du siehst, wie leicht sich’s leben läßt.
Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest.
Mit wenig Witz und viel Behagen
Dreht jeder sich im engen Zirkeltanz,
Wie junge Katzen mit dem Schwanz.
Wenn sie nicht über Kopfweh klagen,
So lang’ der Wirth nur weiter borgt,
Sind sie vergnügt und unbesorgt.
Die kommen eben von der Reise,
Man sieht’s an ihrer wunderlichen Weise;
Sie sind nicht eine Stunde hier.
Wahrhaftig du hast Recht! Mein Leipzig lob’ ich mir!
Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute.
Für was siehst du die Fremden an?
Laßt mich nur gehn! bey einem vollen Glase,
Zieh’ ich, wie einen Kinderzahn,
Den Burschen leicht die Würmer aus der Nase.
Sie scheinen mir aus einem edlen Haus,
Sie sehen stolz und unzufrieden aus.
Marktschreyer sind’s gewiß, ich wette!
Vielleicht.
Gib Acht, ich schraube sie!
Den Teufel spürt das Völkchen nie,
Und wenn er sie beym Kragen hätte.
Seyd uns gegrüßt, ihr Herrn!
Viel Dank zum Gegengruß.
Leise, Mephistopheles von der Seite ansehend.
Was hinkt der Kerl auf Einem Fuß?
Ist es erlaubt, uns auch zu euch zu setzen?
Statt eines guten Trunks, den man nicht haben kann,
Soll die Gesellschaft uns ergetzen.
Ihr scheint ein sehr verwöhnter Mann.
Ihr seyd wohl spät von Rippach aufgebrochen?
Habt ihr mit Herren Hans noch erst zu Nacht gespeis’t?
Heut sind wir ihn vorbey gereis’t;
Wir haben ihn das letztemal gesprochen.
Von seinen Vettern wußt’ er viel zu sagen,
Viel Grüße hat er uns an jeden aufgetragen.
Er neigt sich gegen Frosch.
Da hast du’s! der versteht’s!
Ein pfiffiger Patron!
Nun, warte nur, ich krieg’ ihn schon!
Wenn ich nicht irrte, hörten wir
Geübte Stimmen Chorus singen?
Gewiß, Gesang muß trefflich hier
Von dieser Wölbung wiederklingen!
Seyd ihr wohl gar ein Virtuos?
O nein! die Kraft ist schwach, allein die Lust ist groß.
Gebt uns ein Lied!
Wenn ihr begehrt, die Menge.
Nur auch ein nagelneues Stück!
Wir kommen erst aus Spanien zurück,
Dem schönen Land des Weins und der Gesänge.
Singt.
Es war einmal ein König,
Der hatt’ einen großen Floh —
Horcht! Einen Floh! Habt ihr das wohl gefaßt?
Ein Floh ist mir ein saub’rer Gast.
Es war einmal ein König,
Der hatt’ einen großen Floh,
Den liebt’ er gar nicht wenig,
Als wie seinen eignen Sohn.
Da rief er seinen Schneider,
Der Schneider kam heran.
Da miß dem Junker Kleider,
Und miß ihm Hosen an!
Vergeßt nur nicht dem Schneider einzuschärfen,
Daß er mir auf’s genauste mißt,
Und daß, so lieb sein Kopf ihm ist,
Die Hosen keine Falten werfen!
In Sammet und in Seide
War er nun angethan,
Hatte Bänder auf dem Kleide,
Hatt’ auch ein Kreuz daran,
Und war sogleich Minister,
Und hatt’ einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister
Bey Hof’ auch große Herrn.
Und Herrn und Frau’n am Hofe,
Die waren sehr geplagt,
Die Königinn und die Zofe
Gestochen und genagt,
Und durften sie nicht knicken,
Und weg sie jucken nicht.
Wir knicken und ersticken
Doch gleich wenn einer sticht.
Wir knicken und ersticken
Doch gleich wenn einer sticht.
Bravo! Bravo! Das war schön!
So soll es jedem Floh ergehn!
Spitzt die Finger und packt sie fein!
Es lebe die Freyheit! Es lebe der Wein!
Ich tränke gern ein Glas, die Freyheit hoch zu ehren,
Wenn eure Weine nur ein Bißchen besser wären.
Wir mögen das nicht wieder hören!
Ich fürchte nur der Wirth beschweret sich,
Sonst gäb’ ich diesen werthen Gästen
Aus unserm Keller was zum Besten.
Nur