genug nackt auf dem Ledersitz gesessen und lege mich auf den Bauch in die Sonne. Mein Kerl fängt sofort an, meinen Arsch zu lecken. Der leckt jederzeit auf Befehl fast alles und wird davon noch geiler, wenn das überhaupt geht. Meinen Körper will er sowieso dauernd überall lecken, auch ohne Befehl. Ich seinen ja auch. Radu richtet Speisen und Getränke an und kümmert sich dann oral um Jens. Das minderjährige Ferkel muss sich um sich selbst kümmern.
Als Rotz die Hühnereier entdeckt, legt er sich auf den Rücken und zieht seinen Bauch ein. Das ist seine Spezialität. Jens schlägt ein paar rohe Eier auf und lässt sie auf seine hohle Bauchdecke laufen. Da können wir sie auflecken. Rohe Eier – das habe ich inzwischen begriffen – schmecken nicht nur gut, sie erinnern auch an andere eiweißreiche Naturprodukte, sie machen geil, und sie ersetzen Stoffe, die der Körper beim Ejakulieren verliert. Wahrscheinlich sind diese vier Eigenschaften physiologisch ein und dasselbe. Ich muss zugeben, dass ich solch körpernahes Eiweiß gerne vom Bauch meines Kerls ablecke. Austern haben fast die selben Eigenschaften, sind aber fester. Die haben wiederum den Vorteil, dass man sie dem Anderen mit der Zunge in den Mund schieben kann. Aber heute ist kein R im Monat, daher Hühnereier.
Danach bleibt Rotz liegen und lässt sich sauberpissen. Radu fummelt an seinem iPhone herum und verkündet: „Habe Schild bestellt.” Bis jetzt ist es ein wunderschöner Tag.
Dass Rotz und ich, zwei junge Studenten, einen eigenen P.A. haben, ist ein Privileg. Aber was soll man machen? Radu selbst bat mich, ihm Arbeit in Deutschland zu suchen, und er ist für genau diese Arbeit geschaffen und wird davon glücklich. Ich bekomme ein kleines Gehalt in der Firma meines Vaters, ich gebe kaum Geld aus für Kleidung und Restaurants, also kann ich einen Mitarbeiter bezahlen. Der bekommt sein Gehalt auf ein Sperrkonto und hat ganz und gar keine Lebenshaltungskosten zu zahlen, weil er ja einfach mit uns zusammen lebt und sowieso nie etwas anders tragen will, als nur seine Jeans auf dem ansonsten nackten Leib. Sein schlanker Oberkörper steht ihm besser als jedes noch so schicke Hemd, und so fühlt er sich am wohlsten. Ihm ist fast nie zu kalt.
Leider gilt ein freier Oberkörper manchmal als unpassend. Für förmlichere Gelegenheiten, Behördengänge, Empfänge und Veranstaltungen, zu denen er uns begleitet haben wir ihm darum eine Uniform verpasst: körperbetonte Hose, ärmelloses Hemd, Stiefel, alles schwarz, mit DIENST auf dem Rücken. Bei Kälte dazu noch eine Bomberjacke, auch mit DIENST. Aber in seinen Jeans gefällt er uns am besten und fühlt sich selbst am wohlsten. So war er mir ja auch zugelaufen, und so hatte ich ihn meinem Kerl zuerst auf einem Foto gezeigt.
Radu regelt und organisiert alles. Er braucht dafür kein Büro, nur sein iPhone, mit dem er auch unsere Terminkalender und unser Geld verwaltet. Er weckt uns morgens mit frischem Tee, duscht mit uns, trocknet uns ab, legt die für den Tag nötigen Kleider zurecht und unterstützt uns danach bei allem, was nötig ist.
Einmal kam er sogar in meine Vorlesung. Sein nackter Oberkörper erregte ein gewisses Aufsehen. Zum Glück war der Hörsaal groß und voll, und ich saß hinten am Rande. Er kam und pumpte mir wortlos einen Mund voll Sperma in den Mund. Ich schmeckte sofort, dass es von meinem Kerl war, der irgendwoanders im Gebäude ein Praktikum hatte. Dank Radu stehen wir immer in Verbindung.
Jetzt hat er erst einmal ein paar Wochen frei; wir machen ja zusammen Ferien. Nun ist so ein P.A. vertraglich 365 Tage pro Jahr 24 Stunden pro Tag im Dienst. Das wollte Radu, und so wurde es vereinbart. Was hat man schließlich von einem P.A., der zufällig nicht im Dienst ist, wenn man ihn gerade braucht? Wenn er nicht immer bereit ist mit seinem Terminkalender und seiner Nutzöffnung, muss man sich ja doch selber kümmern.
Dass er frei hat, bedeutet, dass er weder seine Uniform noch seine langen Jeans trägt, sondern gar nichts oder sehr kurze, abgerissene, ausgefranste Jeans, so weit, dass sie gerade noch ohne Gürtel von selbst hängen bleiben, natürlich ziemlich tief. Sie sind nicht länger als nötig, um beim Stehen seine Teile gerade noch zu bedecken. Wenn er sitzt, hängt alles heraus. So kann er seine Freiheit schön fühlen. Und wenn er steif wird, ragt sein Knüppel frei nach oben. Natürlich muss er darauf achten, unschuldige Mitbürger nicht zu verschrecken. Freiheit verlangt Verantwortlichkeit.
Jetzt in den Ferien hat er nur diese eine kurze Hose mit. Er läuft sowieso meistens barfuß. Ich übrigens auch.
Das Ferkel mault. Es hätte am liebsten auch nur eine kurze Hose als einzige Bekleidung mitgehabt, doch Jens besteht auf langer Hose, Stiefeln und Sweatshirt, weil man auf der Rückfahrt noch einen offiziellen Besuch machen will.
Aber im Augenblick fahren wir ja alle nackt. Ein Auto mit vier Schweinen, einem P.A. und sechs Knüppeln.
Allerdings nicht lange. Die Polizei winkt uns auf einen Parkplatz und stellt sich furchtbar an. Die Beamten sind sich einig, dass wir nicht nackt Auto fahren dürfen, schon gar nicht in einem so offenen Wagen. Aber als Jens nach dem genauen Paragraphen fragt, sind sie sich nicht mehr so einig und stammeln herum. Das Ferkel will helfen und schlägt vor: „Erhebung öffentlicher Ordnungswidrigkeit?” Einer verkündet sächselnd, alles, was andere Autofahrer ablenken könne, wäre sowieso verboten. Rotz beschreibt, wie ihn neulich ein völlig geschmackloses Make Up einer Cabriofahrerin so erschrocken hatte, dass er beinahe die Macht über das Steuer verlor, „wie man das ja wohl ausdrückt.” Ich schlage vor, dass wir zur Klärung der Rechtslage zum nächsten Polizeiposten fahren. Sie werden immer unsicherer, und es endet damit, dass sie uns bitten, doch „wenigstens Hosen“ anzuziehen, und uns dann fahren lassen.
Jens schüttelt den Kopf. „Vorurteile… Dabei sagen wir doch auch nichts, wenn die sächseln, obwohl das besonders unästhetisch klingt. Man kann doch nicht alles verbieten wollen.”
Radu fährt am nächsten Parkplatz wieder raus, grinst, sagt „habe erwartet,” und holt vier Jockstraps aus dem Kofferraum. Ich kannte sie bisher nur von Fotos. Es zeigt sich, dass sie, als Reisekleidung getragen, sich geil anfühlen, nicht mehr bedecken als die Polizei verlangen kann, und dass sie sich sehr leicht aus dem Weg schieben lassen. Wenn wir unseren P.A. nicht hätten!
Jens kennt hinter Würzburg einen Waldparkplatz, wo sich abends etwas tut. Wir erreichen ihn bei Sonnenuntergang und parken bei einem Tisch mit Bänken. Ich kannte so etwas noch nicht. Die meisten Autos hier sind leer. Offenbar treiben sich die Fahrer im Gebüsch herum. Ein Ledermann schlendert vorbei. Jens beschließt, dass hier Jockstraps mehr als genug Kleidung sind. Wir steigen aus. Das Ferkel ruft: „Wat bin ick notjeil!” Es zwingt Jens am Nasenring in die Knie und rammelt seinen Schädel hemmungslos durch. In seinem Ausbildungsvertrag steht, dass es nur Sex haben darf, wenn die Initiative von ihm selbst ausgeht, und dass alle Mäuler seiner Mitbewohner dann immer und überall benutzt werden dürfen. Also muss Jens jetzt dran glauben. Dessen dicke Ringe in Ohr, Nase und Brustwarzen schlackern. Danach lehnt er sich keuchend an einen Reifen, und alles Mögliche läuft ihm aus Mund und Nase über die Brust. Dieser Anblick macht mich so geil, dass ich weitermache. Und danach mein Kerl. Inzwischen stehen doch etliche andere Autofahrer um uns herum, ein paar klatschen sogar, aber keiner traut sich.
Vor einem Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können, zu was ich heute fähig bin. Wir legen Jens auf den Tisch, setzen uns darum herum und essen den Rest unserer Vorräte, während Radu Jens fachmännisch massiert, bis er im hohen Bogen an den Waldrand spritzt.
Wir fahren weiter, in die untergehende Sonne hinein. Diesmal darf mein Kerl vorn mit Radus Knüppel spielen, und ich sitze hinter ihm. Wir drei auf dem Rücksitz ziehen unsere Jacken an, weil der Fahrtwind kühler geworden ist. FERKEL steht groß hinten auf dem Ferkel.
Jens erzählt dem Ferkel von Drexau, den wir bald sehen werden. Anscheinend haben sie schon eher über Freiheit, freie Männer und freie Schweine gesprochen. Das gehört zur Ausbildung des Ferkels. Es muss lernen, welche Lebensformen es am Rande der Gesellschaft gibt, damit es vor Schreck normal wird. Jedenfalls hoffen seine Mutter und sein Onkel, dass das Ferkel bei Jens endlich einsieht, wie dumm und schrecklich es ist, unbedingt schwul sein zu wollen und damit das Erbe des Vaters aufs Spiel zu setzen.
Das Ferkel hat inzwischen die verschiedenartigsten schwulen Männer kennengelernt: seine Berliner Gay Skaters, reiche Tucken in Dahlem, Punker wie meinen Kerl, Pornoschauspieler, Filmproduzenten und Schweine mit Nasenring wie Jens. Es will selbst unbedingt auch so ein Schwein werden, darf sich in seinem Alter aber noch nicht