Иоганн Вольфганг фон Гёте

Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie


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du siehst, wie leicht sich’s leben läßt.

      Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest.

      Mit wenig Witz und viel Behagen

      Dreht jeder sich im engen Zirkeltanz,

      Wie junge Katzen mit dem Schwanz.

      Wenn sie nicht über Kopfweh klagen,

      So lang’ der Wirth nur weiter borgt,

      Sind sie vergnügt und unbesorgt.

Brander

      Die kommen eben von der Reise,

      Man sieht’s an ihrer wunderlichen Weise;

      Sie sind nicht eine Stunde hier.

Frosch

      Wahrhaftig du hast Recht! Mein Leipzig lob’ ich mir!

      Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute.

Siebel

      Für was siehst du die Fremden an?

Frosch

      Laßt mich nur gehn! bey einem vollen Glase,

      Zieh’ ich, wie einen Kinderzahn,

      Den Burschen leicht die Würmer aus der Nase.

      Sie scheinen mir aus einem edlen Haus,

      Sie sehen stolz und unzufrieden aus.

Brander

      Marktschreyer sind’s gewiß, ich wette!

Altmayer

      Vielleicht.

Frosch

      Gib Acht, ich schraube sie!

Mephistopheles zu Faust

      Den Teufel spürt das Völkchen nie,

      Und wenn er sie beym Kragen hätte.

Faust

      Seyd uns gegrüßt, ihr Herrn!

Siebel

      Viel Dank zum Gegengruß.

      Leise, Mephistopheles von der Seite ansehend.

      Was hinkt der Kerl auf Einem Fuß?

Mephistopheles

      Ist es erlaubt, uns auch zu euch zu setzen?

      Statt eines guten Trunks, den man nicht haben kann,

      Soll die Gesellschaft uns ergetzen.

Altmayer

      Ihr scheint ein sehr verwöhnter Mann.

Frosch

      Ihr seyd wohl spät von Rippach aufgebrochen?

      Habt ihr mit Herren Hans noch erst zu Nacht gespeis’t?

Mephistopheles

      Heut sind wir ihn vorbey gereis’t;

      Wir haben ihn das letztemal gesprochen.

      Von seinen Vettern wußt’ er viel zu sagen,

      Viel Grüße hat er uns an jeden aufgetragen.

      Er neigt sich gegen Frosch.

Altmayer leise

      Da hast du’s! der versteht’s!

Siebel

      Ein pfiffiger Patron!

Frosch

      Nun, warte nur, ich krieg’ ihn schon!

Mephistopheles

      Wenn ich nicht irrte, hörten wir

      Geübte Stimmen Chorus singen?

      Gewiß, Gesang muß trefflich hier

      Von dieser Wölbung wiederklingen!

Frosch

      Seyd ihr wohl gar ein Virtuos?

Mephistopheles

      O nein! die Kraft ist schwach, allein die Lust ist groß.

Altmayer

      Gebt uns ein Lied!

Mephistopheles

      Wenn ihr begehrt, die Menge.

Siebel

      Nur auch ein nagelneues Stück!

Mephistopheles

      Wir kommen erst aus Spanien zurück,

      Dem schönen Land des Weins und der Gesänge.

      Singt.

      Es war einmal ein König,

      Der hatt’ einen großen Floh —

Frosch

      Horcht! Einen Floh! Habt ihr das wohl gefaßt?

      Ein Floh ist mir ein saub’rer Gast.

Mephistopheles singt

      Es war einmal ein König,

      Der hatt’ einen großen Floh,

      Den liebt’ er gar nicht wenig,

      Als wie seinen eignen Sohn.

      Da rief er seinen Schneider,

      Der Schneider kam heran.

      Da miß dem Junker Kleider,

      Und miß ihm Hosen an!

Brander

      Vergeßt nur nicht dem Schneider einzuschärfen,

      Daß er mir auf’s genauste mißt,

      Und daß, so lieb sein Kopf ihm ist,

      Die Hosen keine Falten werfen!

Mephistopheles

      In Sammet und in Seide

      War er nun angethan,

      Hatte Bänder auf dem Kleide,

      Hatt’ auch ein Kreuz daran,

      Und war sogleich Minister,

      Und hatt’ einen großen Stern.

      Da wurden seine Geschwister

      Bey Hof’ auch große Herrn.

      Und Herrn und Frau’n am Hofe,

      Die waren sehr geplagt,

      Die Königinn und die Zofe

      Gestochen und genagt,

      Und durften sie nicht knicken,

      Und weg sie jucken nicht.

      Wir knicken und ersticken

      Doch gleich wenn einer sticht.

Chorus jauchzend

      Wir knicken und ersticken

      Doch gleich wenn einer sticht.

Frosch

      Bravo! Bravo! Das war schön!

Siebel

      So soll es jedem Floh ergehn!

Brander

      Spitzt die Finger und packt sie fein!

Altmayer

      Es lebe die Freyheit! Es lebe der Wein!

Mephistopheles

      Ich tränke gern ein Glas, die Freyheit hoch zu ehren,

      Wenn eure Weine nur ein Bißchen besser wären.

Siebel

      Wir mögen das nicht wieder hören!

Mephistopheles

      Ich fürchte nur der Wirth beschweret sich,

      Sonst gäb’ ich diesen werthen Gästen

      Aus unserm Keller was zum Besten.

Siebel

      Nur