und mit ihr nach Gottes Gesetz im heiligen Stand der Ehe leben, sie lieben, trösten und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit, wie auch in Krankheit und wollen Sie alle anderen hinter sich lassen und nur bei ihr bleiben, bis das der Tod sie scheidet, dann antworten Sie ...“<<
>> Ja, ich will.<< fiel er ihm ins Wort, weswegen ich lachen musste, was ich mir jedoch schnell wieder verkniff, da der Priester ein wenig mürrisch wirkte. Ich starrte auf meine Hände, um mich wieder zu beruhigen und unseren Priester milde zu stimmen. Anschließend nahm der Priester unsere Ringe und segnete sie mit der Bibel, bevor er Ethan meinen Ring übergab. Während er ihn mir ansteckte, redete der Priester weiter.
>> Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau, mit meinem Leib ehre ich dich, mein gesamtes Hab und Gut teile ich mit dir, im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.<<
>> Amen.<< antwortete Ethan dem Priester und lächelte vollkommen überwältigt.
Der Ring passte perfekt und harmonierte ideal mit meinem Verlobungsring, die nun beide um die Wette funkelten. Anschließend nahm ich seinen Ring und ahmte die Geste mit Hilfe des Priesters nach.
>> Was Gott verbunden hat, dass darf der Mensch nicht mehr trennen. Da sie beide in die heilige Ehe eingewilligt, sich vor Gott dazu bekannt, sich gegenseitig die Treue geschworen und dies durch das Austauschen der Ringe bekräftigt haben, erkläre ich sie nun zu Mann und Frau. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.<<
>> Amen.<< antworteten wir, als wir uns endlich küssen durften. Ethan zog mich an sich und küsste mich leidenschaftlich auf den Mund, als das Orchester das Lied „Wedding day at Troldhaugen“ von Edvard Grieg spielte. Ich war so froh, dass Ethan nicht den Hochzeitsmarsch ausgewählt hatte, da dieser meiner Meinung nach so deprimierend klang.
Wir unterschrieben noch die Heiratsurkunde, bevor der Priester uns noch beglückwünschte und schließlich ging.
>> Hören wir uns das Stück noch in Ruhe an, Mrs Thatcher?<<
>> Sehr gerne Ethan Theodore Arthur.<< antwortete ich ein wenig belustigt, weshalb er mit den Augen rollte.
>> Die Vornamen meiner Großväter.<< erklärte er mir und grinste mich unschuldig an.
>> Passt aber irgendwie zu dir.<<
>> Sarah Lucia della Rossa klang auch wunderschön. Wenn mein Nachname durch meine Geschäfte nicht so wichtig gewesen wäre, hätte ich deinen angenommen.<<
Ich lächelte, da ich mich erst daran gewöhnen musste, als mir plötzlich etwas auffiel.
>> Sarah Thatcher, das hört sich scheußlich an. Das ist der totale Zungenbrecher.<<
>> Du wirst eh nur noch Mrs Thatcher genannt werden.<<
>> Wie tröstlich.<<
Ich kuschelte mich an ihn, als er begann mit mir zu tanzen und wir den Moment genossen. Ich hatte wirklich wieder geheiratet und das so schnell nach meiner Scheidung. War es die richtige Entscheidung gewesen? Immerhin hatte ich mir geschworen nie wieder zu heiraten, doch diese Pläne hatte ich bei Ethan schnell wieder über Bord geworfen. Ich wusste, dass er der Richtige war, dass ich nur ihn lieben konnte und wie mein Leben ohne ihn aussähe, doch war das alles zu schnell geschehen?
Schließlich waren wir nur wenige Wochen zusammen, wohnten noch nicht einmal richtig zusammen, obwohl wir fast die ganze Zeit miteinander verbrachten. Und was würde seine Familie dazu sagen? Ihr jüngster Sohn und Bruder, heiratete einfach ohne sie und das zumal sie mich noch nicht einmal mochten. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht dabei war, wenn er es ihnen beichtete.
Aber ich bereute es nicht ihn geheiratet zu haben. Ich liebte ihn mehr als mich selbst, was ich beim Absturz begriffen hatte. Kein einziges Mal hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, dass ich nicht überleben könnte, sondern nur, wie er damit leben könnte. Wie es ihm mit meiner Todesnachricht gehen würde und das zeigte mir, wie nah wir uns standen.
>> Sollen wir gehen?<< fragte er mich, als die letzten Töne verklungen waren und uns die Stille umschloss.
>> Noch nicht. Warte hier.<<
Ich küsste ihn kurz, bevor ich den Balkon verließ und über die Treppenstufen nach unten in den Saal gelangte, wo ich schnell zum Dirigenten ging.
>> Haben Sie noch einen Wunsch?<< fragte er mich, als ich fast bei ihm war und er mich schon erwartungsvoll ansah.
>> Kennen Sie das Lied „I turn to you“ von Christina Aguilera?<<
>> Das kenne ich, aber das können wir nicht spielen. Das müssten wir erst üben.<<
>> Und was ist mit „Whatever it takes“ von Leona Lewis?<<
>> Tut mir Leid.<< entschuldigte er sich, während ich schon wieder über ein neues Lied nachdachte.
>> „You raise me up“ von Josh Groban?<<
>> Das können wir.<< sagte er freudestrahlend und ein wenig erleichtert, was mich schmunzeln ließ.
>> Gut, dann würde ich gerne den Text singen.<<
Er nickte und sagte seinen Musikern Bescheid, während ich mich ans Mikrofon stellte, den Songtext über mein Telefon aufrief und Ethan ansah.
>> Genieß dein Hochzeitsgeschenk mon taureau.<<
Ethan nickte und lehnte sich an die Brüstung des Balkons, als ich mich schließlich dem Dirigenten zuwandte und auf seinen Einsatz wartete. Hinter mir fingen die ersten Geigen an zu spielen, was bei mir eine Gänsehaut verursachte, da es so unfassbar schön klang. Als das Klavier einsetzte, machte ich mich bereit und atmete noch einmal tief durch.
Ich war vollkommen ruhig und sang voller Liebe davon, dass er mich zu allem ermutigen würde, dass ich durch ihn alles schaffen könne und ich durch ihn stark wäre, so lange er bei mir wäre. Dass ich erst durch ihn vollkommen wäre, erfüllt wäre von einem Wunder, welches mich in die Ewigkeit sehen lassen könnte. Dadurch, das ich nicht am Klavier saß, konnte ich mich voll und ganz auf den Gesang konzentrieren. Ich legte all meine Gefühle in die Strophen hinein und sang zwischendurch den Refrain mit so viel Kraft und Power, dass ich das Mikrofon ein wenig auf Abstand hielt, damit es nicht zu laut wurde. Am Ende sang ich wieder ruhiger und öffnete die Augen, damit ich zu Ethan sehen konnte, der immer noch auf dem Balkon stand und zu mir sah. Allerdings konnte ich seine Regungen im Gesicht nicht erkennen, da das Scheinwerferlicht blendete und er zu weit weg stand.
Als jedoch der letzte Ton verklang, sah ich, wie Ethan sich schließlich umdrehte und den Balkon verließ. Ich wusste, dass er nun zu mir käme und bedankte mich noch schnell beim Dirigenten und beim Orchester, die daraufhin aufstanden und gingen. Plötzlich schwang die Tür auf und Ethan kam stürmisch auf mich zu, wobei ich ihm entgegenging und er mich von der Bühne in seine starken Arme hob.
Sofort küsste er mich, spielte mit meiner Zunge ein verlockendes und aufregendes Spiel, das mich um meinen Verstand brachte. Seine Hände strichen meinen Rücken herab, streichelten über meinen Hintern, den er auf einmal fester packte und an sich drückte.
>> Womit habe ich nur die schönste... talentierteste... warmherzigste... und bodenständigste Frau auf der ganzen Welt verdient?<< säuselte Ethan mir zwischen einzelnen Liebkosungen ins Ohr, bevor er mich darunter küsste und leckte, weswegen ich mich ihm vor Verlangen entgegenbog.
>> Ethan...<< hauchte ich ein wenig benommen von seinen Berührungen, da ich nicht mehr klar denken konnte und sowieso keine Antwort auf seine Frage wusste.
>> Mhm.<<
>> Ich...<< wimmerte ich und gab es auf gegen seine geschickten Hände und meine Lust anzukämpfen, da er eh gewinnen würde. Sofort fuhr meine rechte Hand durch seine vollen Haare, zog seinen Kopf noch stärker zu mir heran, während meine linke Hand seinen Rücken an mich presste. Ethan stöhnte