Der einstige Eohippus musste sich anpassen: Die Steppengräser waren dick und hart, woraufhin sich das Gebiss und der Körperbau des Urpferdes veränderten. Es war von großer Bedeutung, schnell flüchten zu können, um zu überleben. Die Zehen bildeten sich daher zurück und formten sich zu einer festen Hornschicht, die das Laufen auf dem harten Steppenuntergrund vereinfachte. Das einstmals fuchsgroße Tier wuchs und entwickelte sich über Zwischenstufen, wie beispielsweise den Mesohippus, Merychippus und Pliohippus, zu unserem heutigen Pferd, Esel und Zebra.
Der Körperbau des Pferdes
Jetzt wissen wir schon mal, wie sich das Urpferd zum heutigen Pferd entwickelt hat. Sicher willst du auch erfahren, wie das heutige Pferd im Detail aussieht und wie sein Körper gebaut ist. Das ist nämlich sehr wichtig, um zu verstehen, wie der Pferdekörper funktioniert und auf was man bei der Pflege, der Bewegung und dem Reiten achten muss.
Expertenwissen:
Wusstest du, dass das Knie bei einem Pferd gar nicht dort ist, wo es zumeist vermutet wird? Es befindet sich nämlich zwischen Ober- und Unterschenkel. Findest du es auf dem Bild?
Die Gangarten eines Pferdes
Bestimmt hast du schon mal die Gangarten deines Lieblingsvierbeiners beobachtet. Entweder wir stehen gemütlich beim Grasen auf der Weide oder wir bewegen uns in unterschiedlichem Tempo fort. Wenn wir entspannt laufen und es nicht eilig haben, gehen wir Schritt, wenn wir das Tempo erhöhen, traben wir meistens. Besonders schnell ist unsere Gangart Galopp.
Schritt: Der Schritt ist eine ruhige Viertakt-Gangart und besitzt keine Schwebephase. Das heißt, dass das Pferd immer mindestens zwei, höchstens aber drei Hufe gleichzeitig auf dem Boden hat. Die Bewegungen gehen ineinander über.
Trab: Der Trab ist eine schnelle Zweitakt-Gangart, bei der ebenfalls diagonal beide Beine nach vorne geschwungen werden. Zwischen den Bodenberührungen gibt es eine kurze Schwebephase. Das kannst du besonders gut beobachten, wenn du deinem Pferd auf der Koppel beim Traben zusiehst.
Galopp: Der Galopp ist eine schnelle Dreitakt-Gangart. Das Pferd setzt hintereinander mit einem Vorderbein, einem diagonalen Beinpaar und einem Hinterbein auf. Durch die weiche Gangart und aufgrund der Schwebephase kannst du im Galopp besonders gut im Sattel sitzen.
Nun kennst du die drei Grundgangarten eines Pferdes und hast eine Vorstellung davon, wie das Ganze unter dem Sattel aussehen soll.
Expertenwissen:
Wusstest du, dass es noch eine weitere Gangart gibt, die sich Tölt nennt? Tölt hat keine Schwebephase und ist besonders angenehm zu sitzen. Islandpferde beherrschen sie besonders gut.
Notizen:
Pferderassen
Ponyrassen
Dass ich ein Pony bin, weißt du ja bereits. Aber was definiert denn eigentlich ein Pony? Welche Rassen gibt es und ab wann ist ein Pony kein Pony mehr, sondern ein Kleinpferd? Um all diese Fragen zu beantworten, habe ich mich in unserem Reitstall umgesehen und meine Freunde befragt, zu welchen Pferderassen sie gehören und was sie besonders gut können.
Das Shetlandpony: Ich bin Conny, Lords Mama, und lebe ebenfalls auf dem Lindenhof. Der kleine Lord wurde sogar hier geboren. Wir Shetlandponys sind nicht besonders groß und messen meistens zwischen 87 und 107 Zentimeter. Wir sind hervorragend für den Umgang mit Kindern geeignet und können uns auch vor einer Kutsche sehen lassen. Da wir bekanntermaßen etwas störrisch sind und unseren eigenen Kopf haben, ist es ausgesprochen wichtig, dass du uns gut erziehst und liebevoll mit uns umgehst. Wenn das der Fall ist, sind wir ein Partner fürs Leben.
Das Falabella-Pony: Ich bin Lille, die Allerkleinste im ganzen Lindenstall. Meine Rasse ist die kleinste Pferderasse, die es auf der Welt gibt. Das macht aber gar nichts, denn ich bin der Liebling der Kinder, und wenn ich ausbüxe, kann ich sogar hin und wieder frei auf dem Stallgelände herumlaufen. Ich bin 70 Zentimeter groß und reiten dürfen auf mir nur ganz kleine Kinder, denn mehr kann ich nicht tragen. Deshalb werde ich selten geritten, darf aber als Maskottchen immer mit auf Turniere fahren und meinen großen Freunden beim Gewinnen zusehen.
Das Welsh-A-Pony: Mein Name ist Alba und ich bin ein Welsh-A-Pony. Von mir gibt es unterschiedliche Versionen, denn Welsh-Ponys gibt es als Welsh-A, -B und als Welsh-Cob. Ich bin 120 Zentimeter groß und die meisten meiner Kollegen werden auch nicht größer. Ich bin ein hervorragendes Kinderpony, mache aber auch vor der Kutsche eine gute Figur. Mein Besitzer geht mit mir sogar auf Kutschturniere. Dann gibt es noch die Welsh-B-Ponys. Diese sind ein bisschen größer und haben ein Stockmaß von ungefähr 135 Zentimeter. Am größten von uns ist das Welsh-Cob. Das kann bis zu 145 Zentimeter groß werden.
Das Deutsche Reitpony: Ich bin Jumper und ich mache meinem Namen alle Ehre, denn ich sehe aus wie ein großes Warmblut. Die Voraussetzungen für den Spring- und Dressursport sind bei mir natürlich vorhanden. Das Einzige, das mich vom Warmblut unterscheidet, ist, dass ich kleiner und zierlicher bin. Meine Größe liegt ungefähr zwischen 138 und 148 Zentimetern.
Der Haflinger: Ich bin Max, der Haflinger am Lindenstall. Zu mir gehören noch fünf weitere Haflinger. Wir leben in Offenstallhaltung und dürfen jederzeit raus. Das liegt daran, dass wir so robust und widerstandsfähig sind. Das hat unsere Rasse an sich. Für uns ist das natürlich das Tollste auf der Welt. Meine Besitzerin Anna reitet mich mit einem großen Westernsattel, und das meistens im freien Gelände. Mein Kumpel Fritz, der auch ein Haflinger ist, springt sogar mit Anna und hat schon viele Turniere gewonnen. Wir sind sehr vielseitig.
Das Connemara-Pony: Ich bin Graziella und zähle zu den Connemara-Ponys. Ich bin sozusagen das irische Reitpony, denn ich komme aus Irland. Zusammen mit den Haflingern stehen wir im Offenstall. Auch wir sind sehr robust und können gut mit kaltem und nassem Wetter umgehen. Da ich bereits eine etwas ältere Pferdedame bin, darf ich meine