Susanna Egli

Die Ehefrau in der Sünde


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präsentierte.

      Sein Penis ragte immer noch zuckend aus der Hose. Er streifte sein Jackett ab, dann befreite er sich von Hemd und Unterhemd. Sophia schaute ihm lächelnd dabei zu, vergaß aber nicht, inzwischen die Flasche zu öffnen und zwei Gläser bis zur Hälfte mit Rotwein zu füllen.

      „Das ist längere Zeit das letzte Mal“, sagte sie.

      „Was?“, entfuhr es ihm.

      „Ich fahre weg.“

      „Wann?“

      „Morgen.“

      „Wohin?“

      Fragen und Antworten knallten wie Pistolenschüsse in den Raum. Willems Penis senkte sich, er wurde plötzlich ganz schlaff und traurig und zeigte damit eine Reaktion, die er an noch keinem Mittwochabend demonstriert hatte.

      Er stopfte sein Glied in die Hose zurück. „Das musst du mir erklären“, sagte er. „Was hat das zu bedeuten?“

      „Helena ist krank geworden. Die Schwester meines Mannes. Ich muss sie pflegen.“

      „Du? Wieso ausgerechnet du?“

      „Sie haben versucht, jemanden zu bekommen, aber das hat nicht geklappt. Wahrscheinlich spielen noch andere Gründe eine Rolle“, sagte sie und hielt ihm das gefüllte Glas entgegen. „Da, bediene dich.“

      Er nahm mit nacktem Oberkörper neben ihr auf der Couch Platz. Er wusste, dass er auf seinen athletischen Wuchs stolz sein konnte und liebte es, sich unbekleidet zu zeigen.

      „Wie lange wirst du bleiben?“

      „Keine Ahnung. Das hängt von der Dauer ihrer Krankheit ab“, sagte Sophia.

      „Zwei Wochen, drei Woche?“

      „Länger, fürchte ich.“

      „Warum schickt er gerade dich?“

      „Du kennst doch Klaas. Der tut nichts ohne Hintergedanken. Er möchte seine Schwester beerben.“

      „Sie ist doch jünger als er.“

      „Ja, aber es sieht so aus, als hätte sie keine Chance, jemals sein Alter zu erreichen.“

      „Zu dumm“, sagte Willem. „Aber ich kann dich ja besuchen, mit dem Wagen...“

      „In Venlo?“, fragte sie spöttisch.

      Willem knurrte. „Venlo! Weiter ging's wohl nicht, was?“

      „Das Ganze war nicht meine Idee, das darfst du mir glauben“, sagte sie.

      Er nahm einen langen Schluck aus dem Glas, dann noch einen, aber es gelang ihm nicht, die plötzliche Bitterkeit aus seinem Mund fortzuspülen.

      „Verdammt!“, sagte er. „Ich kann ohne dich nicht leben. Ich brauche dich.“

      „Und ich“, sagte sie lächelnd, „brauche dich.“

      „Du siehst nicht so aus“, maulte er. „Es scheint dir nichts auszumachen, mehr als zweihundert Kilometer zwischen uns zu legen.“

      „Das ist doch Unsinn, Liebster“, meinte sie und rückte dicht an ihn heran. Ihre Schenkel berührten ihn. Sie legte die freie Hand auf seine Beine. Es war wie ein Signal. Sofort begann sein Penis sich wieder zu straffen.

      „In gewisser Weise kommt es uns doch entgegen“, fügte sie flüsternd hinzu. Ihre Hand strich höher. Willem zuckte leicht zusammen. Dann lehnte er sich entspannt zurück und überließ sich dem lustvollen, aufputschenden Streicheln, das Sophia seinem verhüllten Penis widmete.

      „Wenn ihm was passiert, während ich in Venlo bin, habe ich ein Alibi“, sagte sie leise.

      Willem atmete mit offenem Mund. Er streckte die Hand aus, berührte beinahe zögernd Sophias Brüste, die sich unter dem glatten, bunten Stoff mit warmer, erregender Elastizität darboten, erfühlte die steifen Nippel, nahm sie zwischen zwei Finger und fragte, mit ihnen spielend: „Ein Alibi?“

      „Du liebst mich doch, nicht wahr?“

      „Ja.“

      „Du weißt auch, dass es auf die Dauer so nicht weitergehen kann, oder?“

      Er ließ seine Hand fallen und versuchte, sie unter Sophias Rocksaum zu schieben, aber sie stoppte ihn und sagte: „Lass uns das erst ausdiskutieren.“

      Sie ließ ihre Hand auf seinem Penis liegen, unterbrach aber das Streicheln. Trotzdem sorgte der leichte Druck der schmalen Frauenhand dafür, dass sein loderndes Verlangen erhalten blieb.

      „Du willst dich nicht scheiden lassen, also muss es so weitergehen“, sagte er.

      „Ich würde mich schon scheiden lassen, aber das wäre keine Lösung. Wovon sollten wir leben?“

      „Ich arbeite, und du könntest einen Job annehmen...“

      „Wir würden uns beide dabei aufreiben. Nein, das ist keine Lösung. Ich muss das Geld von Klaas behalten.“

      „Ich pfeife darauf!“

      „Dann musst du auch auf mich verzichten.“

      Er stieß ihre Hand zurück. „Du denkst immer nur ans Geld“, behauptete er.

      „Meinst du das im Ernst?“

      „Nein, entschuldige, natürlich nicht“, lenkte er ein, denn schließlich stimmte es, dass er bei noch keiner Frau eine so ausgeprägte Neigung zur Lust gefunden hatte wie bei Sophia. Manchmal schien es ihm so, als sei sie buchstäblich zur Liebe geboren.

      „Du hast die Wahl“, sagte sie.

      „Was meinst du damit? Soll ich deinen Alten etwa umbringen?“, fragte er gereizt.

      „Es könnte ja als Verkehrsunfall getarnt werden...“

      „Das mache ich nicht.“

      „Schon gut. Ich sehe schon, dass du nicht bereit bist, um mich zu kämpfen.“

      „Ich finde, wir haben das nicht nötig. So was geht niemals gut“, sagte er.

      „Es wird noch viel weniger gut gehen, wenn wir so weitermachen. Selbst wenn ich nur vier oder fünf Wochen in Venlo bliebe und dann zurückkehrte, kannst du nicht erwarten, dass unsere Idylle für ewig unentdeckt bleibt. Klaas ist kein Dummkopf. Eines Tages wird er merken, was los ist – und dann geht es dir an den Kragen. Ich kenne ihn. Er wird sich nicht scheiden lassen. Er wird mich verprügeln und dich ruinieren.“

      „Wie will er das anstellen?“

      „Er hat Geld. Er kauft sich Leute, die dich auseinandernehmen. So einfach ist das für ihn.“

      „Damit kommt er nicht durch...“

      „Du wirst ihm nicht mal was beweisen können. Er wird ein Alibi haben. Außerdem ist es sehr fraglich, ob du danach noch imstande sein wirst, zurückzuschlagen. Klaas ist rachsüchtig. Er geht über Leichen.“

      „Willst du mir Angst machen?“

      „Nein, du sollst nur begreifen lernen, worum es geht. Er oder du. Es gibt keine Alternative. Es sei denn, du wärst bereit, auf mich zu verzichten.“

      „Nein“, presste er durch seine Zähne. „Das nicht. Das auf keinen Fall.“

      „Dann musst du dich entscheiden.“

      „Jetzt?“

      „Ja, Liebling“, sagte sie leise und legte ihre Hand zurück auf seinen Schenkel. Ihre Finger bewegten sich kaum merklich, als sie über seine Eichel streichelten. Aber diesmal blieb die gewohnte Reaktion aus. Sein Penis blieb seltsam schlaff.

      „Ich bin doch kein Mörder.“

      „Du sollst nur ein Mann sein, der um die Frau kämpft, die er liebt.“

      „Mit Mord?“

      „Diesen Ausdruck wollen wir