höhere Mathematik, das Auswendiglernen starrer, veralteter Dogmen usw., wobei weder Geist noch Gemüt profitieren) müßte das wichtigste aus der Biologie, von der Natur des Menschen und auch Moralunterricht gegeben werden. Hierbei müßte die Jugend auch über das Wesen der geschlechtlichen Dinge in der ihr angemessenen Weise aufgeklärt und die heranwachsenden Jünglinge zur Achtung des Weibes, zur richtigen Würdigung des Liebeslebens und zur geschlechtlichen Selbstachtung erzogen werden...
Wenn ich meine Scheu, meine Bedenken, das erotische Leben meiner Jugendjahre der Öffentlichkeit preiszugeben, überwunden habe, so tat ich es, um durch ein aus dem Leben gegriffenes, ohne irgendwelche erdichteten romanhaften Zutaten und ohne alle Beschönigungen dargestelltes drastisches, eindruckfähiges Beispiel die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese unhaltbaren Zustände zu lenken und zum Nachdenken darüber anzuregen. Ich tat es in dem Bewußtsein, daß ja alle, die von meinen Offenherzigkeiten Kenntnis nehmen, dieselben Jugendsünden hinter sich haben, die einen mehr, die anderen weniger, und von dem Wunsche beseelt, die Erkenntnis der Reformbedürftigkeit unserer sozialen und damit verbundenen und davon abhängigen übrigen kulturwidrigen Zustände auf allen Gebieten des Lebens immer weiteren Kreisen zu erschließen und die Bestrebungen einer bisher noch so kleinen Gruppe von vorurteilslosen Kulturfreunden fördern zu helfen, unser Liebesleben und unsere Eheinstitution sittlicher, menschenwürdiger zu gestalten.
Albert Zell
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