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Aus dem Inhalt
„Jetzt haben wir also einen Hund!“ Diese Worte der Lebensfrau haben viele Jahre lang ungeahnte Folgen.
Eine kleine Hundedame erzählt humorvoll aus der Welt, wie sie sie sieht.
Sie berichtet von Menschen und Ereignissen, die sie auf vier Pfoten begleitet und bei denen sie stets der Mittelpunkt ist.
Ein Geschichtenbuch für Hundefreunde und solche, die es werden wollen.
Selbst für Allergiker völlig ungefährlich …
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Kathrin Böhm, München
Fotos: aus eigenen Beständen
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2013 Vera Schreiner
ISBN-Nr. 978-3-8442-6875-1
Dieses Büchlein ist allen Kindern gewidmet, die sich nichts sehnlicher wünschen als einen Hund.
Ihnen sei zum Trost mit auf den Weg gegeben, dass auch die Autorin dieses Buches lange 39 Menschenjahre darauf warten musste, bis ihr Wunsch sich erfüllte.
Inhalt:
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
sollten Sie Tiere im Allgemeinen und Hunde im Besonderen nicht mögen, lassen Sie ganz schnell die Finger von diesem Buch, denn es handelt von nichts Anderem als von einem Hundeleben.
Mögen Sie aber uns Vierbeiner und sind Sie vielleicht im Besitz einer meiner Brüder und Schwestern, so werden Sie viele Parallelen finden und sich fragen, warum nicht auch Ihr Hund seine Lebensgeschichte veröffentlicht hat.
Nun, das mag vielleicht daran liegen, dass ich in meiner Lebensfrau eine Angehörige der schreibenden Zunft gefunden habe, mit der ich mich oft auf wundersame Art und Weise auf direktem – wenn auch mentalem – Wege austauschen kann.
Diese Tatsache soll jedoch nicht den Wert meines Lebensherrn in den Schatten stellen, dem ich von Geburt an in großer Liebe und einer gehörigen Portion Respekt verbunden bin.
Haben Sie Lust bekommen, mich auf meinen vier Pfoten zu begleiten, und wollen Sie darüber staunen, was in einem Hundeleben so alles passiert?
Die Geburt
Schon bei dem, was in der Überschrift geschrieben so einfach aussieht, gab es Komplikationen.
Meine Mama hatte sich mit ihren sechs Hundejahren mit einem alten Herrn gleicher Rasse eingelassen, ohne dass unsere Menschenfamilien etwas davon mitbekommen hatten.
Als meine Mama um ihre Hüften in kürzester Zeit immer fülliger wurde, beschloss unsere Menschenfamilie, den Tierarzt aufzusuchen. Dieser sorgte in der Familie erst einmal für große Trauer, denn seine Fehldiagnose lautete „Krebsgeschwüre“.
Als dann kurz vor der Niederkunft meiner Mama alle Vorbereitungen unserer Geburt hektisch vollzogen wurden, nutzte sie die Gunst der Stunde und brachte uns im Wäschefach eines Menschenkleiderschranks zur Welt.
Nach unserem Auffinden erschrak die Familie, weil meine Geschwister und ich noch immer in unseren Fruchtblasen verharrten. Erst ein langer Fingernagel half uns und begann, uns aus unserer misslichen Lage zu befreien.
Meine vier Brüder und ich mussten schnell feststellen, dass Menschen sich selbst oft viel zu wichtig nehmen. Denn anstatt uns in die Kiste mit dem Rotlicht in der Küche zu setzen und sich um unsere Mama zu kümmern, die so erschöpft war, dass sie uns nicht einmal sauber lecken konnte, bewunderten sie nur den Mut und die Entschlussfreudigkeit des Menschenkindes mit den viel zu langen Fingernägeln.
Nun gut, ich bin gerne bereit, mich für diese Tat im nachhinein herzlich zu bedanken, aber in diesen ersten Minuten meines Lebens war mir erst einmal nur kalt. Den Geruch von frisch gebügelten Laken liebe ich noch heute und wälze mich nur allzu gern in frisch gebügelte Laken oder Handtüchern.
Als wir dann – nach einer Ewigkeit – endlich unter dem Rotlicht hockten, nahm ich zum ersten Mal den eiskalten Blick meiner Mama wahr.
Mein Lebensherr war zu Besuch bei meiner Menschenfamilie, in die ich hinein geboren wurde. Doch wenn ich mich recht entsinne, verging kein Tag, an dem er nicht an unserer Kiste stand und immer wieder mich in seine großen, kräftigen Hände nahm, als gäbe es meine vier Brüder gar nicht. Er streichelte mich, sprach mit mir und lachte, wenn er mich wieder zurück in die Kiste setzte. Ich fühlte mich immer ein bisschen verloren, wenn er mich aus seinen Händen ließ, denn er schien der Einzige zu sein, der mich wirklich mochte. Meine Brüder und meine Mama behandelten mich wie eine Aussätzige, weil ich zart und klein war und viel, viel dünner als meine Brüder. Da meine Mama mich für lebensuntauglich hielt, schubste sie mich mehr als ein Mal in den Wassernapf, der in unserer Kiste stand, und versuchte, mich zu ertränken.
Wenn mich da nicht immer wieder eine menschliche Hand herausgezogen hätte, wäre dieses Buch nie geschrieben worden.
Oh ja, ich hatte eine schwere Kindheit …
Die Lebensfrau
Es muss wohl an die vier Wochen nach meiner Geburt gewesen sein, als mich mein Lebensherr wieder einmal in seine Hände nahm, um mich im nächsten Moment in zwei zarte, feingliedrige Hände schlüpfen zu lassen. Künstlerhände, wie ich gleich feststellte.
Ich erinnere mich an ihren Geruch wie heute, denn er war neu für mich. Als einer der Finger an meine Nase stupste und sie kitzelte, blieb mir nichts anderes übrig, als einmal mit der Zunge darüber zu wischen. Vielleicht nicht der beste Eindruck für ein erstes Kennenlernen, dachte ich noch.
Doch da hörte ich die Besitzerin der zarten Hände lachen und sah zu meinem Erstaunen, wie zwei dicke Tränen über ihre Wangen liefen. Komisch, dachte ich, ihr Lachen