Amelie Oral

Der Aktmaler und seine Modelle


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wissen!“

      Hannes ließ sich nicht beirren: „Filmstars und Schlagersänger verheimlichen ihren Fans ja aus dem gleichen Grunde ebenfalls, dass sie bereits vergeben sind. Sie wollen, aus kommerziellen und auch anderen Gründen, als potente Partner ihres Publikums gelten. Jedes Mädchen soll glauben, dass sein männlicher Schwarm noch zu haben ist. Umgekehrt natürlich ebenfalls. Das Objekt der lustvollen Sehnsucht darf nicht gebunden sein. Nicht einmal für die Dauer eines kurzen Beischlafes!“

      „Und wenn die Nummer ganz winzig ist?“

      Tollets Augen bettelten. Er hatte sich wieder in der Gewalt.

      „Nein“, entschied Hannes unbeugsam. „Meine Leinwand bleibt sauber! Das bin ich der edlen Kunst schuldig!“

      „Ihr letztes Wort?“ Tollet hielt den Atem an.

      „Mein letztes Wort“, nickte Hannes. „Aber nur, soweit es mein Gemälde betrifft. Was Sie vor oder hinter der Leinwand mit Veronika anstellen, das bleibt der Übereinkunft zwischen Ihnen beiden überlassen. Aber verlangen Sie bitte nicht, dass ich Sie beide auf ein Gemälde bringe. Es würde Sie übrigens doch nur stören.“

      „Ihr Pinsel stört mich nicht“, rief Tollet erleichtert. „Aber wenn Sie es wünschen, dann fummeln wir sozusagen außerdienstlich. Sind Sie einverstanden?“

      Veronika holte tief Atem, dass ihre beiden strammen Brüste beinahe die Bluse platzen ließen. „Und ich werde wohl überhaupt nicht gefragt? Bin ich vielleicht Freiwild?“

      Albert von Tollet griff sich erschrocken dort an die Hose, wo sie sich am meisten wölbte. „Mitnichten, meine Gnädigste, mitnichten! Ich bin doch kein gewalttätiger Mensch!“

      „Eigentlich schade!“ Veronikas Augen nahmen bei ihm unverhohlen Maß. „Ich liebe nämlich vitale Männer!“

      „Vielleicht bin ich doch gewalttätig!“ Tollet war bereits aufgesprungen. Er machte sich in fieberhafter Eile daran, seine Kleidung abzulegen. „Meine Potenz wird Ihre kühnsten Erwartungen übertreffen!“

      „Ja“, lächelte Veronika allerliebst. „Aber nicht jetzt, sondern erst morgen! Ich komme punkt sechzehn Uhr her und bringe auch noch eine hübsche Freundin mit. Hannes soll nicht zusehen müssen, wenn Sie Ihre Bocksprünge unternehmen!“

      „Jetzt wird aber gepinselt, Veronika!“ Hannes lächelte süß-sauer. „Der Akt muss endlich in Angriff genommen werden! Es ist allerhöchste Eisenbahn!“

      „Ich wähnte dich heute allein in deinem Studio“, schmollte Veronika. „Da du aber einen Gast hast, möchte ich nicht stören. Baba, ihr Strizzi, bis morgen…!“

      Hannes durchbohrte Tollet mit einem messerscharfen Blick. Noch ehe er etwas sagen konnte, war Veronika bereits gegangen. Nur der Duft ihres süß betörenden Parfums hing noch in der Luft.

      „Tut mir leid“, grunzte Tollet zerknirscht. Aber er gab sich keine Mühe, seine Zerknirschung glaubwürdig aussehen zu lassen. Immerhin war Hannes ihm tausendfach zu Dank verpflichtet. Außerdem lagen die Mädchen dem Maler sowieso dutzendweise zu Füßen. Sie fielen ihm in den Schoß wie reife Pflaumen in einem guten Obstjahr.

      Hannes schenkte sich einen Glas Merlot ein und schwieg. Er schwieg nicht etwa, weil er böse gewesen wäre. Nein. Er schwieg, um Tollets Schuldbewusstsein zu vertiefen. Reuige Mäzene sind stets spendierfreudiger, wie man weiß.

      „Kommen Sie!“, lockte Tollet. „Ich lade Sie zu einem feudalen Abendessen ein. Das hält Leib und Seele zusammen!“

      Übertrieben unbefangen griff er nach seinem Hut.

      „Wir haben frühen Nachmittag“, widersprach Hannes störrisch.

      Er kippte den Wein ohne Genuss hinunter.

      „Dann gehen wir eben zu Madame Isabella eine Flasche Champagner leeren“, schlug Tollet vor. „Sie sollen es nicht bereuen. Ich stehe für sämtliche Unkosten gerade.“

      Hannes dachte gerne an das Haus von Madame Isabella, die sich nicht ganz legitimen Minnediensten verschrieben hatte. Und umso lieber dachte er an ihr Haus, als er sich ursprünglich auf die Erfüllung seiner sexuellen Wünsche durch Veronika vorbereitet hatte. Der Körper verlangt umso mehr sein Recht, je länger er in einschlägiger Hoffnung gehalten wird.

      „Ich nehme Ihren Vorschlag ausnahmsweise an, weil ich Ihnen beweisen will, dass ich nicht mehr böse bin!“

      Hannes gab sich großzügig, wie man es von einem Künstler erwartet.

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