Вильгельм Гауф

Сказки = Märchen


Скачать книгу

мой корабль был только большой могилой. У меня тоже помутились глаза, остановилось дыхание. Я думал, что умру. Но это было только оцепенение, которое сковало меня. На следующую ночь, в тот самый час, когда мы бросили дервиша в море, я и все мои товарищи проснулись. Жизнь возвратилась к нам, но мы могли делать и говорить только то, что говорили и делали в ту ночь. Так мы плаваем уже пятьдесят лет, не можем ни жить, ни умереть; в самом деле, как мы могли достигнуть земли? С безумной радостью мы всегда плыли на всех парусах в бурю, надеясь разбиться наконец об утес и сложить усталую голову на дне моря. Это нам не удавалось. Но теперь я умру. Еще раз благодарю тебя, неведомый спаситель! Если сокровища могут наградить тебя, то в знак благодарности возьми мой корабль!

      Сказав это, капитан склонил свою голову и умер. И он, как и его товарищи, тотчас же рассыпался в пыль. Мы собрали ее в ящичек и зарыли на берегу, а из города я взял работников, которые привели мой корабль в хорошее состояние.

      С большой выгодой обменяв товары, находившиеся у меня на корабле, на другие, я нанял матросов, щедро одарил своего друга Мулея и отплыл в свое отечество. Но я сделал крюк, приставая ко многим островам и странам и вынося свои товары на рынок. Пророк благословил мое предприятие. Спустя три четверти года я приехал в Бальсору вдвое богаче, чем сделал меня умерший капитан. Мои сограждане были изумлены моими богатствами и моим счастьем и не сомневались в том, что я нашел алмазную долину знаменитого путешественника Синдбада. Я оставил их в этой уверенности, но с этих пор молодые люди Бальсоры, едва достигнув восемнадцати лет, должны были отправляться по свету, чтобы, подобно мне, составить свое счастье. А я живу спокойно и мирно и каждые пять лет совершаю путешествие в Мекку, чтобы в святом месте благодарить Аллаха за его благословение и просить за капитана и его людей, чтобы Он принял их в свой рай.

      Die Geschichte von dem kleinen Muck

      In Nicea, meiner lieben Vaterstadt, wohnte ein Mann, den man den kleinen Muck hieβ. Ich kann mir ihn, ob ich gleich damals noch sehr jung war, noch recht wohl denken, besonders weil ich einmal von meinem Vater wegen seiner halbtot geprügelt wurde. Der kleine Muck nämlich war schon ein alter Geselle, als ich ihn kannte. Doch war er nur drei bis vier Schuh hoch, dabei hatte er eine sonderbare Gestalt, denn sein Leib, so klein und zierlich er war, muβte einen Kopf tragen, viel gröβer und dicker als der Kopf anderer Leute. Еr wohnte ganz allein in einem groβen Haus und kochte sich sogar selbst, auch hätte man in der Stadt nicht gewuβt, ob er lebe oder gestorben sei, denn er ging nur alle vier Wochen einmal aus, wenn nicht um die Mittagsstunde ein mächtiger Dampf aus dem Hause aufgestiegen wäre. Doch sah man ihn oft abends auf seinem Dache auf und ab gehen, von der Straβe aus glaubte man aber, nur sein groβer Kopf allein laufe auf dem Dache umher.

      Ich und meine Kameraden waren böse Buben, die jedermann gerne neckten und belachten, daher war es uns allemal ein Festtag, wenn der kleine Muck ausging. Wir versammelten uns an dem bestimmten Tage vor seinem Haus und warteten, bis er herauskam. Wenn dann die Türe aufging und zuerst der groβe Kopf mit dem noch gröβeren Turban herausguckte, wenn das übrige Körperlein nachfolgte, angetan mit einem abgeschabten Mäntelein, weiten Beinkleidern und einem breiten Gürtel, an welchem ein langer Dolch hing, so lang, daβ man nicht wuβte, ob Muck an dem Dolch, oder der Dolch an Muck stak, wenn er so heraustrat, da ertönte die Luft von unserem Freudengeschrei.

      Wir warfen unsere Mützen in die Höhe und tanzten wie toll um ihn her. Der kleine Muck aber grüβte uns mit ernsthaftem Kopfnicken und ging mit langsamen Schritten die Straβe hinab. Wir Knaben liefen hinter ihm her und schrien immer: «Kleiner Muck, kleiner Muck!». Auch hatten wir ein lustiges Verslein, das wir ihm zu Ehren, hier und da sangen, es hieβ:

      «Kleiner Muck, kleiner Muck,

      Wohnst in einem groβen Haus,

      Gehst nur all vier Wochen aus,

      Bist ein braver, kleiner Zwerg,

      Hast ein Köpflein wie ein Berg,

      Schau dich einmal um und guck,

      Lauf und fang uns, kleiner Muck!»

      So hatten wir schon oft unsere Kurzweil getrieben, und zu meiner Schande muβ ich es gestehen, ich trieb’s am ärgsten, denn ich zupfte ihn oft am Mäntelein, und einmal trat ich ihm auch von hinten auf die groβen Pantoffeln, daβ er hinfiel. Dies kam mir nun höchst lächerlich vor, aber das Lachen verging mir, als ich den kleinen Muck auf meines Vaters Haus zugehen sah. Er ging richtig hinein und blieb einige Zeit dort. Ich versteckte mich an der Haustüre und sah den Muck wieder herauskommen, von meinem Vater begleitet, der ihn ehrerbietig an der Hand hielt, und an der Türe mit vielen Bücklingen sich von ihm verabschiedete. Mir war gar nicht wohl zumute. Ich blieb daher lange in meinem Versteck, endlich aber trieb mich der Hunger, den ich ärger fürchtete als Schläge, heraus, und demütig und mit gesenktem Kopf trat ich vor meinen Vater.

      «Du