Alexa Kim

Lords of Lucifer (Vol 1)


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auf mich und wahrscheinlich jede andere Frau hat. Nase, Wangenknochen und Kinn sind markant, und der schmale Kinnbart gibt dem Gesicht einen verwegenen Ausdruck. Das dunkle Haar fällt ihm nachlässig in die Stirn, und sein Blick hat etwas Durchdringendes, was seine faustische Ausstrahlung perfekt macht. Genau so würde ich mir den Teufel vorstellen, wenn ich an ihn glauben würde. Oh Gott … hilf mir! In den Musikvideos sah er gut aus, kein Thema ... Aber kein Fernseher dieser Welt könnte diese sexuelle Attraktivität transportieren … dieser Typ hat etwas verdammt Verruchtes an sich, und das weiß er … ich bin in den Leadsänger der Lords of Lucifer gecrasht!

      „Du siehst nicht gut aus ...“, stellt er fest. „Besser ich kümmere mich um dich.“

      „Nein … nicht nötig ...“, stottere ich. Sein überlegenes Lächeln schmilzt den Horror, den ich soeben noch empfunden habe, zu einem partikelgroßen Körnchen zusammen. Er ist nicht ganz fort, aber er verliert massiv an Bedeutung, während der Arm des dunklen Adonis sich schlangengleich um mich legt. Ich fühle mich, als hätte mein freier Wille soeben einen mit dem Holzhammer übergezogen bekommen.

      „Ich bin Kiran ...“, raunt der Sohn des Teufels in mein Ohr. „Hast du Angst vor mir?“

      „Ich weiß nicht …“, antworte ich. Ich bin ehrlich gesagt kaum noch in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. „Sollte ich?“

      Er lacht, antwortet aber nicht. Gleichzeitig spüre ich die eifersüchtigen Blicke der Groupies auf mir … und all ihre negativen Gedanken und Gefühle. Innerlich schrecke ich vor ihnen zurück – sie würden mich umbringen, um in diesem Moment an meiner Stelle zu sein … und zwar nicht nur im übertragenen Sinn!

      „Sie werden dir nichts tun ...“, stellt Kiran klar, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Es liegt in meiner Natur, Menschen an ihre eigenen Abgründe heranzuführen.“ Er sieht mich interessiert an. „Bei dir spüre ich keine Abgründe … oder du verbirgst sie vor mir.“

      „Ich möchte gehen ...“, flüstere ich, als Kiran eine Zimmertür öffnet und mich hindurchschiebt.

      „Nicht so schnell … du hast mein Interesse geweckt.“ Er schließt die Tür hinter uns, und wie durch ein Wunder sind alle Geräusche auf einmal verstummt. Ich kenne dieses Haus … die Wände und Türen sind hellhörig. Ich müsste die Stimmen vor der Tür hören, die Musik, die aus den Boxen im Wohnzimmer wummert … aber hier ist nur Stille!

      „Setz dich …“

      Ich sehe mich um. Das hier ist ein Billardzimmer … seit wann haben wir ein Billardzimmer?

      „Wo?“, frage ich irritiert. Es gibt weder ein Sofa noch Stühle. Im nächsten Moment packt Kiran mich um die Taille und hebt mich auf den Billardtisch. Die Leichtigkeit, mit der er mich hochnimmt … er verzieht nicht einen Gesichtsmuskel … ist sexy und irritierend zugleich.

      Kurz sehe ich zur Tür und denke darüber nach, vom Tisch zu springen. Aber diese Impulse versickern wie ein Tropfen Wasser in der Wüste, als ich in Kirans Augen sehe.

      „Bitte lass mich einfach gehen ...“

      „Aber nein, Nachtstern …“ Die Worte hallen in meinem Kopf. Kiran hat nicht einmal die Lippen bewegt, und doch höre ich ihn! Ich habe zu viel getrunken … Eine andere Erklärung lasse ich einfach nicht zu ...

      Er beugt sich zu mir, sein Mund streift meine Lippen … einen Moment lang fühlt es sich an, als würden die Stellen, an denen Kirans Mund mich berührt hat, brennen. „Zeig mir deine geheimen Wünsche …“ Er stützt die Hände rechts und links von mir auf den Rand des Billardtisches und sieht mich an. Sein Blick hat etwas Lauerndes. Ich habe das Gefühl, als würde mich durch diese Augen etwas Böses anstarren.

      „Jeder Mensch hat verborgene Sehnsüchte ...“, flüstert er, dann schiebt er seine Hand zwischen meine Schenkel und berührt die empfindliche Haut meiner Schamlippen durch den Stoff meines Slips.

      Ich stöhne auf, obwohl ich es nicht will. „Bitte … lass mich gehen … “ Großer Gott ... ich nehme an, dass ich langsam wirklich lächerlich klinge.

      „Du bist zu mir gekommen …“, raunt seine Stimme erneut in meinem Kopf. Mein Körper steht in Flammen, während sich Kirans Hand in meinen Slip schiebt.

      „Zeig mir deine Sehnsüchte … vielleicht erfülle ich sie dir ...“

      Ich versuche nicht einmal, mich zu wehren – Kirans Anziehung habe ich nichts entgegenzusetzen. Trotzdem verkrampfe ich mich, als er zuerst einen dann einen zweiten Finger in mich hineinschiebt. Ich bin nass, was peinlich genug ist … ich möchte die Augen schließen, aber ich schaffe es nicht. Ein letzter Rest meines freien Willens begehrt auf gegen das hier. So habe ich mir mein erstes Mal nicht vorgestellt!

      Kiran ist sensibel genug, um meine Stimmung zu bemerken. Er hält inne, und einen kurzen Moment lang fällt seine Maske. Das Bernstein in seinen Augen verwandelt sich in ein loderndes Feuer. Sein Blick liegt plötzlich voller Gier auf mir. Ohne Vorwarnung zieht er sich zurück und dreht sich von mir weg. Er sagt etwas, das ich nicht verstehe - es klingt wie eine fremde Sprache.

      Ich stoße erleichtert die Luft aus und schließe die Schenkel. Was immer mich gerettet hat … es wird mir vielleicht nicht noch einmal helfen.

      Als hätte er meine Gedanken gelesen, wendet Kiran sich mir wieder zu. Die Gier ist verschwunden, an ihre Stelle ist etwas anderes getreten … Verlangen?

      „Unschuldig …“ Seine Stimme hat einen tieferen Klang angenommen. „Das könnte mir wirklich gefallen.“ Er sieht mich auf eine Art an, die alle Alarmglocken für Gefahr in mir anschlagen lässt. Bisher hat er nur halbherzig mit mir gespielt … Du darfst nicht durchdrehen …

      „Lass mich dich von hier fortbringen … du wirst es nicht bereuen.“ Seine Stimme ist schmeichelnd, aber tief in mir spüre ich, dass ich ihm nicht trauen darf.

      Unerwartet umarmt er mich - es fühlt sich an, als werde ich in einen Mantel von Dunkelheit gehüllt. Ich atme Kirans Geruch durch den Stoff seines T-Shirts ein … ich würde so gern diese Haut berühren! Wie zur Bestätigung schließen sich seine Arme fester um mich.

      „Du musst es mir erlauben, Nachtstern … so sind die Regeln.“

      „Nein … ich will gehen ...“, sage ich unter Aufbringung all meines Willens und schaffe es endlich, ihn von mir zu schieben.

      Meine Beine sind wackelig, als ich vom Billardtisch springe und den viel zu kurzen Rock herunterziehe. Die Wirkung des Alkohols lässt langsam nach. Ich befürchte, dass Kiran mich nicht so einfach aus der Nummer herauskommen lässt. Er ist Rockstar … die bekommen immer, was sie wollen.

      Überraschenderweise macht er keinerlei Anstalten, mich auf dem Billardtisch zu vergewaltigen. „Dann bringe ich dich nach unten. Jemand wie du sollte hier nicht alleine sein ...“, sagt er beherrscht, und öffnet tatsächlich die Tür.

      Die laute Musik und die Stimmen holen mich endgültig zurück in die Wirklichkeit. Wieder spüre ich die Blicke der Groupies auf mir. Am liebsten würde ich rufen … Keine Sorge, Mädels … er gehört euch!

      Unten an der Tür gibt Kiran ZZTop die Anweisung, mir ein Taxi zu rufen. Dann haucht er mir einen Kuss auf die Lippen, der mich fast dazu bringt, meine Entscheidung noch einmal zu überdenken und flüstert: „Ich bekomme dich früher oder später.“

      Ganz bestimmt nicht …, denke ich, und kratze meine letzten Reste an klarem Verstand zusammen. Der sagt mir, dass es eine beschissene Idee war, hierher zu kommen.

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