Иоганн Вольфганг фон Гёте

Goethes Briefe an Leipziger Freunde


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target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_c264d603-bf79-5dc8-9258-95ecc3cc8c0a">[13] „Ich wünschte, daß ich diesen Abend bei Ihnen Punsch trinken könnte“ schreibt Horn, und ein andermal: „Was wollte ich darum geben, wenn ich nur noch einmal mit Ihnen Punsch trinken könnte!“

       an

       Joh. Jac. Riese.

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Leipzig 20. Oktober 1765.

      Morgends um 6.

      Riese, guten Tag!

      den 21. Abends um 5.

      Riese, guten Abend!

      Gestern hatte ich mich kaum hingesetzt um euch eine Stunde zu widmen, Als schnell ein Brief von Horn kam und mich von meinem angefangnen Blate hinweg riß. Heute werde ich auch nicht länger bey euch bleiben. Ich geh in die Commoedie. Wir haben sie recht schön hier. Aber dennoch! Ich binn unschlüßig! Soll ich bey euch bleiben? Soll ich in die Commödie gehn? — Ich weiß nicht! Geschwind! Ich will würfeln. Ja ich habe keine Würfel! — Ich gehe! Lebt wohl! —

      Doch halte! nein! ich will da bleiben. Morgen kann ich wieder nicht da muß ich ins Colleg, und Besuchen und Abends zu Gaste. Da will ich also jetzt schreiben. Meldet mir was ihr für ein Leben lebt? Ob ihr manchmahl an mich denkt. Was ihr für Professor habt. & cetera und zwar ein langes & cetera. Ich lebe hier, wie — wie — ich weiß selbst nicht recht wie. Doch so ohngefähr

      So wie ein Vogel, der auf einem Ast

      Im schönsten Wald, sich, Freiheit athmend wiegt.

      Der ungestört die sanfte Luft genießt.

      Mit seinen Fittichen von Baum zu Baum

      von Bußch zu Bußch sich singend