Джек Марс

Eine Falle für Null


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Richtung Freiheit zu schicken. Das dachte zumindest dieser dumme Mann. Die Bombe explodierte nur, wenn der Chip in Reichweite wäre.

      Der Israeli hatte im Grunde genommen die Botschaft für sie gesprengt.

      „Lass uns fahren”, sagte er zu Usama, der den Laster wieder auf die Straße lenkte. Sie umfuhren geparkte Fahrzeuge, deren Fahrer wegen der Explosion mitten auf der Straße anhielten. Fußgänger rannten schreiend von der Explosionsstelle, als Teile der äußeren Wände des Gebäudes weiter herunterstürzten.

      „Ich verstehe nicht”, grummelte Usama, während er versuchte, die Straßen, die von Menschen in Panik überfüllt waren, zu durchfahren. „Hassan hat mir gesagt, wie viel ihr dafür ausgegeben habt. Wofür? Nur um einen Journalisten und eine handvoll Amerikaner umzubringen?”

      „Ja”, sagte Awad nachdenklich. „Eine ausgewählte handvoll Amerikaner. Mir wurde kürzlich mitgeteilt, dass eine Kongressdelegation der Vereinigten Staaten Bagdad besucht als Teil einer Mission des guten Willens.”

      „Was für eine Art von Delegation?” fragte Usama.

      Awad grinste, sein einfach gestrickter Bruder konnte es einfach nicht verstehen - weshalb Awad auch noch nicht den ganzen Plan mit dem Rest der Brüderschaft geteilt hatte. „Eine Kongressdelegation”, wiederholte er. „Eine Gruppe von amerikanischen, politischen Anführern. Spezifischer gesagt, Anführer aus New York.”

      Usama nickte, als ob er verstünde, doch seine hochgezogenen Augenbrauen drückten aus, dass er immer noch weit davon entfernt war, zu begreifen. „Und das war dein Plan? Sie umzubringen?”

      „Ja”, antwortete Awad. „Und die Amerikaner auf uns aufmerksam zu machen.” Sie auch auf mich aufmerksam zu machen. „Jetzt müssen wir zurück ins Lager und den nächsten Teil des Plans vorbereiten. Wir müssen uns beeilen. Die werden uns suchen.”

      „Wer?” wollte Usama wissen.

      Awad grinste, als er durch die Windschutzscheibe auf das brennende Wrack, das einst die Botschaft war, blickte.

      „Alle.”

      KAPITEL ACHT

      „In Ordnung”, sprach Reid. „Frag mich, was immer du möchtest. Ich werde ehrlich sein. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.”

      Er saß seinen Töchtern gegenüber in der Ecknische eines Fondue Restaurants in einem von Engelberg-Titlis’ besseren Hotels. Nachdem Sara ihm in der Skihütte gesagt hatte, dass sie die Wahrheit wissen wollte, hatte Reid vorgeschlagen, woanders hinzugehen, nicht im Gemeinschaftsraum der Skihütte zu bleiben. Ihr eigenes Zimmer fühlte sich zu ruhig an für ein solch hartes Thema, weswegen er sie zum Abendessen ausführte, in der Hoffnung eine etwas lässigere Atmosphäre zu gestalten, während sie sprachen. Er hatte gezielt dieses Restaurant gewählt, weil jede Tischnische durch eine Glaswand getrennt war und sie so ein wenig Privatsphäre hätten.

      Trotz allem sprach er leise.

      Sara starrte für eine lange Zeit auf den Tisch und dachte nach. „Ich will nicht darüber sprechen, was geschehen ist”, sagte sie letztendlich.

      „Das müssen wir nicht”, stimmte Reid zu. „Wir sprechen nur, worüber du möchtest, und ich verspreche, dir die Wahrheit zu sagen, genau wie auch deiner Schwester.”

      Sara blickte hinüber zu Maya. „Du... weißt Dinge?”

      „Einige”, gab sie zu. „Es tut mir leid, Mäuschen. Ich dachte nicht, dass du bereit wärst, es zu erfahren.”

      Falls Sara wütend oder traurig wegen alle dieser Neuigkeiten war, dann zeigte sie es nicht. Stattdessen biss sie eine Weile auf ihre Unterlippe, formulierte eine Frage in ihrem Kopf und sprach sie schließlich aus. „Du bist nicht nur ein Lehrer, oder?”

      „Nein.” Reid hatte angenommen, dass es einer ihrer hauptsächlichen Anliegen war, klarzustellen, was er war und was er tat. „Bin ich nicht. Ich bin - oder vielmehr, ich war - ein Agent der CIA. Weißt du, was das bedeutet?”

      „Sowas wie... ein Spion?”

      Er zuckte mit den Schultern. „Ein bisschen so. Ich spionierte auch ein wenig. Doch es geht mehr darum, schlimme Leute davon abzuhalten, noch schlimmere Dinge zu tun.”

      „Was meinst du mit, ,ich war’?” wollte sie wissen.

      „Nun ja, ich mache das nicht mehr. Ich habe es für eine Weile getan, und dann, als...” Er räusperte sich, „als Mama starb, habe ich aufgehört. Für zwei Jahre hatte ich nichts mit ihnen zu tun. Dann, im Februar, hat man mich darum gebeten, zurückzukehren.” Das ist sehr milde ausgedrückt, rügte er sich selbst. „Erinnerst du dich an die Nachrichten über die Winterolympiade und den Bombenanschlag auf das Wirtschaftsforum? Ich war da. Ich habe geholfen, es aufzuhalten.”

      „Also bist du einer von den Guten?”

      Reid blinzelte überrascht über die Frage. „Ja natürlich. Hast du gedacht, ich wäre es nicht?”

      Dieses Mal zuckte Sara mit den Schultern, erwiderte nicht seinen Blick. „Ich weiß nicht”, gab sie leise zurück. „Das alles zu hören, ist so... so...”

      „So als lernte man einen Fremden kennen”, murmelte Maya. „Ein Fremder, der so aussieht wie du.” Sara stimmte nickend zu.

      Reid seufzte. „Ich bin kein Fremder”, bestand er. „Ich bin euer Papa. Ich bin dieselbe Person, die ich immer war. Alles was ihr über mich wisst, alles was wir zusammen getan haben, das war alles real. Dies... all dies, das war ein Beruf. Ist es jetzt nicht mehr.”

      War das die Wahrheit? wunderte er sich. Er wollte das glauben - dass Kent Steele nichts weiter als ein Alias war und nicht eine Persönlichkeit.

      „Also”, begann Sara, „diese beiden Männer, die uns an der Uferpromenade verfolgt haben...?”

      Er zögerte, war sich nicht sicher, ob das nicht zu viel für sie wäre. Doch er hatte Ehrlichkeit versprochen. „Die waren Terroristen”, erklärte er ihr. „Das waren Männer, die versuchten, an euch ranzukommen, um mir wehzutun. Genauso wie...” Er hielt inne, bevor er etwas über Rais oder die slowakischen Menschenhändler sagen konnte.

      „Schau”, begann er erneut, „für lange Zeit dachte ich, dass ich der Einzige wäre, der dabei verletzt werden könnte. Doch jetzt weiß ich, wie falsch ich lag. Deshalb habe ich aufgehört. Ich arbeite noch für sie, doch ich mache nur noch Verwaltungssachen. Keine Einsätze mehr.”

      „Wir sind also in Sicherheit?”

      Reids Herz brach erneut. Nicht nur wegen der Frage, sondern auch wegen der Hoffnung in den Augen seiner jüngsten Tochter. Die Wahrheit, erinnerte er sich selbst. „Nein”, erklärte er ihr. „In Wahrheit ist niemand wirklich jemals sicher. So wunderbar und schön diese Welt auch sein kann, es wird immer bösartige Menschen geben, die anderen etwas antun wollen. Jetzt weiß ich aus persönlicher Erfahrung, dass es eine Menge guter Leute da draußen gibt, die sicherstellen, dass es jeden Tag weniger böse Menschen gibt. Doch egal, was sie tun, oder was ich tue, Ich kann dir niemals garantieren, dass du vor allem sicher bist.”

      Er wusste nicht, woher diese Worte kamen, doch es fühlte sich an, als wären sie genauso sehr an ihn wie an seine Mädchen gerichtet. Das war eine Lektion, die er sehr dringend lernen musste. „Das bedeutet nicht, dass ich es nicht versuchen werde”, fügte er hinzu. „Ich werde niemals aufhören, zu versuchen, euch zu beschützen. Genauso wie auch ihr immer versuchen solltet, auf euch aufzupassen.”

      „Wie?” fragte Sara. Der weit entfernte Blick war wieder in ihren Augen. Reid wusste genau, was sie dachte. Wie konnte sie, eine Vierzehnjährige, die durchnässt vierzig Kilo auf die Waage brachte, etwas wie den Vorfall davon abhalten,