Prof. Dr. Harry Schroder

Konjunktur und Wachstum transparent vermittelt


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des Volkseinkommens vom mehrj. Trend

       Neuzeitlich: Auslastungsgrad des gesamtwirtschaftl. Produktionspotenzials

      

Phaseneinteilung

       Aufschwung (D-F)

       Erholung (D-E)

       Expansion (E-F)

       Boom /Hochkonjunktur (E-G)

       Abschwung (F-H)

       Abschwächung (F-G)

       Depression (G-H)

       Rezession (C-E)

       Phasenstandards

       Aufschwungphase (D-F)

       verbesserte Kapazitätsauslastungsteigende Investitionen u. Löhnezunehmendes Volkseinkommensteigender Konsum

       Expansionsphase (E-F)

       Produktionsfaktoren voll beschäftigthohes Volkseinkommenstarke Preissteigerungenangespannter Geld- u. Kapitalmarkt

       Abschwungphase (F-H)

       Rückgang InvestitionenStillstand Konsumsinkende Gewinne u. Lohnsummen

       Depressionsphase (G-H)

       sinkende Kapazitätsauslastunggeringe InvestitionstätigkeitAnstieg der Arbeitslosigkeit

      1.1.1 Übung: Konjunkturpakte schnüren

      Die Wirtschaft ist geschrumpft. Um einen weiteren Absturz zu verhindern wurde das größte Konjunkturprogramm in der Geschichte der Bundesrepu­blik geschnürt. Auslöser waren stark sinkende Exporte, ein zu hoher C02-Ausstoß, die Kaufzurückhaltung der Verbraucher und notwendige Bildungs­investitionen.

      Verteilt auf zwei Jahre gibt der Bund 50 Milliarden Euro für Steuer- und Ab­gabensenkungen, Investitionen und Beschäftigungssicherung aus.

       Kernstück ist ein öffentliches Investitionsprogramm. Das Geld fließt in die Sanierung von Schulen und Hochschulen, Verkehrswegen und anderen öffentlichen Gebäuden.

       Die Steuerentlastung stellt die Senkung des Einkommensteuersatzes und die Anhebung des steuerfreien Grundbeitrags in den Mittelpunkt.

       Der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung sinkt und Steuerzuschüsse des Bundes an die Kassen steigen.

       Um Entlassungen zu vermeiden, wird die Kurzarbeit attraktiver gestaltet und zudem stehen Zuschüsse für Fortbildung, besonders im Rahmen der Kurzar­beit, bereit.

       Bei der Kfz-Steuer liegt die vorgesehene Umstellung auf C02- Basis noch auf Eis. Dafür ist eine generelle Kfz-Steuerbefreiung für Neuwagen verab­schiedet worden und zudem gibt es für 600.000 Wagen eine Umweltprämie von 2.500 Euro.

       Aufgabe:

      Kommentieren Sie das Konjunkturpaket mit Blick auf die Auslöser!

       Lösungsansätze

      „Konjunkturpakete schnüren"

       Klimaschutz, Konsumanreize und Bildungsinvestitionen greifen zu kurz

       Kfz-Steuer-Umstellung auf C02-Basis fehlt

       Die generelle Kfz-Steuerbefreiung fördert besonders große Fahrzeuge

       Die Umweltprämie wirkt sich nur auf Kleinwagen aus

       Die Einkommensteuer-Entlastungen kommen nur den Besserverdienenden zugute und nicht als Konsumanreize für Hartz IV - Empfänger

       Die Bildungsinvestitionen sind in dieser Konjunkturphase wirkungslos.

      1.1.2 Konjunkturbegriffe I

      Monetaristische Konjunkturtheorien führen den Konjunkturzyklus auf Geldmengen-Expansionen und -Kontraktionen zurück.

      So wurde die Rezession 81/82 dadurch ausgelost, dass die Zentralbank zur Inflationsbekämpfung die Zinssätze stark anhob.

      Politische Konjunkturtheorien führen wirtschaftliche Schwankungen auf das Agieren von Politikern zurück, die fiskal- und geldpolitische Maßnahmen so treffen, dass sie danach möglichst wieder gewählt werden.

       Konjunkturzyklus Expansions- und Schrumpfungsmuster, die alle Marktwirtschaften aufweisen. Trendumkehr der gesamtwirtschaftlichen Produktionsleistung, des Volkseinkommens und der Beschäftigungslage. Sie hält zumeist zwischen zwei und zehn Jahren an und ist in den meisten Wirtschaftssektoren durch eine Expansion oder Kontraktion gekennzeichnet.

      Konjunkturelles Budget ist der Teil des Budgets, der dadurch, wie hoch oder gering das jeweilige Volkseinkommen bzw. das BIP ausfällt, bedingt ist.

      Merkmale des Konjunkturzyklus Charakteristika des Aufschwungs in westlichen Industriestaaten sind:

      Sie weisen eine Reihe von Regelmäßigkeiten in der Wiederkehr von Aufschwüngen auf, jedoch mit folgenden Abweichungen auf konjunkturfördernde Entwicklungen:

      1 Investitionsquote und Gewinnquotea. Prozyklische Entwicklung dieser beiden Größen verstärkt sich gegenseitig.

      2 Arbeitsproduktivität und Kapitalproduktivitäta. Produktionsvolumen und Arbeitsproduktivität je Arbeitsstunden entwickeln sich gleichgerichtet (Beschäftigte werden bei Produktionsrückgang entlassen).b. Produktionsvolumen und Kapitalproduktivität, d.h. Kapitaleinsatz pro Maschinenstunde variieren. (Im Gegensatz zu Beschäftigten können Maschinen nicht entlassen werden, sondern verbleiben ungenutzt im Kapitalbestand).

      3 Preise und Löhnea. Bei Nachfrageerhöhung wird Produktion erhöht. Wenn sich Nachfrageanstieg als dauerhaft erweist, folgen Preiserhöhungen.b. Lohnerhöhungen hinken stark hinterher. Erst wenn zusätzlicher Bedarf an Arbeitskräften als länger andauernd erscheint, erfolgen Einstellungen und damit Lohnerhöhungen.

      4 Selbstkündigungen und Entlassungena. Im Aufschwung gehen Entlassungen zurück.b. Selbstkündigungen erfolgen häufiger.

      5 Zinssätze und Umlaufgeschwindigkeit des Geldesa. Mit erhöhter Nachfrage nach Geld, steigen im Aufschwung die Zinssätze.b. Damit verteuert sich die Geldhaltung.c. Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nimmt zu. (Häufigkeit, mit der eine Geldeinheit in einer Periode für Umsätze verwendet wird).

      1.1.3 Repetitorium: Erfassung des Konjunkturphänomens

      1.

      a) Wofür steht der Begriff "Konjunktur"?

      b) Wie nennt man im Konjunkturzyklus die Aufbewegungen und die Abbewegungen?

      c) Welches ist der traditionelle und welches der neuzeitliche Konjunkturphasen-Indentifikator?

      a. Für ökonomische Verlaufsschwankungen in modernen kapitalistischen Volkswirtschaften;

      b. Wirtschaftsaufschwung oder Expansion und Wirtschaftsabschwung oder Kontraktion;

      c. traditionell: Abweichungen vom Volkseinkommen vom mehrjährigen Trend neuzeitlich: Auslastungsgrad des gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzials.

      2. Nennen Sie zu folgenden Phasen des Konjunkturzyklus die Standardmerkmale a) der Expansionsphase und b) der Depressionsphase!

      zu a.

       Produktionsfaktoren voll beschäftigt

       hohes Volkseinkommen

       starke Preissteigerungen

       angespannter