Sophie Love

Griechischer Zauber


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mit den Schlittenhunden.“

      Keira lachte.

      „Leider haben wir nicht genug Zeit dafür“, fuhr er fort. „Also habe ich dir das hier gekauft.“

      Er zog etwas hinter seinem Rücken hervor. Keira hielt die Luft an, geschockt, dass es noch ein weiteres Geschenk für sie gab und davon, dass es nicht den offiziellen Nilson-Familienweg gegangen war.

      „Ein geheimes Geschenk?“, fragte sie in einer witzelnden, verschwörerischen Stimme.

      Milo nickte. „Mach es auf“, drängelte er. Tief bewegt, entfernte Keira vorsichtig das Papier. Sie hielt eine kleine schwarze rechteckige Schachtel in der Hand und konnte bereits erkennen, dass es sich um Schmuck handelte. Sie klappte das Kästchen auf und hielt die Luft an. Darin befand sich eine Kette aus Weißgold verziert mit hellen Saphiren.

      „Oh, Milo, sie ist wunderschön“, sagte sie atemlos.

      Sie griff danach, hob die Kette an ihren Hals und legte das delikate Schmuckstück über ihre Schlüsselbeine.

      „Lass mich dir helfen“, bot er an.

      Sie drehte sich, strich ihr Haar über eine Schulter und Milo schloss den kleinen Verschluss. Seine Finger fühlten sich warm auf ihrer Haut an und ein Kribbeln breitete sich durch ihren ganzen Körper aus.

      „Obwohl wir hunderte Kilometer entfernt voneinander sein werden“, flüsterte er ihr ins Ohr, „hast du jetzt etwas von mir und von Schweden, das immer bei dir sein kann.“

      Keira drehte sich zu ihm um. Sie war zutiefst berührt. „Ich werde sie, wie einen Schatz hüten“, sagte sie und blickte in seine Augen. „Vielen Dank, dass du dies zum besten Weihnachten überhaupt gemacht hast.“

      „Nein, ich danke dir“, sagte Milo bedeutungsvoll.

      Dann lachte er und zog sie in seine Arme, während die Familie um sie herum weiterhin Geschenke öffnete.

      *

      Der Rest des Tages war eine geschäftige und fröhliche Angelegenheit und doch war Keira erleichtert, als sie sich am Ende des Abends auf der Veranda wiederfanden, mit Milos gesamter Familie schon im Bett, und es waren nur noch sie beide. So sehr sie seine Familie auch liebte, war es doch wichtig, dass sie ein paar wertvolle Momente nur für sie beide allein hatten.

      Sie saßen nebeneinander, teilten sich eine Flasche wärmenden Likörs und schauten über die Berge. Es würde für Keira das letzte Mal sein. Wie traurig, dass der erste Moment, den sie heute allein verbrachten, auch ihr letzter gemeinsamer Moment für eine unbestimmte Zeit sein würde.

      Der Nordstern schien hell über ihnen und wegen der dicken Schneedecke sah es so aus, als würden all die kleinen Berghütten, die überall am Hang verteilt lagen, tief im Schnee versinken. Am Waldesrand sah Keira die dunklen Tannenbäume, die so majestätisch in ihrer natürlichen Umgebung von tiefem, tiefem Schnee standen.

      Milo griff nach Keiras Hand. Sie sah zu ihm hinüber und sein Gesicht war genauso atemberaubend wunderschön wie die Umgebung, von der sie ihre Augen soeben abgewandt hatte. Sie fühlte, wie seine warmen Finger ihre drückten.

      „Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so schnell in jemanden verlieben könnte“, sagte er mit seiner gewöhnlichen offenen Art. „Ehrlich gesagt, dachte ich immer, dass Liebe auf den ersten Blick nur ein Mythos sei; dass die Leute Liebe und Lust verwechselten.“

      Keira errötete. Sie hatte das mit Sicherheit auch schon getan. Aber sie hatte außerdem auf ihrer Reise der Selbstfindung akzeptiert, dass „Lust auf den ersten Blick“ eine genauso echte Erfahrung sein konnte wie ihre Cousine, die Liebe. Nicht jede Beziehung sollte für immer sein, aber das war noch lange kein Grund, den Möglichkeiten, die einem das Leben präsentierte, den Rücken zuzukehren.

      „Du hast mich eines Besseren belehrt“, vor Milo fort. „Es ist real. Und es ist mir passiert.“

      Sie lächelte ihm zärtlich zu und nickte zustimmend. Es sollte nicht bedeuten, dass er ihre Meinung über das Sich-Verlieben geändert hatte – sie wusste sehr genau, dass sie sich in der Vergangenheit sehr leicht verliebt hatte – aber in Zustimmung dessen, dass es die Liebe auf den ersten Blick wirklich gab.

      Dieser Gedanke erinnerte sie plötzlich daran, dass, obwohl sie in diesem Moment fühlte, dass Milo der Richtige war, sie die Erfahrung gelehrt hatte, dass es auch ganz einfach falsch sein könnte. Und dieser Gedanke führte sie zu einem Weiteren. Zum ersten Mal freute sich Keira sogar darauf, nach Hause zu fahren, zu ihrer eigenen kleinen neuen Wohnung. So sehr sie es geliebt hatte, in Schweden und mit Milo zusammen zu sein, wusste sie doch, dass dieser Moment in ihrem Leben zu Ende gehen musste.

      In dem Augenblick bemerkte Keira, dass Milo sie erwartungsvoll ansah. Sie war zu lange still gewesen. Er hatte ihr seine Liebe gestanden und alles was sie getan hatte, war zu nicken!

      „Woran denkst du?“, fragte er mit einem niedergeschlagenen Ausdruck.

      „Um ehrlich zu sein, denke ich an morgen“, gab sie zu. „Daran, dass ich abreisen werde.“

      Er atmete tief aus. „Das dachte ich mir schon.“

      Sie drückte seine Hand, die noch immer ihre festhielt. „Es tut mir leid, wenn dich das enttäuscht.“

      „Nein“, sagte Milo schnell und sah ihr tief in die Augen. „Ich würde niemals wollen, dass du dich schuldig fühlst, dafür, dass du abreist oder dafür, dass du es willst. Ich weiß selber, dass es enden muss. Es ist nur eine so magische Erfahrung gewesen. Du hast mich so viel über die Liebe und über mich selbst gelehrt.“

      Keira lehnte sich vor und küsste ihn zärtlich. „Ich fühle genauso.“

      KAPITEL ZWEI

      Am nächsten Morgen wurde Keira von einem schrillen, unerwünschten Alarm geweckt. Im Versuch ihn zu ignorieren, zog sie ihr Kissen über den Kopf, konnte aber schon bald fühlen, wie Milo sanft ihren Ellenbogen anstupste. Sie zog das Kissen langsam von ihrem Gesicht und schaute darunter hervor. Es war noch nicht einmal richtig hell. Milo lächelte zu ihr hinunter, aber sie konnte auch Sorgen in seinen Augen sehen.

      „Es ist an der Zeit“, sagte er.

      Keira resignierte stöhnend, zog das Kissen nun vollständig von ihrem Gesicht und setzte sich auf. Sie sah, dass Milo bereits angezogen war. Neben ihr auf dem Nachttisch stand ein Tablett mit Kaffee und Frühstück.

      „Hast du das für mich gemacht?“, fragte sie bewegt.

      „Ich wollte nicht, dass du hungrig ins Flugzeug steigst“, sagte er mit einem schüchternen Schulterzucken.

      Keira lehnte sich vor und strich ihm sanft über die stoppelige Wange. Sie küsste ihn zärtlich. „Vielen Dank“, sagte sie mit tiefer Hingebung.

      Der Anflug von Trauer, den sie seit gestern gefühlt hatte, war wieder da. Die Emotionen schnürten ihr die Kehle zu, als ihr wirklich klar wurde, dass heute alles für sie beide enden würde. Sie schob schnell die Bettdecke zur Seite und versuchte nicht vor Milo zusammenzubrechen. Sie wirbelte im Zimmer herum, um ihre auf dem Fußboden verstreuten Kleidungsstücke einzusammeln.

      „Keira“, sagte Milo mit seiner freundlichen, vorsichtigen Stimme.

      „Was?“, antwortete sie, ohne ihn anzusehen und versuchte dabei ihre Stimme ruhig zu halten.

      „Dein Frühstück.“

      Keira griff ihre Waschtasche vom Schrank und warf sie schnell in ihren Koffer. „Ich muss packen.“

      „Es gibt keinen Grund zur Eile“, sagte er. Seine Stimme war ruhig wie immer, was das genaue Gegenteil von dem war, wie Keira sich fühlte. „Wir haben genug Zeit uns hinzusetzen und einen Kaffee zu trinken.“

      „Ich