Laura Young

Yacht der Sünde | Erotische Geschichte


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an Bord. Wenn du morgens nicht zu lange duschst, sollte das reichen, wir planen schließlich keine Weltumsegelung.«

      »Umsegelung?« Emma holte tief Luft und baute sich vor ihrem Mann auf. »Erwarte bloß nicht, dass ich dir dabei helfe! Ich kann das Ding hier weder steuern, noch kann ich die Segel halten oder so was!«

      Jason lachte. »Die Segel halten brauchst du auch nicht, Darling. Und keine Sorge, das Steuern übernehme ich. Du darfst deinem Luxuskörper die verdiente Ruhe gönnen, vielleicht klappt es ja dank der kleinen Auszeit dann auch endlich mit dem ersehnten Nachwuchs.«

      Er legte eine Hand um ihre Taille und zog sie zu sich heran, um sie zu küssen. Widerwillig drückte sie ihre Lippen kurz auf seine und schob ihn dann von sich.

      »Mal sehen«, murmelte sie.

      Dass es mit dem Nachwuchs bisher noch nicht geklappt hatte, war sicherlich nicht ihre Schuld. Laut ihres Frauenarztes war alles in bester Ordnung mit ihr, aber Jason weigerte sich, sich untersuchen zu lassen. Sie hatten nicht mehr allzu häufig Sex, höchstens einmal in der Woche, und von der Leidenschaft der ersten Zeit war auch nicht mehr viel übrig. Meistens betrachtete sie den Sex mit Jason als Einschlafhilfe für beide, zumal sie selbst dabei selten auf ihre Kosten kam.

      Sie liebte ihren Mann, der ihr aufgrund seines stressigen und anstrengenden Berufes immerhin ein sorgenfreies Leben im Luxus verschaffte, aber die Leidenschaft, die war mit dem Alltag den Müllschlucker runtergegangen. Der lang ersehnte Urlaub in Südfrankreich sollte sie zurückbringen, nur war ihnen das bisher nicht gelungen.

      Leidenschaft braucht Hindernisse, dachte Emma, während sie den mitgebrachten Proviant in den Kühlschrank packte. Als Autorin kitschiger Liebesromane war sie in den letzten Jahren beinahe verzweifelt an der riesigen Diskrepanz zwischen dem realen Eheleben und den amourösen Abenteuern ihrer Romanhelden, die das Leben lebten, das sie sich wünschte. Abenteuer, Romantik, und die berühmten Hindernisse.

      Nie hätte sie sich träumen lassen, dass sie einmal so enden würde – als frustrierte Ehefrau eines erfolgreichen Mannes, die sich vor Sorglosigkeit langweilte und sich nichts sehnlicher wünschte, als ein wenig Aufregung im Leben. Etwas Unvorhergesehenes, Ungeplantes, irgendetwas, das den Trott des Alltags unterbrach. Doch Jason tickte so vorhersehbar wie ihre teure Armbanduhr.

      »Was gibt es zu seufzen?« Jason stand mit verschränkten Armen in der Tür und beobachtete sie. Emma richtete sich umständlich auf und hielt sich dabei an dem schwankenden Tisch neben dem Kühlschrank fest.

      »Ist schon gut. Wie lange hattest du geplant, auf See zu bleiben?«

      Jason zuckte die Achseln. »Fünf Tage voraussichtlich. Es kommt darauf an, welche Winde wir haben. Aber wir bleiben ja nicht die ganze Zeit auf hoher See, wir segeln nach Korsika und umfahren dann die Insel, von einer schönen Bucht zur nächsten.«

      »Wie hast du dir das mit dem Essen vorgestellt?« Fragend hob sie die Augenbrauen und wies mit der Hand auf die winzige Küche, die kaum genug Platz für ihre schmale Figur bot. Jason lachte.

      »Die Pantry ist perfekt ausgestattet für ein Boot«, erklärte er. »Und für den Notfall habe ich ein paar Konserven eingekauft.«

      Emma schnaufte wieder. Konserven! Die hatte sie seit ihrer Kindheit nicht mehr bewusst wahrgenommen, das war unter ihrer Würde.

      »Sieh dich ruhig noch ein wenig um, ich warte in der Zwischenzeit an Deck«, sagte Jason und verschwand über die ­schmale Treppe nach oben. Auf wen oder was wartete er denn bitte? Auf besseres Wetter? Kräftigeren Wind?

      Missmutig tapste Emma durch das Unterdeck und betrachtete die zwar moderne, aber für ihre Verhältnisse auch höchst spartanische Einrichtung. Nicht einmal einen Fernseher oder gar Internetempfang hatte sie hier, sodass auch die Ablenkung durch ihren Laptop ausgeschlossen war. Zum Glück hatte sie genug Bücher eingepackt, falls die Langeweile zu groß werden würde. Was sicher war.

      ***

       Yacht der Sünde von Laura Young

      Nachdem sie ihren Rundgang beendet hatte, beschloss sie, schon einmal das Outfit zu wechseln und sich für die Fahrt vorzubereiten. Wie sie es aus verschiedenen Magazinen kannte, wollte sie in dem kleinsten Bikini, den sie hatte, und mit dem größten Hut, den sie auf der Reise in St. Tropez gekauft hatte, auf dem Deck liegen und in den viel zu blauen Himmel starren.

      Emma schlüpfte aus ihrem Leinenkleid und ihrer Wäsche und wühlte in dem teuren Koffer nach ihrem Lieblingsbikini. Türkisgrün, winzig klein und mit glänzenden, kleinen Muscheln verziert, würde er doch sofort den Zauber von St. Tropez auf die kleine Yacht übertragen.

      »Oh, Verzeihung!« Die helle, unbekannte Männerstimme ließ sie zusammenfahren, bevor ihr bewusst wurde, dass sie der ovalen Türöffnung hinter sich gerade ihren noch ziemlich blassen Hintern präsentierte.

      Es war eindeutig nicht Jason, der frech schmunzelnd dort stand und sie unverhohlen anstarrte, nachdem sie sich mit hochrotem Kopf umgedreht hatte.

      Sie tastete nach dem Kleid und hielt es notdürftig vor ihre Blöße. »Wer sind Sie?«, zischte sie dann wütend, und ihr Herz klopfte bedeutend heftiger bei seinem Anblick. Der Mann war gut zehn Jahre jünger als sie, tief gebräunt, die blonden Haare waren von sonnengebleichten Strähnchen durchzogen, und seine grünen Augen blitzten neugierig und frech.

      »Ich bin der Skipper des Bootes«, erklärte er ruhig und mit einem deutlich französischen Akzent, versuchte aber gar nicht, sein Interesse an ihrem Körper zu verbergen.

      Emma schlang den Stoff des Kleides fester um sich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was tun Sie hier auf dem Boot? Mein Mann hat es für eine Woche gemietet«, sagte sie betont hochnäsig und warf das Haar in den Nacken. Sein Schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen, und als sie seinem Blick folgte, stellte sie fest, dass das Kleid nur ihre Brüste vor ihm verbarg, ihre rasierte Scham jedoch lag offenherzig und nackt vor ihm. Hastig zog sie den Stoff weiter herunter und verfluchte sich für die Röte, die ihr deutlich spürbar in die Wangen schoss.

      »Ich begleite Sie und Ihren Mann. Oder sind Sie so ein guter Maat, dass Sie ohne einen Skipper auskommen können? In diesem Fall werde ich mich sofort wieder verabschieden und Sie beide den Winden überlassen.«

      Er lehnte sich mit überkreuzten Armen gegen die Türöffnung und machte keine Anstalten, aus ihrer winzigen Kabine zu verschwinden. Unverschämtheit!

      »Ich war gerade dabei, mich umzuziehen«, sagte Emma und versuchte, ihre Verlegenheit zu überspielen. »Es wäre daher sehr höflich, wenn Sie sich aus meinem Zimmer zurückziehen könnten, bis ich fertig bin.« Seine Jugend war keine Entschuldigung für diese Frechheit ihr gegenüber, beileibe nicht.

      »Tut mir leid, aber das hier ist meine Kabine«, sagte er und stieß sich mit dem Rücken von der Wand ab. Emma machte unwillkürlich einen Schritt nach hinten.

      Er würde ja wohl nicht über sie herfallen, nur weil sie sich ihm nackt und schutzlos präsentiert hatte? Mit flatternden Lidern warf sie einen Blick hinter ihn in den Gang. Wo war Jason bloß? Er musste doch wissen, dass sie mit diesem Typen hier unten ganz allein war!

      Die Tätowierung auf den muskulösen Oberarmen jagte ihr Schauer über den Rücken. Er trug ein schwarzes Muscle-Shirt und eine dreiviertellange, unten nachlässig abgeschnittene Jeans. Die Füße waren barfuß und ebenso braun wie der Rest seines Körpers.

      »Aber ich ...«, begann sie, doch sein Atem in ihrem Gesicht unterbrach sie.

      »Kein Problem«, sagte er leise, und sie spürte, dass sie zu zittern begann. »Ich teile gern.« Seine Augen streichelten ihren Körper, und für den Bruchteil einer Sekunde verspürte sie den Impuls, das Kleid einfach fallen zu lassen und sich ihm zu offenbaren. Dann tauchte Jasons Kopf hinter dem Skipper auf.

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