Klaus Kempe

Erfolgs - Geheimnisse


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Sportlern wird dies meines Erachtens besonders deutlich: Die ganzen Mühen, die dahinterstecken, um eine Spitzenleistung zu bringen, fallen wie ein Schleier, wenn der Sieg erreicht, der Rekord erlangt ist. Stolz und Freude stellen sich ein. Das dies mit Lebensfreude, mit Erfüllung und Zufriedenheit einhergeht, versteht sich von selbst.

      Im Gegensatz dazu gibt es Menschen, die für Erfolg über Leichen gehen. Derart erlangter Erfolg mag zwar auch Erfolg genannt werden, doch ist er sicher nicht das, was ich unter Erfolg verstehe. Ein Erfolg, der wirklich auf Kosten anderer errungen wurde, mindert den eigenen Stolz, die eigene Zufriedenheit – kurzum, die Lebensqualität. Die „Leichen“, über die man gegangen ist, mögen sich „begraben“ lassen, doch das eigene Gewissen holt einen ein. Hinzu kommt, dass dieses Universum auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung aufgebaut ist. Jede kleinste Ursache erzielt eine Wirkung. Verursache ich etwas, das jemand anderem schadet, wird das über kurz oder lang auf mich zurückschlagen.

      Wenn ich also von Erfolg spreche, dann meine ich das Erreichen der eigenen Ziele auf eine überlebensfreundliche Art, die nicht auf der Ausnutzung, Ausbeutung oder dem Ruin anderer aufgebaut ist.

      Ein weiterer Aspekt in Bezug auf Erfolg und Lebensqualität ist folgender: Je höher die Ziele, desto höher sind auch die Widerstände. Manche Menschen glauben deshalb, die Lösung für ein glückliches Leben sei, sich einfach keine (hohen) Ziele zu setzen.

      Das sehe ich anders. Es mag zwar heißen „Leidenschaft ist etwas, das Leiden schafft“, und ich gebe zu, dass man bereit sein muss, etwas zu investieren, wenn man Erfolg erzielen will. Selbst der begabteste Sportler wird ohne hartes Training sicherlich nicht der Beste in seiner Disziplin. Aber wie sieht es aus, wenn man keine Ziele hat, die man erreichen will? Bringt einen das einem glücklichen, erfüllten Leben näher?

      Auf alle diese Aspekte werden wir im Weiteren detailliert eingehen. Zunächst sehen wir uns diverse Techniken an, auf die Sie im Zusammenhang mit dem Erreichen von Erfolg stoßen mögen.

      I

      Techniken zum Erfolg

      Es gibt unzählige Bücher, Seminare, Blogs und so weiter, die Techniken, die zu gesteigertem Erfolg führen sollen, anpreisen. Gefühlt hat jeder (Möchtegern-)Motivationstrainer eine eigene Technik entwickelt, die zu ultimativem Erfolg führen soll. All diese vorzustellen und zu behandeln ist nicht Sinn dieses Buches.

      Ich möchte Ihnen nur einige der bekanntesten und – aus meiner Sicht – nützlichsten Techniken vorstellen, die tatsächlich dabei helfen können, Ihre Ziele besser zu erreichen.

      Das schließt nicht aus, dass Sie gelegentlich zweifeln, unsicher sind oder den Tag verfluchen, an dem Sie diesen Weg eingeschlagen haben. Aber Sie werden hier und im Folgenden Anregungen finden, die Ihnen den Rücken stärken und Sie zum Erfolg führen. Schließlich arbeiten Sie basierend auf Ihren Entscheidungen an Ihren Zielen und Erfolgen. Andere oder ich als Autor können Ihnen mit Erfahrungen und Hinweisen helfen, doch tun müssen Sie es selbst – schließlich geht es um Ihren Erfolg. Also geben Sie nicht auf – Sie finden einen gangbaren Weg – und werden Sie erfolgreich!

      Und dieses Wissen ist auch schon der erste Schritt auf Ihrem Weg zum Erfolg: Für Ihren Erfolg können Sie nur sich selbst verpflichten. Wenn es ein anderer tut – egal wie gut gemeint – ist es nicht „Ihr Ding“ (frei nach Udo Lindenberg). Entscheiden Sie sich, was Sie erreichen wollen, holen Sie sich Rat, wenn nötig, und machen Sie Ihr Ding!

      Zum Wie kommen wir nun.

      Setzen Sie sich ein Ziel – und damit ist etwas gemeint, was Ihnen real ist, was Sie sich vorstellen können, egal was andere davon halten oder denken. Sie bestimmen einfach für sich selbst: „Das ist mein Ziel.“

      Als Nächstes visualisieren Sie es: Was für ein Bild, welche Idee kommt Ihnen in den Kopf, wenn Sie an Ihr Ziel denken? Schreiben, malen visualisieren Sie Ihr Ziel für sich in einem Buch, Tagebuch, Notizbuch, Terminkalender … Es ist egal, wo und wie. Wichtig ist, dass es für Sie eine Bedeutung hat, dass Sie sich damit identifizieren können und dass Sie das Gefühl entwickeln: „Ja, das ist es, was ich will!“

      Dabei scheint es mir wichtig zu sein, zu beachten, dass es sich um ein positives Ziel handelt – also „Ich will …“ statt „Ich will vermeiden …“ oder „Ich will zukünftig weniger …“

      Mit der Visualisierung Ihrer persönlichen Idee und Zielsetzung haben Sie den richtigen Anfang gemacht. Jetzt können Sie natürlich die Sache auch einfach mal für ein paar Tage liegen lassen und sich dann fragen: „Ist es das wirklich? Will ich das wirklich?“ Stellen Sie sicher, dass Sie das richtige Ziel für sich visualisiert haben. Wenn Sie merken, es passt nicht ganz, das ist es doch nicht, ändern Sie es entsprechend, bis Sie sicher sind, dass es sich wirklich um „Ihr Ding“ handelt.

      Jetzt können Sie Ihr Ziel weiter ausschmücken. Es sollte offen und auf unterschiedliche Weise realisierbar sein. Dabei kann man sicher auch ein wenig Verstand gut brauchen. Wenn man einfach als Ziel formuliert „Ich will im Lotto gewinnen“, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Chance auf den Hauptgewinn 1 zu 140 Millionen ist. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, am Wochenende bei einem Autounfall ums Leben zu kommen, mathematisch höher, als Lottomillionär zu werden. Bei einem solchen Wunsch sollte man sich darüber klar werden, dass der wirkliche Wunsch, das wirkliche Ziel nicht ist, „im Lotto zu gewinnen“, sondern „reich zu sein“. Und dafür muss es nicht unbedingt der Lottogewinn sein. Es gibt ja noch viele andere Wege, „stinkreich“ zu werden. Der Wunsch nach dem Lottogewinn ist nur der Ausdruck für den Wunsch, reich zu sein. Stellen Sie also sicher, dass Sie das wirkliche Ziel benennen, und lassen Sie ein wenig Realismus einfließen.

      Wichtig scheint mir auch die Klarheit zu sein, mit der Sie Ihre Ziele formulieren. Es reicht nicht, einfach nur zu wollen. In dem Stadium sind Sie ja schon. Sie müssen sich die fertigen Ziele vor Augen führen und die endgültige Situation beschreiben. Sagen Sie also beispielsweise nicht nur „Ich will reich sein“. Führen Sie es aus, stellen Sie es sich wirklich vor: „Ich bin reich und habe alles, was man für Geld kaufen kann und was mir als ‚Spielzeug‘ wichtig ist. Ich wohne in einem Haus, das … Mein Auto ist ein … In meiner Freizeit kann ich …“

      Eine weitere bewährte Technik besteht darin, sich täglich seine Ziele aufzuschreiben – wieder und wieder, wenn Sie wollen, fünfzehnmal am Tag. Legen Sie dies einfach für sich fest und machen Sie es dann.

      Im Laufe des Prozesses kommen Ihnen Ideen, wie Sie Ihrem Ziel näherkommen können. Wenn Sie dies täglich tun, stellt sich eine Routine ein und Ihnen kommen Ideen zur Erreichung Ihres Ziels.

      Inspiration kommt nicht mit Gewalt. Ein kleiner, doch sehr wichtiger Rat, den ich Ihnen weitergeben möchte: Geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, aber halten Sie an Ihren Zielen fest! Und je mehr Sie schreiben und Ihre Ziele immer wieder formulieren, desto mehr kommen Ihnen auch Ideen, die Sie weiterbringen.

      Wenn auch mal eine Phase eintritt, in der Sie vergessen oder es nicht schaffen, in Ihrer täglichen Routine an Ihren Zielen zu arbeiten – nun, fangen Sie wieder an und bleiben Sie dran.

      Die Technik, sich Ziele zu setzen und diese dann Tag für Tag aufzuschreiben, bringt Ideen und Wege ans Licht, die sonst verschlossen bleiben. Sie können dann auch die ersten notwendigen Zwischenschritte entdecken und festlegen. So entstehen Unterziele und die ersten Aktionen auf dem Weg zum Erreichen der Ziele.

      Eine Technik, um eine Auswahl zu treffen oder einen Weg zu finden, den man sich zu eigen macht, ist das berühmte Adenauer-Kreuz. Man sagt es Adenauer, Roosevelt oder anderen hohen Politikern nach, dass sie, wenn sie vor eine Entscheidung gestellt wurden, auf dieses Mittel zurückgriffen.

      Für das Adenauer-Kreuz nehmen Sie einfach ein Blatt Papier in die Hand, formulieren die Frage und schreiben sie oben auf das Blatt. Darunter ziehen Sie einen Querstrich, von dem aus Sie mittig einen senkrechten Strich nach unten ziehen. Auf der linken Seite notieren Sie einfach, was