Kathrin Singer

Heimatkinder Staffel 3 – Heimatroman


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eine Karte setzen. Das ist unsere einzige Chance.«

      »Gut. Ich habe Vertrauen zu dir.« Julia schmiegte sich an ihn.

      In den folgenden Tagen wurde Julias Geduld auf eine fürchterliche Probe gestellt. Sie fand keine Ruhe. Rastlos wanderte sie durch das Haus und den Garten. In den Wald wagte sie sich nicht, denn sie lauschte immer wieder, ob sich nicht endlich ein Motorengeräusch näherte. Unzählige Male war sie in Versuchung, ein Taxi zu rufen oder zu Fuß zur nächsten Bahnstation zu laufen. Heidi und Carsten fühlten sich bestimmt verraten und im Stich gelassen. Immer wieder musste Matthias sie tröstend in die Arme ziehen. Er streichelte sie und murmelte: »Ich kenne meinen Bruder, ich kenne ihn wie mich selbst.« Es klang wie eine Beschwörungsformel.

      Und als Julia schon alle Hoffnungen verloren hatte, als sie sich unter Tränen ausmalte, wie Heidi und Carsten unter einer strengen Erzieherin litten oder in ein Heim verfrachtet wurden, geschah das Wunder.

      Vor dem Garten stoppte Björns neuer Wagen. Mit Jubelschreien stürzten Heidi und Carsten durch den Vorgarten.

      »Mami! Mami! Vati! Vati! Bruni!«

      Noch konnte Julia ihr Glück nicht fassen. War Björn vielleicht nur gekommen, um sie durch den Anblick der Kinder umzustimmen?

      Immer und immer wieder drückte sie die Kinder an sich, bis sie schließlich in den Garten rannten, um das zahme Reh zu suchen und zu begrüßen.

      Björn war inzwischen ebenfalls ausgestiegen. Er strahlte so unbekümmert wie in alten Zeiten. Keine Spur von Verlegenheit war ihm anzusehen, aber auch kein Zorn, keine Herausforderung.

      »Hallo, ihr beiden!«, begrüßte er Julia und seinen Bruder. »Tja, die Kinder haben Tag und Nacht gebettelt, wieder ins Försterhaus zu dürfen. Da blieb mir gar nichts anderes übrig, als sie herzubringen. Ich hoffe, ihr habt ihre Betten noch nicht auf den Dachboden getragen?«

      »Du hast dich also entschlossen, uns deine Kinder anzuvertrauen?«, fragte Matthias ruhig.

      »Es ist doch die beste Lösung – oder? Ich bin wohl doch nicht für ein normales bürgerliches Leben geschaffen. Den Job hatte ich zum Glück noch nicht angenommen, und die Wohnung werde ich ganz leicht wieder los.«

      »Aha, du ziehst also wieder in die Welt hinaus. Björn, wäre es nicht ratsam wenn Julia und ich die Kinder adoptieren würden? Ich meine, wie leicht kann dir einmal etwas zustoßen – was Gott verhüten möge. Aber man muss, wenn man für Kinder zu sorgen hat, auf alles gefasst sein.«

      »Hm – ja.« Björn rieb sich sein Kinn. »Ich habe auch schon daran gedacht, wollte es euch natürlich nicht von mir aus vorschlagen. Aber wenn ihr es wollt, wenn es euch auf die Dauer nicht zu viel wird – ich bin einverstanden. Ich gebe Heidi und Carsten zur Adoption frei.«

      Julia hatte plötzlich das Gefühl, als schwebe sie auf rosaroten Wolken über der Erde. Das war mehr, als sie jemals zu hoffen gewagt hätte!

      Björn sah sie ein wenig unsicher an. »Keine Feindschaft mehr?«, fragte er und lächelte schief.

      Julia schüttelte heftig den Kopf.

      »Nein, keine Feindschaft. Matthias hat gewusst, dass du ein gutes Herz hast und dass Eifersucht wie eine Krankheit ist.«

      »Danke, dass du es so siehst.« Er versetzte seinem Bruder einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. »Glückspilz! – Also, ich mache mich auf die Socken. Grüßt die Kinder von mir. Bleibt schön gesund, alle zusammen. Tschüss.« Damit eilte er zu seinem Auto und schwang sich hinter das Lenkrad, offensichtlich sehr erleichtert. Julia und Matthias hielten einander eng umschlungen, als sie zur Pforte gingen und ihm nachwinkten.

      Julia seufzte erlöst.

      Heidi und Carsten tauchten aus dem Hintergrund auf, das Reh Bruni zwischen sich.

      Julias Gesicht verklärte sich. »Das Leben ist voller Wunder.«

      »Ist Onkel Björn weg?«, fragte Heidi misstrauisch.

      »Ja, Onkel Björn geht auf Reisen«, rief die junge Frau übermütig und umarmte ihre Kinder. »Ihr bleibt bei uns. Für immer! Und wir werden eure richtigen Eltern, euer Vati und eure Mutti!«

      »Geht das?«, erkundigte sich Carsten ernsthaft.

      »Und ob das geht! Denn Vater und Mutter wird man nicht, wenn man Kindchen in die Welt setzt, sondern erst, wenn man sie wirklich lieb hat!«

      Der Wald bestätigte die Worte der glückstrahlenden jungen Frau mit einem Rauschen, und die Vögel jubilierten, als wollten sie verkünden, dass es kein Leben ohne Liebe gibt.

Wenn Heimweh dir das Herz verbrennt

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