dem Wohl der Tiere entspricht. Viele Impfstoffe weisen eine Immunität für 3 bis zu 7 Jahre/n oder deutlich länger auf. Einige Impfungen sind sogar nicht einmal notwendig. Nicht zu vergessen, dass es bei Impfungen durchaus zu erheblichen Nebenwirkungen kommen kann.

      Was erfahren Sie in meinem Ratgeber?

       Blick auf den Impfwahnsinn

       Welche Impfungen für den Hund sind sinnvoll

       Welche Impfungen für die Katze sind sinnvoll

       In welchen Abständen machen diese Sinn

       Die Tollwut-Impfungen im direkten Blick

       Mit dem Tier auf Reisen – Welche Impfungen sind erforderlich?

      In meinem Ratgeber gehe ich auf die wichtigsten Punkte beim Impfen ein. Sie erfahren, wie Sie effektiv Impfen, ohne dabei Hund oder Katze zu überimpfen.

      Meine Recherche ergab in einigen Fällen, dass die jährlichen Impfungen eher einen wirtschaftlichen Aspekt (für die Tierärzte) haben. Die jährliche Auffrischung jedoch wissenschaftlich meistens nicht begründet und auch gar nicht notwendig sind. In den USA ist bereits seit langem eine offene Diskussion entbrannt. Dabei stellt sich oftmals raus, dass die jährliche Impfempfehlung eher aus Gewohnheit erfolgt. Ich habe mich daher einmal intensiv mit der Impfung von Katzen und Hunden beschäftigt und mit vielen Tierärzten darüber gesprochen, die unter vorgehaltener Hand eine jährliche Impfung gar nicht für notwendig halten. Positionen radikaler Impfgegen jedoch wurden nicht berücksichtigt. Es geht in dem nachfolgenden Ratgeber ausschließlich um die Meinung seriöser Tierärzte und Wissenschaftler, mit zusätzlichem Bezug zu anerkannten Forschungsergebnissen.

      Tatsächlich kann ein übermäßiges Impfen auch Nebenwirkungen mit sich bringen. So sind vor allem in den USA Impffolgen zu beobachten. Dazu gehören systematische Erkrankungen, Immunerkrankungen und Impfsarkome. In Deutschland gibt es dazu zwar auch immer mehr Untersuchungen, jedoch sind die Ergebnisse dazu noch zurückhaltend. Eine Frage bleibt immer wieder offen. Warum müssen wir Menschen in den meisten Fällen immer nur in Abstand von einigen Jahren geimpft werden, bei einigen Krankheiten sogar nur einmal im Leben. Katzen oder Hunde hingegen müssen vielfach jährlich geimpft werden. Wissenschaftler fanden dazu keine vernünftige Begründung. Manchmal ist das naheliegende sogar noch einfacher. Es steht auf den Beipackzetteln der Veterinärimpfstoffe und die „jährliche Wiederholung“ wird dort als Empfehlung ausgesprochen … Gleichwohl ist eine Tierarztpraxis natürlich auch ein Unternehmen, das Geld einbringen soll und muss.

      Bei der amtlichen Zulassung eines Impfstoffes für Tiere muss die tatsächliche Dauer des Immunschutzes (= DOI, duration of immunity) nicht durch den Hersteller getestet oder nachgewiesen werden. In der Regel wird nur der Zeitraum von einem Jahr untersucht, nicht aber die maximale Dauer. Bei Tollwut-Impfstoffen gelten zudem strenge Regelungen (Grund: Diese Krankheit ist auf den Menschen übertragbar).

      Ich habe selbst Katzen und Hunde. Seit Jahrzehnten. Carla, eine 20-jährige Katze, die vollkommen gesund ist und noch sehr gute Zähne hat, geht regelmäßig einmal jährlich zur Kontrolluntersuchung. Zwei Tierärzte, zwei Meinungen.

      Die erste Tierärztin gab mir gleich eine ganze Auflistung von Impfungen, die in den nächsten 2 – 4 Monaten anstehen würden (wohlgemerkt: Carla ist 20 Jahre alt und wurde immer sinnvoll –seit Geburt- geimpft). Der zweite Tierarzt hingegen untersuchte meine Carla sehr gründlich und nahm das Wort Impfungen gar nicht einmal in den Mund. Auf meine Nachfrage, gab er an, das Carla bereits in der Vergangenheit so viele Impfungen erhalten habe, das der Impfstoff weiterhin wirksam wäre und eine Neuimpfung zu einem jährlich nicht erforderlich ist und zum anderen durch das hohe Alter und die oft erfolgten Impfungen in den letzten 2 Jahrzehnten gar nicht mehr notwendig sei. Bis heute ist Carla gesund.

      Die 1-Jahres Empfehlung in Deutschland, aber auch in den USA ist oft eigenartig. Obwohl sich mittlerweile schon einiges geändert hat, scheint bei einigen Tierärzten die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Veterinärbehörden haben für Tollwut Impfungen beinahe willkürlich den 1-Jahres Zeitraum festgelegt.- Ausnahmen bilden dabei die Impfstoffe mit Gültigkeit für 3 Jahre. Diese Empfehlung wurde dann auf andere Impfungen einfach übernommen. Sie basiert also vielfach auf Basis der Tollwut-Impfungen (bei denen ja generell strenge Regelungen bestehen).

      In den USA zum Beispiel muss für neue Impfprodukte die Wirksamkeit auf 1-Jahres-Studien durchgeführt werden. Aus diesen Studien geht jedoch nicht hervor, ob der 1-Jahres Zeitraum der wirklich beste Intervall für eine Auffrischung darstellt. Natürlich können auch wirtschaftliche Gründe für einen so kurzen Intervall bei Tieren vorhanden sein. Das mag ich aber nicht bestätigen, es bleibt rein bei einem Gedanken. Gleichzeitig erinnere ich aber an das obige Beispiel meiner Katze Carla. Der Tierarzt, der keine Impfungen als Empfehlung aussprach, berechnete mir nach einer gründlichen Untersuchung nicht einmal 15 Euro. Die Tierärztin, die aber gleich an mehreren Stellen einen Impfbedarf erkannte, lag schon bei 90 Euro (ohne die nachfolgenden Impfungen einzubeziehen).

      Bei meinen Recherchen bin ich auf die unterschiedlichsten Aussagen gestoßen. Es gab sogar Totalverweigerer, radikale Gegner, die aber in meinen Zusammenfassungen keine Rolle spielen. Generell sollten Katzen und Hunde natürlich geimpft werden. Nur die eigentlichen Intervalle stehen oft in einer Diskrepanz.

      Erstaunlich oft, meist unter vorgehaltener Hand, gaben Veterinärmediziner an, dass wir tatsächlich zu viel, also zu oft impfen würden. So wird oft bemängelt, dass die eigentliche wissenschaftliche Begründung für die jährlichen Impfungen fehlen würde. Häufig ist es so, dass Hunde und Katzen ohne ein tatsächlich reales Ansteckungsrisiko geimpft werden. Es gab mal die Meinung, dass diese Handlungen den Tieren vielleicht nicht unbedingt wirklich nütze, aber auch nicht schade. Allerdings erscheint das mittlerweile überhöht. Gerade in den Zeiten wo die Zahl der Nebenwirkungen deutlich steigt und nach und nach (wenn auch zögerhaft) erforscht wird.

      Schon in den 1990er Jahren gab es vor allem in den USA zahlreiche Untersuchungen. Dabei wurde unter anderem von US-Virologen untersucht, wie lange der Immunschutz nach Impfungen gegen Viruskrankheiten tatsächlich hält. Dabei wurde festgestellt, dass dieser deutlich länger als ein Jahr halte. Bei Auffrischimpfungen würde der Immunschutz in vielen Fällen nicht signifikant (signifikant bedeutet: mindestens ein Anstieg um das Vierfache) steigern. Die neue Wirkung verpufft sozusagen. Professor Ronald D. Schultz (Uni Wisconsin) forschte an den Auffrischungsimpfungen gegen unterschiedliche Viruserkrankungen bei Katzen und Hunden. Dabei stellte er fest, dass es keinen signifikanten Anstieg gibt. 106 Hunde wurden in einer Gruppe gegen Parvovirose (hoch ansteckende Infektionskrankheit. Im klinischen Verlauf auch als Hundepanleukopenie bezeichnet) revakziniert. Nur bei einem Tier wurde ein signifikanter Anstieg des Immunschutzes festgestellt. Professor Ronald D. Schultz stellte damals fest, dass es keine wissenschaftliche Studien gibt, die einen jährlichen Impfschutz als notwendig belegen.

      Eine weitere Untersuchung wurde durch Fred W. Scott (Uni Cornell) durchgeführt. Dabei untersuchte er bei Impfungen gegen die Katzenseuche und Katzenschnupfen die Dauer des Immunschutzes über einen Zeitraum von 7 ½ Jahren. Verwendet wurde dabei ein sogenannter Dreifach-Impfstoff (handelsübliche trivalente Vakzine mit inaktivierten Viren). Die Katzenbabys erhielten mit acht und mit der zwölften Woche die Grundimmunisierung. Danach erfolgte nie wieder eine Impfung. 7 Jahre später, als diese den Erregern ausgesetzt wurden, wiesen die Katzen weiterhin einen guten Immunschutz auf. In dieser Untersuchung erwies sich der Schutz gegen Katzenseuche als fast hundertprozentig, der Schutz gegen den Calicivirus betrug 63 % und gegen Herpes immerhin noch 52 %. Bei Katzenschnupfen verhindert die Impfung nicht (vollständig) die Erkrankung,