sich einen Teil seines Selbstbewußtseins und seiner Geltung zu retten. Er hatte ja immerhin eine glänzende Vergangenheit und sein weiterer Siegeslauf war nur durch die fatale Tatsache aufgehalten worden, daß ihn sein Vater durch eine schlechte Erziehung in seiner Entwicklung behindert hätte.
Somit war in ihm ungefähr folgender Gedankengang unbewußt geblieben: »Da ich jetzt näher an der Front des Lebens stehe und sehe, daß es mir nicht mehr so leicht sein wird, der Erste zu sein, will ich alles daransetzen, um mich vom Leben zurückzuziehen.« Dieser Gedanke ist aber denkunfähig, kein Mensch wird sich so etwas sagen. Aber dennoch kann ein Mensch so handeln, wie wenn er einen solchen Gedanken planmäßig ins Auge gefaßt hätte. Das bewerkstelligt er so, daß er andere Argumente aufgreift. Durch fortwährende Beschäftigung mit den Erziehungsfehlern seines Vaters gelingt es ihm, der Gesellschaft und den Entscheidungen des Lebens auszuweichen. Das Bewußtwerden des obigen Gedankenganges hätte ihn bei seinem geheimen Vorhaben nur gestört, er mußte daher unbewußt bleiben. Er konnte sich ja nicht sagen, er sei ein unfähiger Mensch, denn er hatte eine glänzende Vergangenheit. Wenn er jetzt keine Triumphe erreichte, so konnte nicht er daran schuld sein. Und da bot sich ihm die Gelegenheit, durch sein Verhalten gleichsam einen Beweis für die schlechte Erziehung des Vaters zu führen. Er war Richter, Kläger und Angeklagter in einer Person und diese Stellung sollte er auslassen? Er übersah, daß der Vater eben nur so lange schuld war, als es der Sohn wollte, als dieser den Hebel, den er in der Hand hatte, gebrauchte.
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