antwortete er.
“Steigen Sie ein, wir hatten gehofft, dass Sie hier sind. “Möchten Sie Abendessen?”
Kapitel 2
“Erste Klasse Postzustellung so schlecht wie nie,” behauptete das Wall Street Journal. Als Beispiel des Problems dient ein Postsack, welcher letzten Monat in Prince George’s County, Md, verschwand, was vielen Anwohnern Kopfzerbrechen bereitete. Mrs. Ernest Drumheller, welche in Clinton, Md, lebt, sagte, dass sie aus ihrem Urlaub zurückkehrte und feststellen musste, dass ihr Telefon abgeschaltet wurde, da der Scheck mit dem sie ihre Telefonrechnung begleichen wollte, nicht bei der Telefongesellschaft angekommen ist. Sie musste 10$ bezahlen um ihr Telefon wieder benutzen zu können. Einige Kunden der People’s National Bank in Clinton stornierten Zahlungen, welche sie per Scheck vornehmen wollten, aus Angst, dass die Schecks sich in den verloren gegangenen Säcken befanden.
Los Angeles Times
Mittwoch 11. September 1974
* * *
Kommunikation ist eine der drei Hauptpfeiler jeder Zivilisation. Menschen und Organisation können nur in dem Umfang miteinander interagieren, wie sie miteinander kommunizieren können. Wenige oder gar keine Kommunikation bedeutet Verdacht, Hass und Konflikt. Im gleichen Maße wie Kommunikation sich erhöht und verbessert, wird das Fremde weniger Furcht einflößend und ein friedliches Miteinander möglich.
Zu den Zeiten der antiken Griechen, stellte der Stadtstaat die verwaltbare Größe dar. Die Größe wurde daran gemessen, wie weit ein Mann an einem Tag zurücklegen konnte. Das wiederum stellte sicher, dass niemand mehr als ein Tag von den aktuellen Geschehnissen entfernt war. Angrenzende Stadtstaaten mit denen nur gelegentliche und gleichzeitig auch nur zeitliche sehr verzögerte Kommunikation stattfand, wurden mit Misstrauen behandelt.
Heute findet Kommunikation an jedem Ort der Welt praktisch sofort und ohne zeitliche Verzögerungen statt Dieser Umstand hat uns dabei geholfen, eine weltumspannende Zivilisation zu errichten. Aber indem wir dieses Netzwerk so schnell aufgebaut hatten, haben wir uns auch dementsprechend schnell dabei übernommen. Wie bei einem Gummiband, das viel zu weit nach hinten gezogen wurde, wird der Rückschlag schnell und schmerzhaft sein...
Peter Stone
World Collapse
***
Als Peter sich dem ersten Auto näherte, war er überrascht als er sah, dass es sich dabei um ein gepanzertes Fahrzeug von der Art handelte, welche auch bei Geldtransporten von Banken und Geschäften zum Einsatz kamen. Das Auto war quadratisch , grau und kauerte teilnahmslos und verdächtig vor ihm hin. Seine Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, wurden von seinem Dachscheinwerfern geblendet. Aber er konnte erkennen, dass es sich bei dem zweiten Fahrzeug im Konvoi auch um ein gepanzertes Fahrzeug handelte. Die anderen Fahrzeuge waren nur dunkle Schemen; Peter konnte nicht sagen um wie viele es sich handelte, oder wie sie aussahen.
Eine drahtige Figur stieg aus dem zweiten Fahrzeug aus, um ihn an der Tür des ersten Fahrzeuges zu begrüßen. Es war Kudjo Wilson. “Freut mich, dass du gekommen bist”, sagte er und öffnete die Mitfahrertür des Fahrzeuges. “Lass uns mit der Vorstellung beginnen”.
Er steckte seinen Kopf in die Kabine. “Honon, das ist mein Kumpel, Peter. Peter, darf ich dir den ehrenwerten, erhabenen und unermesslichen Israel Baumberg vorstellen”.
Im Innern der Kabine war eine batteriebetriebene Lampe, die genug Licht ausstrahlte, damit Peter den Mann ausmachen konnte, welchem er vorgestellt wurde. Sogar im Sitzen war Israel Baumberg ein stattlicher Mann mit breiten Schultern und sehr kräftigen Armen. Im Stehen musste er mindestens zwischen 1.90m oder 1,95m sein. Sein Haar war glatt, schwarz und und hatte eine kurzgeschnittene Frisur, die fast ein Topfhaarschnitt war. Sein Gesicht war faltig und verwittert. Es sah mehr nach gegerbtes Leder aus als nach Fleisch. Es war nicht einfach in dem schwachen Licht die Hautfarbe auszumachen, aber Peter ging auf Grundlage seiner Beobachtungen davon aus, dass der Mann dunkelhäutig war. Ein automatisches Gewehr und eine Maschinenpistole befanden sich beiläufig neben ihm.
“Willkommen zu unserer Karawane, Mr Smith. Steigen Sie ein.” Als Peter einstieg, beobachtete ihn der Mann im dunklen Licht. “Oder sollte ich sagen, Mr Stone? Das ist eine unerwartete Ehre”.
Peter verzog das Gesicht. Dass er erkannt wurde, gefiel ihm nicht; zu viele Leute hegten ihm gegenüber keine guten Gefühle. Aber er stieg in die Kabine und nahm Platz.
“Zeigen Sie mir Ihren Arm”, fuhr der Mann fort. “Kudjo hat mir gesagt, dass Sie ihn sich verletzt haben”. Er begutachtete vorsichtig die Wunde. “Es schaut nicht sehr schlimm aus, aber wir wollen unterwegs keinen unangenehmen Überraschungen erleben, also sollten wir uns besser darum kümmern. Kudjo, könntest du nachsehen ob Sarah gerade zur Verfügung steht? Und wenn du schon dabei bist, seh’ bitte nach wie es mit dem Abendessen steht”.
“Jawoll, Boss”, Kudjo parodierte das Grinsen der ehemals unterwürfigen schwarzen Diener. Er bewegte sich den Konvoi entlang, um die Anweisungen auszuführen.
“Guter Mann, der Kudjo. Sie hatten Glück ihm zu begegnen. Er war früher ein verdeckter Polizist der Drogenabteilung der St. Louis Police. Besser bekommt man sie nicht hin. Und bevor Sie fragen, mein Vater war Jude und meine Mutter indianischen Ursprungs und ich bevorzuge es mit meinem indianischen Namen, Honon, angesprochen zu werden. Er bedeutet “Bär”. Das ist erstmal genug über mich für den Moment. Irgendwelche Fragen?”
“Ja — was ist all das hier?”
“Das”, Honon streckte seine Hand aus, um die Kolonne hinter seinem Fahrzeug mit einzubeziehen, “ist eine Karawane, die Kudjo und ich anführen. Wir sind gerade dabei von hier nach dort zu fahren”.
“Ich weiß wo hier ist, aber wo ist ‘dort’?”
“Das ist eine lange Geschichte, die ich Ihnen gleich erzählen werde. Wir sind von San Francisco aus gestartet und haben uns der kalifornischen Küste entlang bewegt. Sie haben sehr viel Glück. dass Sie uns getroffen haben; wir sind von der Route 101 abwärts gekommen und hätten diesen Bereich überhaupt nicht befahren, aber ein Erdbeben hat die Straße südlich von Ventura komplett zerstört. Wir mussten zur 138 zurück und durch Santa Paula auf die Interstate 5, was genau da ist, wo wir uns gerade befinden. Wir werden hier für heute Nacht wohl unser Lager aufschlagen und morgen weiterfahren”.
In diesem Moment steckte eine Frau ihren Kopf durch die offene Tür der Passagierseite. Sie sah aus, als ob sie in ihren 40ern wäre. Sie hatte grau-blonde Haare und ein etwas volles Gesicht. “Ich habe gehört, dass du jemanden hättest, der eine Behandlung benötigt”, sagte sie zu Honon.
“Stimmt. Peter, dass ist Dr. Sarah Finkelstein. Sie kümmert sich um unsere Kranken während unserer Reise. Sarah, ich möchte dir den berüchtigten Peter Stone vorstellen”.
Peter zuckte wieder bei der Vorstellung. Die Ärztin schaute in kritisch von oben nach unten an. “So so. Der Mann, der am Ende Recht hatte. Ist das ein Trost für Sie?
“War es nie”
“Glaube ich auch nicht. Also, sehen wir uns mal an was Sie hier haben.” Sie untersuchte seine Wunde leise vor sich hin redend. “Ist Ihre Tetanusimpfung aktuell?”, fragte sie.
“Ich habe mich seit Jahren nicht mehr dagegen impfen lassen”.
“Ich weiß, eine blöde Frage, aber alte Gewohnheiten wird man nur schwer wieder los. Sie werden auch keine von mir bekommen; ich habe keinen Impfstoff mehr. Es schaut aber nicht allzu schlimm