Helmut Lauschke

Sophon // Vom Bild des Menschen


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gesund ist und nicht brennt.

      Sophon: Das ist vonnöten, um sich als Mensch

      in der zweifelhaften Freiheit aufrecht zu halten,

      denn die Sprüche mehren sich,

      die einander widersprechen und dann platzen

      wie aufgepumpte Luftballons.

      Es ist Zeit für die Verteidigung,

      um sich gegen die Wiilkür von Macht

      und Unrecht zu wehren,

      die die letzten Straßen der Ordnung

      und Gemeinsamkeit aufreißen

      und das Aufgerissene zurücklassen.

      Kehat: Die Spalten zwischen ‘gut’ und ‘böse’ klaffen

      und reißen weiter, dass ein Ende nicht abzusehen ist.

      Es ist die Realität des Tages,

      die der Utopie der vorangegangenen Nacht

      immer stärker widerspricht.

      Sophon: Man sagt: Die Weisheit ist mit ihrem Wissen

      auf den neuen Menschen gerichtet, der kommen wird,

      um die Menschheit aus dem Morast

      der kranken Zivilisation herauszuholen und zu retten.

      Es ist das siechende Dilemma,

      dass die grundsätzlichen Dinge glatt

      und stumpf gerieben sind,

      die die Grundlage für das Leben geben sollen.

      Das drückt die Seinsproblematik in die Exponentialfunktion,

      in der das Maß der Ethik weggebrochen

      oder verloren gegangen ist.

      Das Seinsmaß muss zurück und dorthin,

      wo es hingehört, nämlich an den Behälter,

      dessen Inhalt die Ethik ist.

      Ordnung kann erst ins Schaffen kommen,

      wenn es die Ethik wieder gibt,

      die mit den Dingen des Lebens gefüllt, gedehnt

      und auf den Stand der Zeit gebracht wird.

      Kehat: Die Zone der Sicherheit liegt

      zwischen Utopie und Realität,

      doch ist es mit der Sicherheit nicht sicher,

      dass der Mensch sich Gedanken machen muss,

      wie er den Defekt beseitigt und das Loch auffüllt.

      Sophon: Zur Beseitigung gibt es weder Ansätze

      noch feste Grenzen,

      alles ist mit den Gedanken im Fluss

      des Weiterdenkens mit den Versuchen

      der Auslese und Extrapolation zur Verhaltensänderung.

      Kehat: In der Nahbetrachtung erschrecken die Grenzwerte

      der Apokalypse, die in der Fernsicht

      nicht zu erkennen sind, als wäre alles in Ordnung,

      was nahgesehen überhaupt nicht der Fall ist.

      Sophon: Es steht außer Frage: Die Menschheit hat sich

      das Risiko des Untergangs aufgeladen,

      und das nicht nur auf die fallenden Schultern,

      das Risiko ist ernst und unwiderruflich.

      Es ist Selbstgier und Verneinung der Verantwortung,

      die die Dinge nicht in Ordnung bringen lassen,

      dass die Straßen aufgerissen bleiben

      und die Gräben durch die Siedlungen ziehen,

      dass sich der Mensch an der stillen

      und stets gebenden Natur profitgierig vergreift

      und glaubt, sich das Glück auf dem Planeten

      zu erkaufen und unschuldige Menschen zu berauben.

      Kehat: Die Folgen durch Mangel an Ethik schrecken

      seelisch und körperlich bis zur Blutung Im Hirn.

      Sophon: Das Gleichgewicht ist geistig und körperlich gestört,

      dass schon der junge Mensch erblindet

      und am Kopfschmerz mit dem Hörsturz leidet,

      den die Fallsucht und der hinkende Gang

      ins Greisentum schleudert, dass ihn Angst

      und Depression vor dem Tage lähmen,

      dem er sich nicht gewachsen fühlt.

      Kehat: Wissen und Wissenschaft schreiten voran

      in hoher Geschwindigkeit,

      dass der Verstand mit Mühe hinterherhinkt,

      der vom Denkvermögen überfordert

      und vom Volumen her vernachlässigt ist.

      Sophon: Ethik muss im Verstehen nachgeholt

      und in der Fassung erweitert und tiefer

      verstanden werden, damit das Handeln

      des Menschen mitmenschlicher wird

      und mehr in Herznähe rückt, denn

      aus der Ferne des Herzens,

      wenn es um die Not des Menschen geht,

      ist es nicht getan,

      das muss der normale Verstand verstehen,

      wenn er nicht akademisch oder

      politisch verbogen ist.

      Kehat: Hier ist die Disziplin

      mit der Bescheidenheit und Selbstkritik

      in der Ehrlichkeit gefordert, wenn es im Gang

      der Menschheit besser werden

      und auf dem Weg der Zeit weitergehen soll.

      Sophon: Geistig innerlich und technisch äußerlich

      müssen Ordnung, Orientierung, Bescheidenheit

      und Wahrheit her,

      damit die begangenen Fehler erkannt,

      analysiert und ausgeräumt werden,

      die die Misslage mit den menschlichen Hängen bedingen.

      Sie müssen begriffen und die Züge der Krankheiten

      von den falschen auf die richtigen Gleise gesetzt werden.

      Die schöpferische Ruhe und solide Bildung

      müssen einkehren,

      wenn der Weg in die Zukunft anvisiert wird,

      der im Bildungsverfall und der fehlenden Moral

      gar nicht zu beschreiten ist,

      weil so, wie der Mensch jetzt ist,

      es da kein Durchkommen gibt.

      Kehat: Gemeint ist die Bildung des Herzens und der Intellekt,

      die verwahrlost zwischen den Ruinen und Resten

      der einst hochentwickelten Zivilisation und Kultur

      herumliegen.

      Sophon: