Orgasmus erwarten.
Andere sind Masochisten. Ihre Sehnsucht gilt allein dem Schmerz. Sei es, weil sie derart sexuelle Befriedigung intensiver erleben können, oder gar, weil Schmerz für sie sexuelle Befriedigung darstellt. Manche bevorzugen in diesem Zusammenhang auch den emotionalen Schmerz, genießen es also, erniedrigt und gedemütigt zu werden, auch das ist in der Szene weit verbreitet.
Karl war anders, irgendwie selbstlos. Alles, was er bei unserem ersten Beisammensein vor der Session an Vorstellungen von dem hatte, was gleich mit ihm zu veranstalten wäre, war im Grunde komplett auf mich fixiert.
„Ich möchte gerne ihr Sklave sein und sie glücklich machen, Lady Saskia“, war beinahe alles, was er im Vorgespräch über die Lippen brachte. Keine Vorlieben, keine Tabus, geschweige denn überhaupt eine Ahnung von den Möglichkeiten, oder Erfahrungen aus dem weiten Feld des BDSM. Ich war damals gerade einmal seit ein paar Tagen Eigentümerin meines eigenen Studios, arbeitete ich auch bereits einige Jahre als Professionelle. Das fing ja gut an!
Ich war verblüfft. Einerseits reizte es mich von Beginn an, mein Gegenüber in eine Welt eintauchen zu lassen, in welcher ich völlig frei und nach meinen Gefühlen führen konnte. Andererseits birgt gerade diese Unerfahrenheit des Sklaven selbstredend die Gefahr, zu weit zu gehen und den Neuling derart unbemerkt zu überfordern.
Um überhaupt einen Anhaltspunkt zu haben, ließ ich den Sklaven meinen Neigungsfragebogen im Multiple-Choice Stil ausfüllen, aber mehr als einige Dutzend Kreuze, jeweils im Kästchen „möglich“ direkt hinter den jeweiligen Praktiken, kam auch hierbei nicht heraus.
Immerhin: Natursekt und Kaviar, also Urin und Kot, das überstieg die Vorstellungskraft dieses - bei unserer ersten Begegnung gerade einmal 26 Jahre alten - Sklaven, sonst aber schien es für ihn keine weiteren Tabus zu geben.
„Gut, dann sehen wir uns in 5 Minuten hinter dieser Türe Sklave. Selbstverständlich vollkommen nackt und ohne ein Wort!“. Mit dieser Äußerung beendete ich schließlich unser Vorgespräch, dabei lässig auf die mit rotem Leder bezogene Eingangstüre zu meinem Studiobereich zeigend.
Ich erhob mich und verließ ohne weitere Worte den kleinen Nebenraum, welchen ich bis zum heutigen Tage als neutrale Umgebung und Umkleide für ein erstes Beschnuppern meiner Gäste nutze. Jens ließ ich zurück, auf der kleinen Couch sitzend, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.
Mit durchaus etwas klopfendem Herzen, wie ich heute gestehen muss. Konnte ich damals doch so gar nicht einschätzen, was sich unter der unbedarften Oberfläche meines neuen Spielzeuges wohl verbergen mochte.
Ich hatte zwar ein gutes Gefühl, aber bei absoluten Neulingen kommt es durchaus vor, dass sie im realen Leben haltlos überfordert, was sie sich zu Hause im stillen Kämmerlein so erregend wünschen! Zwischen Anzeige gegen die Domina und Heulkrämpfen des Sklaven, liegt hier nichts außerhalb des Möglichen!
Aber, was sollte schon passieren? Notfalls hat er ein Codewort und wird das Spiel schon unterbrechen, beruhigte ich mich und fand endlich im selben Moment meine Selbstsicherheit und Routine wieder, als ich in der eigenen Umkleide begann, mich für unsere Session in ein schwarzes Lack-Catsuite zu zwängen.
Das hier war neu. Keine Wunschliste, keine Anforderungen, keine Limits. Ich musste unglaublich vorsichtig und dabei dennoch ebenso unnachgiebig auftreten, spürte ich doch nur zu genau, dass Jens eine starke Hand und unnachgiebige Führung mehr als alles andere brauchte.
Ich legte noch eine Corsage an, welche meine Rundungen nun vollends zur Geltung brachte, inhalierte kurz genießerisch den animalischen Duft des Leders, schlüpfte anschließend barfuß in schwarze Lackleder-Heels und schon war ich auf dem Weg in den Studiobereich, meinen neuen Sklaven zu erwarten.
Hier angekommen, hatte ich gerade die bereitstehenden Kerzen entzündet und auf meinem Dominatron Platz genommen, da klopfte es auch bereits zaghaft an der Türe. Jens stand bereit, es konnte losgehen!
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