Блейк Пирс

Nimmt


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um einem alten Freund damit einen Gefallen zu tun.«

      »Du hast es erraten«, sagte er.

      Riley fiel es schwer der ganzen Sache einen Sinn zu entnehmen.

      Sie fragte: »Und warum zerrst du mich in die Sache mit hinein?«

      »Du bist mein Partner«, antwortete Crivaro.

      »Aber es handelt sich nicht einmal um einen richtigen Fall!«

      Crivaro zuckte mit den Schultern: »Das wissen wir noch nicht. Vielleicht stellt es sich heraus, dass Harry recht hat. Vielleicht stehen die zwei Mordfälle wirklich in Zusammenhang und wir bekommen es mit der Jagd nach einem echten Serienmörder zu tun. Sollte dies der Fall sein, dann wird es ein Fall für die Verhaltensanalyseeinheit werden. Du würdest es dir doch nicht entgehen lassen wollen, oder nicht? Wie dem auch sei, Ich dachte... also, ich dachte mir, dass es sich hierbei um eine gute Gelegenheit handeln würde uns beide an die Zusammenarbeit miteinander zu gewöhnen.«

      Riley rief beinahe laut aus…

      Wir haben doch bereits an drei Mordfällen miteinander zusammengearbeitet!

      Aber es fiel ihr ein, dass in diesen früheren Fällen sehr viel Spannungen zwischen ihnen herrschte. Und auch war sie damals keine Agentin.

      Vielleicht hatte Agent Crivaro recht.

      Vielleicht brauchten sie ein wenig Zeit sich an die Zusammenarbeit in ihren neuen Rollen zu gewöhnen. Aber war dieser inoffizielle und womöglich sogar nicht bestehende Fall wirklich der beste Zeitpunkt dazu?

      Sie fragte: »Wer zahlt denn für diesen Einsatz eigentlich?«

      »Ich zahle, in Ordnung?«, murrte Crivaro. »Natürlich werde ich die Kosten rückerstattet bekommen, sollte es sich als ein echter Fall herausstellen.«

      Riley sagte: »Also, du teilst mir was mit? Dass wir uns auf einer Art Urlaub miteinander befinden?«

      Crivaro schmunzelte unbeholfen: »Hey, das Wetter in Arizona ist zu dieser Jahreszeit sicherlich viel angenehmer als in Virginia. Du brauchst dich für den Ortswechsel bei mir nicht zu bedanken.«

      »Ich finde es nicht lustig«, sagte Riley, während sie sich bemühte ihrer gefühlten Irritation keinen Ausdruck zu verleihen. »Du hättest mir zumindest von Anfang an sagen können worum es sich hier eigentlich handelt.«

      Sich verteidigend, sagte Crivaro: »Also, offensichtlich war ich in Eile. Und auch würdest du sowieso keine Arbeit in Quantico während meiner Abwesenheit zu verrichten haben. Deshalb ist es besser, dass du mich begleitest und zumindest versuchst nützlich zu sein. Wir werden eine Untersuchung durchführen während wir dort sind. Es könnte sich auch als gute Lernerfahrung für dich herausstellen. Also worin besteht das Problem?«

      »Ich sage dir, worin das Problem liegt«, antwortete Riley. »Ich habe einen Verlobten zu Hause der sauer auf mich ist, weil ich mich so plötzlich aus dem Staub gemacht habe. Glaubst du, er wird sich weniger ärgern, wenn er hört, dass ich nicht einmal an einem echten Fall arbeite?«

      Crivaro seufzte schuldbewusst: »Und du wirst es im so mitteilen?«

      Riley machte ein bestürztes Gesicht. Sie hatte es nicht einmal in Erwägung gezogen, Ryan etwas von ihren Tätigkeiten während sie weg war zu verschweigen.

      »Natürlich!«, schimpfte sie.

      »Dann tut es mir leid«, sagte Crivaro. »Ich vermute, du hast recht. Ich hätte dich zuerst fragen sollen.«

      »Ja, das denke ich auch.«

      Crivaro sah sie jetzt teilnahmsvoll an und sagte: »Schau, wenn du mit dieser Sache nichts zu tun haben möchtest, ich kann’s verstehen. Sobald wir in Phoenix gelandet sind, kannst du den ersten Flug zurück nehmen, wenn du möchtest. Ich zahle auch für das Ticket. Möchtest du das?«

      Riley fühlte sich erneut überrascht über dieses Angebot und sie wusste nicht, wie sie antworten sollte.

      Soll ich das Angebot annehmen? wunderte sie sich.

      Einen Augenblick lang erschien die Antwort offensichtlich. Crivaro hatte kein Recht dazu sie quer durch die Vereinigten Staaten zu schleppen, um einen zwecklosen Auftrag zu erledigen. Und der unverzügliche Rückflug nach Hause wäre ein guter Weg das Verhältnis mit Ryan wieder auszubügeln—besonders, wenn es sich herausstellen sollte, dass sie noch einen oder zwei freie Tage bekommen würde, bevor sie wieder zur Arbeit in Quantico antreten müsste. Es könnte sich als genau das herausstellen, was ihre Beziehung brauchte.

      Dann klang ihr aber plötzlich wieder seine verärgerte Stimme im Ohr, als er sie über das Handy fragte...

      »Was ist mit meinem Auto? Wie lange werde ich ohne es auskommen müssen?«

      Riley erstarrte vor Verärgerung.

      Dieses blöde Auto, dachte sie.

      Ohne das Auto auskommen zu müssen erschien Ryan schwieriger zu fallen, als ohne sie auskommen zu müssen.

      Es machte sie wirklich stinksauer.

      Auf einmal war sie nicht mehr in Stimmung dazu, die Sache mit Ryan wieder auszubügeln. Und soweit es um Crivaro ging...

      Also, zumindest zeigt er Interesse an mir.

      Zudem hatte Crivaro bei einer Sache recht. Sie würden sicherlich eine Untersuchung durchführen, selbst wenn es nur darum ginge herauszufinden, dass es nichts zu untersuchen gab. Es könnte sich dennoch als gute Erfahrung herausstellen. Vielleicht lernt sie dabei auch was.

      Endlich sagte Riley: »Es geht Ordnung. Ich gehe mit dir mit.«

      Crivaros Augen wurden hell.

      »Bist du dir sicher?«, fragte er.

      Riley schmunzelte ein wenig und antwortete: »Ich lass es dich wissen, sollte sich meine Meinung ändern.«

      Crivaro grinste: »Also dann, das Angebot steht immer noch, solltest du dich aus dem Staub machen wollen. Zumindest, soweit es sich um diesen Ausflug handelt. Aber wenn wir dann anfangen an echten Fällen zu arbeiten, dann kommst du nicht mehr von mir davon.«

      »Ich werde es im Hinterkopf behalten«, sagte sie.

      Crivaro lehnte sich zurück in seinen Stuhl und schloss die Augen. Offensichtlich wollte er ein Nickerchen machen.

      Riley nahm sich ein Magazin aus dem Sitzfach vor ihr und fing an es durchzublättern.

      Sie war dabei sich zu überdenken, was gerade hier abgelaufen war.

      Ich habe meine Arbeit über Ryan gestellt.

      Und sie war überrascht festzustellen, dass sie kein schlechtes Gewissen dabei hatte.

      Was sagt das über mich aus? wunderte sie sich. Und über unsere Zukunft?

      Dann fingen ihre Gedanken an, sich um die Gegenwart zu drehen.

      Arizona.

      Sie wusste nicht wirklich viel über diesen Staat.

      Sie hat den Großteil ihres Lebens in den grünen Hügellandschaften Virginias verbracht. Welche Überraschungen würde wohl ein solch andersartiger Staat für sie bereithalten?

      KAPITEL FÜNF

      Als der Flieger in Phoenix landete, zogen Riley und Crivaro ihr Sachen aus den Gepäckfächern über ihren Köpfen und machten sich auf den Weg über die Landungsbrücke zum Flughafengebäude. Ungefähr zwanzig Leute warteten auf die Passagiere des Fluges, aber es bestand kein Zweifel daran, wer auf sie warten würde.

      Ein herzlich dreinschauender Kerl mit rötlichem Gesichtsausdruck winkte Crivaro energisch zu. Riley wusste, dass es sich um Harry Carnes handeln müsse. Die gleichermaßen stämmige Frau, die mit verschränkten Armen und einem finster dreinblickendem Gesichtsausdruck neben ihm Stand, musste Harrys Ehefrau sein. Sie sah im Moment überhaupt nicht glücklich aus.

      Der Mann begrüßte