Hendrik Conscience

König Oriand


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ja, und Euch für Eure Treue belohnend mit Gütern und Ehrenstellen.«

      So frohlockten Beide lange Zeit über den wahrscheinlichen Fall der unschuldigen Königin, und berathschlagten über die Rolle, die jeder in diesem Trauerspiel auszufüllen haben würde, bis endlich die Stunde der Nachtruhe sie trennte.

      Des andern Tages am Morgen ging der Seneschall zu Hofe und ließ den König um eine geheime Audienz ersuchen, indem er vorgab, daß er ihm gewisse wichtige Dinge mitzutheilen hätte.

      Oriand gestand seine Bitte bereitwillig zu und drückte ihm sogar die Hand, als der Beamte, dessen bewährte Treue er kannte, in seiner Gegenwart erschien.

      Aber kaum hatte dieser gemeldet, daß Weiber gefangen säßen, aus deren Lippen man die gräuliche Beschuldigung der Zauberei gegen die Königin ertappt hätte, so brüllte der König wie ein Löwe, schlug die Hand an sein Schwert und sah den Seneschall so wüthend an, daß dieser vor seinem flammenden Blick mit einem Angstschrei zurückwich und bebend die Hände aufhob, indem er jammernd ausrief:

      »Gnade, Gnade für mich, Herr Fürst! Ich meinte meine Pflicht zu erfüllen. Was ich that, geschah aus Liebe zu Euch, aus Ehrerbietung gegen die Königin!«

      Der Zorn Oriands mußte diesmal unbegreiflich stark und gewaltig sein; denn, wie es ihm in solchen Umständen gewöhnlich begegnete, dieses Uebermaß des Zorns gab ihm die Kraft, seine Aufregung zu bezwingen. Seine Lippen bebten noch wohl, ein drohender Funke glühte noch in seinem düstern Blick: aber er schien plötzlich gelassen und verhielt sich ganz still, während er zu Boden starrend, die Abscheulichkeit des blutigen Hohnes erwog, der ihm und der Königin angethan war.

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       Der Wald-ohne-Gnade (Thoraldi Silva) war ein dunkler Wald, der sich von den Ufern der Leye bis in die Nähe des Meeres über einen großen Teil von Flandern erstreckte und so genannt wurde, wahrscheinlich wegen der Gefahren, welche die Reisenden und Jäger bedrohten. Siehe Alte Geschichte der Belgier, von P. Blommart, S. 14.

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 Der Wald-ohne-Gnade (Thoraldi Silva) war ein dunkler Wald, der sich von den Ufern der Leye bis in die Nähe des Meeres über einen großen Teil von Flandern erstreckte und so genannt wurde, wahrscheinlich wegen der Gefahren, welche die Reisenden und Jäger bedrohten. Siehe Alte Geschichte der Belgier, von P. Blommart, S. 14.