Ich komme, so schnell ich kann.«
»Dann noch viel Glück und nicht schummeln, Miss Ashcroft.«
Ich muss kurz auflachen. »Spinner. Das »Miss« habe ich heute schon genug gehört, bald heißt es endlich Misses. Bis später.«
»Bye, Misses Darling.«
Ich setze mich wieder an den Test. Eigentlich sollte ich erschöpft sein, meine Glieder sollten schmerzen und mein Kopf müsste schwirren. Doch nichts dergleichen ist der Fall. Ich fühle mich sogar ein wenig aufgekratzt. Beinahe schon fokussiert. Nur noch die paar Seiten und dann ab nach Hause.
Wieder fällt mein Blick auf den letzten, kleineren Stapel. Gut, ich habe bereits damit gerechnet, dass einige Fragen zu meiner geistigen Verfassung aufkommen werden. Aber so etwas …
Wenn Sie eine impulsive Entscheidung treffen, fühlen Sie sich schlecht?
Ich reibe über meine Augen, richte mir die Haare und drücke mein Kreuz durch. Mit einem lauten Stöhnen überfliege ich die nächsten Seiten.
Haben Sie schon einmal jemanden absichtlich verletzt?
Wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Würden Sie sich als gewalttätigen Menschen beschreiben?
Nicht, dass ich es wüsste, aber wenn noch mehr solche Fragen kommen, würde ich dem Ersteller des Tests die Blätter am liebsten um die Ohren hauen. Einzeln.
Wie ich mich dabei fühlen würde? Großartig.
Nein, ich bin kein gewalttätiger Mensch, aber Dinge können sich auch ändern.
Zu gerne hätte ich die Fragen auf diese Weise beantwortet, entscheide mich dann aber für eine diplomatische Lösung und schreibe, was die Personalabteilung meiner Meinung nach hören will.
Zwei weitere Stunden später habe ich unzählige Fragen über meinen Gefühlszustand, Verhalten bei Banküberfällen und Sicherheitsprotokolle, Emotionen und Gedankenspielen komplett abgearbeitet und werfe den dritten leer geschriebenen Kugelschreiber in die Ecke. Mittlerweile spüre ich die Erschöpfung in jeder Faser meines Körpers, als ich meine Sachen zusammenpacke, mich bei Hedfield abmelde und ihm den Test gebe. Er bedankt sich mit Handschlag und einer angedeuteten Verbeugung und verspricht, auch bald die Filiale zu verlassen, sobald er »ein paar wichtige Briefe handschriftlich beantwortet hat«.
Betonung auf handschriftlich. Was auch sonst. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wann ich die letzte Briefmarke gekauft habe.
Wie an so vieles.
Gleichgültig. Für heute reicht es. Ich muss hier raus.
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