den T-Effektorzellen unterscheidet man 2 Subpopulationen: Die T4- und T8-Lymphozyten. T4-Lymphozyten differenzieren sich nach dem Erreger-Kontakt in T-Helferzellen [CD4] (aus denen die Th1- und Th2-Zellen hervorgehen).
Th1-Zellen setzen Zytokine (s.u.) frei, welche ihrerseits die zelluläre Immun-Reaktion stimulieren!
Th2-Zellen regen dagegen die B-Lymphozyten und somit die humorale Immun-Antwort an!
Bei Th1-Zellen überwiegen die Zytokine Interleukin-2 (IL-2), IL-12, dazu Interferon-Gamma (IFN-gamma) und Tumornekrosefaktor-alpha (TFN-alpha). Zu finden ist dieser Reaktions-Typ bei Autoimmun-Erkrankungen (u.a. Diabetes mellitus Typ-1, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose, Rheumatoide Arthritis, Psoriasis) und anderen Immunopathien.
Bei der Th-2-Antwort dominieren die Zytokine IL-4 + IL-5. Insbesondere die Produktion von Th-4 führt zur B-Zell-Reifung und zur Synthese von Immunglobulinen.
T8-Lymphozyten entwickeln sich zu T-Killerzellen (s.u.). Treffen sie auf eine infizierte Zelle, deren Antigen (AG) zu ihrem eigenen Antigen-Rezeptor (= T3/T4-Rezeptor) „passt“, töten sie die infizierte Zelle durch Lyse (Auflösung) ab!
X. Killer-Zellen
Als Killerzellen werden Zellen des Immun-Systems bezeichnet, die veränderte Körperzellen – z.B. von Krankheitserregern befallene Zellen oder Krebszellen – erkennen und deren Tod herbeiführen. Dabei handelt es sich entweder um zytotoxische T-Zellen oder um natürliche Killerzellen. Beide Zelltypen verwenden ähnliche Mechanismen, erkennen aber die veränderten Körperzellen anhand gänzlich anderer Merkmale.
XI. NK-Zellen (natürliche Killerzellen)
NK-Zellen gehören zu den Lymphozyten. Sie sind in der Lage abnormale Zellen, wie Tumorzellen und virusinfizierte Zellen, zu erkennen und abzutöten. NK-Zellen besitzen keine Antigen-spezifischen Rezeptoren und gehören zum angeborenen Immunsystem. NK-Zellen entwickeln sich wie die anderen Lymphozyten aus Lymphatischen Vorläuferzellen (Progenitor-Zellen) () im Knochenmark und zirkulieren später im Blutkreislauf. Sie sind größer als T- und B-Lymphozyten.
Zielstrukturen einer NK-Zelle sind virusinfizierte Zellen sowie Krebszellen, die sie über unveränderlich codierte Rezeptoren erkennt.
NK-Zellen müssen nicht aktiviert werden, jedoch kann ihre Aktivität durch Zytokine (IL-12) oder Interferone (IFN-alpha und IFN-beta) gesteigert werden, die von Makrophagen sezerniert werden. Nach der Steigerung ihrer Aktivität können sie große Mengen IFN-gamma produzieren, welches für die Eindämmung diverser Infektionen relevant ist. Sie können Zellen durch zytotoxische Granula zerstören, die an der Oberfläche der feindlichen Zelle freigesetzt werden, und deren Tod durch Apoptose bewirken.
Tumor-Killing-Test
NK-Zellen zeichnen sich aus durch eine starke zytotoxische Aktivität! Sie vermitteln eine natürliche Immunität und sie sind wichtig für die Virus- und Tumor-Zellen-Abwehr [so z.B. durch die Verhinderung einer Metastasierung auf dem Blutwege (haematogen)]. Durch Stimulierung von NK-Zellen mit IL-2 entstehen die sog. „lymphokin-aktivierten Killerzellen“ (die z.B. zur The-rapie bei Tumoren eingesetzt werden können).
Zur Funktionstestung der NK-Zellen werden patienteneigene Zellen gegen die humane Tumorlinie K 562 eingesetzt. Die Höhe der Abtötungs-Rate der Tumorzellen erlaubt eine Aussage über die Funktionsfähigkeit der NK-Zellen.
Der Tumor-Killing-Test () erlaubt die Erfassung sogen. „Serum-blockierender Faktoren“, welche eine immun-suppressive Wirkung auf die zelluläre Tumorabwehr bewirken.
XII. Toll-Like-Rezeptoren (TLR) ()
Neue Forschungsergebnisse (u.a. Prof. Dr. Eicke Latz, Uni Bonn, Institut für klinische Chemie und Pharmakologie) belegen, dass in der Immun-Abwehr ganz allgemein „ohne Toll-Like-Rezeptoren“ nur wenig läuft!
Es gilt heute als gesichert, dass die „Toll-Like-Rezeptoren als Mediatoren der Erkennung von Krankem/Pathogenem“ mit die wichtigste Funktion innehaben. D.h.: die angeborene Immunabwehr kann Krankheitserreger bekämpfen, ohne dass der Organismus zuvor mit dem Erreger selbst Kontakt gehabt haben muss!
Die TLR’s erkennen nur Pathogene, die sich außerhalb der Zelle oder in den Endososomen [als Endozytose bezeichnet man die Aufnahme von zellfremdem Material in die Zelle durch Einstülpen und Abschnüren von Teilen der Zellmembran unter Entstehung von Vesikeln] befinden. An den TLR’s docken an: Bakterien, Viren, Pilze, typische Proteine & Stress! Mittlerweile sind rund 15 TLR’s entdeckt (TLR-1 usw.).
Die TLRs reagieren auf bakterielle Proteoglykane bzw. Lipopolysaccharide (LPS), DNA und RNA. Sie lösen in ihren Trägerzellen eine Signalkaskade aus, die schließlich zur Stimulation der Infektionsabwehr führt.
Nach Erkennen dieser bakteriellen Oberflächenstrukturen auf extra-zellulärer Seite, werden intra-zellulär – durch TLR-Signalkaskaden ausgelöst.
Insbesondere sind für unser gesamtes Immun-System „physiologisch-funktionierende“ Schleimhäute – hierbei besonders die „Lamina Propria Mucosae“ [d.i. eine Bindegewebsschicht im Schleimhaut-Epithel] sehr wichtig – dies im Vorgriff auf die Therapie! –; in dieser Bindegewebsschicht wird vermehrt/überwiegend TLR-5 ausgeschüttet. Es erkennt bakterielles Flagellin (= Protein), worauf eine Immun-Antwort ausgelöst wird – es kommt zur Ausdifferenzierung von B-Zellen in IgA-produzierenden Blutzellen und von T-Zellen in antigen-spezifischen Th-17- und Th-1-Zellen –.
Eine Reihe von TLRs, darunter TLR-3, TLR-7, TLR-8 und TLR-9 erkennen aus Viren oder Bakterien stammende Nukleinsäuren.
Die Aktivierung dieser TLR‘s führt zur Bildung von Interferon-1 und Entzündungs-auslösender Zytokine. TLR-3 entdeckt virale doppelsträngige RNA im Endolysosom.
Fakt ist:
Fehler im TLR-System können einmal zu Überreaktionen und/oder Immun-Defekten führen!
XIII. Zytokine
Als Zytokine (auch: Cytokine) werden Glykoproteine bezeichnet, die regulierende Funktionen für das Wachstum und die Differenzierung von Zellen ausüben. Es handelt sich um eine Gruppe von