durch das Lossprengen des Brettes verursacht worden war, trennten wir uns. Er ging nach der Giebelseite des Hauses, wo die Stangen standen, und ich begab mich über den Hof hinüber, um meine lieben Kameraden zu holen. Ich wendete mich zum Stalle. Ich trat dabei nicht allzu leise auf, denn ich wollte gehört und angesprochen sein, um nicht etwa mit meiner Anrede einen Fehler zu machen. Eben als ich um die Ecke treten wollte, erhob sich eine Gestalt, über welche ich beinahe hinweggestolpert wäre, vom Boden.
»Stop!« sagte er. »Bist du es, Locksmith?«
»Yes. Ihr sollt kommen; aber sehr leise.«
»Will es dem Leutnant sagen. Warte hier!«
Er huschte fort. Also auch einen Leutnant gab es! Der Ku-Klux-Klan schien eine militärische Organisation zu besitzen. Ich hatte noch keine Minute gewartet, so kam ein Anderer, In leisem Tone sagte er:
»Das hat lange gedauert. Schlafen denn die verwünschten Deutschen endlich?«
»Endlich! Aber nun auch desto fester. Sie haben miteinander einen ganzen Krug Brandy ausgestochen.«
»So werden wir leichtes Spiel haben. Wie steht es mit den Türen?«
»Klappt alles aufs trefflichste.«
»So wollen wir gehen. Mitternacht ist schon vorüber, und dann wird es auch drüben bei Cortesio losgehen, wofür die erste Stunde nach Mitternacht festgesetzt war. Führe uns!«
Hinter ihm tauchten eine Menge vermummter Gestalten auf, die mir folgten. Als wir an das Haus kamen, trat Old Death leise zu uns, dessen Gestalt in der Dunkelheit nicht von derjenigen des Capt‘n zu unterscheiden war.
»Habt Ihr besondere Befehle, Capt‘n?« fragte der zweite Offizier.
»Nein,« antwortete der Alte in seiner sichern, selbstverständlichen Weise. »Wird sich alles danach richten, wie wir es drinnen finden. Nun, Locksmith, wollen wir es mit der Haustüre versuchen.«
Ich trat zur Türe und hielt den richtigen Schlüssel in der Hand. Doch tat ich, als ob ich erst einige andere versuchen müsse. Als ich dann geöffnet hatte, blieb ich mit Old Death stehen, um die Andern an uns vorbei zu lassen. Auch der Leutnant blieb bei uns. Als alle leise eingetreten waren, fragte er:
»Laternen heraus?«
»Nur die Eurige einstweilen.«
Wir traten ebenfalls ein; ich machte die Türe wieder zu, doch ohne sie zu verschließen, und der Leutnant zog eine brennende Blendlaterne aus der Tasche seiner weiten Hosen. Sein Anzug war mit weißen Figuren von der Gestalt eines Bowiemessers gezeichnet. Wir hatten fünfzehn Personen gezählt. Jeder trug ein anderes Zeichen. Da waren Kugeln, Halbmonde, Kreuze, Schlangen, Sterne, Frösche, Räder, Herzen, Scheren, Vögel, vierfüßige Tiere und viele andere Figuren zu sehen. Der Leutnant schien gern zu kommandieren. Er leuchtete, während die Andern regungslos standen, umher und fragte dann:
»Einen Posten hier an die Türe?«
»Wozu?« antwortete Old Death. »Ist gar nicht nötig. Locksmith mag zuschließen; da kann niemand herein.«
Ich schloß augenblicklich zu, um dem Leutnant keine Veranlassung zu Bedenken zu geben, ließ aber den Schlüssel stecken.
»Wir müssen alle hinein,« sagte Old Death jetzt. »Die Schmiede sind baumstarke Leute.«
»So seid Ihr heute ganz anders als sonst, Capt‘n!«
»Weil die Verhältnisse anders sind. Vorwärts!«
Er schob mich nach der Stubentüre, wo dieselbe Prozedur sich wiederholte. Ich tat, als ob ich nicht sofort den passenden Schlüssel fände. Dann traten wir alle ein. Old Death nahm dem Leutnant die Laterne aus der Hand und leuchtete nach der Kammertüre.
»Dort hinaus!« sagte er. »Aber leise, leise!«
»Sollen wir nun auch die anderen Laternen herausnehmen?«
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