wenn kein Verlangen danach besteht.
Etwas zu begehren bedeutet somit, dass du etwas erwartest. Du möchtest, dass es eintrifft, denn dir fehlt es bislang. Du nimmst eine Erwartungshaltung ein, die dir unendliche Räume öffnet.
Mit der Begierde verringerst du die Distanz zwischen dir und dem Ergebnis, auch wenn diese riesig ist. Du hast somit metaphorisch einen Weg. Diesen Weg haben Erwachsene aber hinsichtlich Raum und Zeit gekürzt und machen Wünsche zu unverzüglichen, konkreten und unmittelbaren, schnell zu erfüllenden Bedürfnissen. Du hast den Hoffnungsweg voller Emotionen in der Erwartung des Undefinierbaren in eine unscheinbare Autobahn umgewandelt, welche bereits programmierte Abfahrten hat.
Das Verlangen ist "sein" und das Bedürfnis ist "haben".
Der Wunsch wird geplant, durchdacht und mit der Zeit abgelegt, um Lösungen und Chancen zu finden. Wenn du deinen Verstand nicht auf Warten ausbildest, wirst du zum Sklaven von Geld, Macht, Erfolg, Ruhm und Vergnügen.
Miss dem Begehren somit keine Zeit und keinen Raum bei. Durch das Träumen von einer schöneren Zukunft bist du blind für die Chancen, die dir das Leben bietet. Du denkst schnell zu sein, alles zu haben, bist aber bewegungslos, um dich dann mit so gut wie nichts vorzufinden.
Um im Leben voranzukommen, ist es hilfreich, Schritte zurück zu gehen: Luft zu holen für den Anlauf, den Verstand einen Augenblick ausruhen zu lassen und sich Zeit zum Erholen zu nehmen.
Entscheidest du dich also für deine Fantasie und kehrst zurück, um auf ihren Flügeln zu fliegen, wie du es als Kind getan hast als die Welt in Ordnung schien? Als alles machbar war und du alles bewundert hast und du dich zu überraschen wusstest?
In Momenten, in denen du alleine bist, dich anders vorstellst, d.h. in einer anderen Situation und in einem anderen Ambiente, hast du dann den Mut zu glauben diese Wünsche erreichen zu können?
Letztendlich bedeutet etwas zu begehren, voll und ganz zu leben.
Etwas zu begehren ist nützlich und dient der körperlichen, geistigen und seelischen Ausgeglichenheit.
Heutzutage betrachten viele Menschen etwas zu begehren als etwas, das zu verachten und beschämend ist. (In diesem Satz habe ich beide Verben von 'sidera' verwendet). Man ist der Meinung, dass dem Begehren weder Zeit noch Mühe aufgebracht werden sollte, bzw. dass es sogar unverdient ist. Seit unserer Kindheit wird uns mittels Traumata beigebracht, nichts zu begehren. Das Begehren wird als dumm und gefährlich betrachtet.
Du stellst dir etwas vor, wirst aber verbittert, da es dir unmöglich ist, es zu verwirklichen. Dadurch machst du den Wunsch zunichte und dein Leben schlecht, erzeugst Unwohlsein sowie Krankheiten und zerstörst deine Kreativität.
Du wirst blind und taub, auch wenn du sehen und hören kannst. Die Welt ist (genau betrachtet) voller Chancen, Möglichkeiten, Freude und Glück, jedoch musst du das wahrnehmen.
Ich freue mich, dir in diesem Buch diese Technik vorzustellen und hoffe, dass sie dir hilft, dein Leben schöner und bestmöglich zu erleben.
WOZU STIFT UND PAPIER?
Fehlende Begierden sind das Zeichen für das Ende der Jugend und die erste,
ferne Warnung zum wahren Ende des Lebens.
Goffredo Parise
Diese Frage scheint seltsam und ihre Antwort überflüssig oder sinnlos. Sie ist aber wichtig.
Das Verwenden von Computern, Tablets und Smartphones zum Lesen und Schreiben verändert nicht nur die Gehirnkapazität bezüglich Aufmerksamkeit oder Konzentration, sondern ändert auch die Aktivitäten und Verbindungen vom Gehirn.
Bei Kindern hat sich gezeigt, dass das händische Schreiben von einem Brief bestimmte Bereiche im Gehirn aktiviert. Dies geschieht beim Tippen auf einer Tastatur nicht gleichermaßen.
Das Greifen zum Stift schaltet motorische Bereiche ein, die auch beim Lesen positive Synergien aktivieren.
Experimente, die von Karin James von der Universität Bloomington in Indiana durchgeführt wurden, beweisen dies.
Laut Frau James "aktivieren sich beim Erwachsenen beim Lesen die gleichen Bereiche, die sich einschalten, wenn Kinder einen einzelnen Buchstaben, den sie neu gelernt haben, betrachten und von Hand schreiben. Dies geschieht nicht bei Kindern, die nur gelernt haben,