Ron Sparks

Die neue heiße Nachbarin | Erotische Geschichte


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      Die neue heiße Nachbarin | Erotische Geschichte

      von Ron Sparks

      Seit einigen Jahren beschäftigt sich Ron Sparks in seiner Freizeit mit dem Schreiben erotischer Geschichten. Dieser Zeitvertreib verschafft dem Ehemann und zweifachen Vater eine ganz besondere Art des Ausgleichs. So genießt er es, von Zeit zu Zeit in die Welt erotisch-romantischer Fiktion hinüberzugleiten und seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Dabei ist er stets experimentierfreudig und versucht sich an ungewöhnlichen Kombinationen verschiedener Genres oder beschäftigt sich mit Themen, die ihm im Alltag zufliegen. Seinen Leserinnen und Lesern garantiert er, dass er nichts niederschreibt, was er nicht selbst als anregend, kurzweilig und unterhaltsam empfindet.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2019 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: mirelabella @ istock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862778584

      www.blue-panther-books.de

       Die neue heiße Nachbarin von Ron Sparks

      Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich sind Umzüge ein wahrer Albtraum. Zwar waren es bei mir glücklicherweise bisher nur drei. Aber das hat mir schon gereicht. Allein den Keller auszuräumen ist ein Horror und wenn man sich eine Firma nimmt, kann es auch zu einem bösen Erwachen kommen – nämlich dann, wenn die Spediteure plötzlich der Meinung sind, der Aufwand sei doch größer als kalkuliert und man müsse noch mal ein paar hundert Euro drauflegen, sonst bliebe der Lastwagen zu. Das habe ich alles schon erlebt. Nun wohne ich glücklicherweise seit mehr als sechs Jahren in meiner aktuellen Dreizimmerwohnung, aber bei 15 Parteien im Haus sieht man dennoch in regelmäßigen Abständen alte Nachbarn aus- und neue einziehen und jedes Mal durchflutet mich ein gewisses Maß an Mitleid, wenn ich das Geschleppe mit ansehen muss. Als ich an diesem Donnerstagabend von der Arbeit nach Hause kam, ahnte ich nicht, dass die Umzugskartons vor dem Haus nicht nur für den neuen Nachbarn beziehungsweise die neue Nachbarin, sondern auch für mich eine einschneidende Veränderung bedeuten sollten.

      Ich schlängelte mich zwischen einigen Stapeln von Kartons und einem weißen Passat vorbei, dessen geöffnete Heckklappe den Blick auf weitere Kisten freigab, und dachte unwillkürlich: armes Schwein. Die Haustür war mit einem Keil fixiert. Ich trat ein, pfriemelte meinen Schlüssel aus der Hosentasche und öffnete den Briefkasten, um den obligatorischen Stapel Reklame unter den Arm zu klemmen. Ich wollte gerade die erste der fünf Stufen zu meiner Wohnung in der ersten Etage erklimmen, da hörte ich Schritte. Die Person, die auf dem Treppenabsatz erschien, war mir gänzlich unbekannt, offensichtlich eine neue Nachbarin. Wallende blonde Locken bis über die Schultern rahmten ein rundes, vielleicht etwas kantiges, dennoch alles andere als unweibliches Gesicht ein. Mit ihren graublauen Augen und den langen Wimpern war sie mir auf Anhieb sympathisch. In Anbetracht der zu verrichtenden Arbeit war sie sehr praktisch gekleidet: Sportschuhe, Blue Jeans und ein verwaschener Pullover, der ihre Figur allenfalls erahnen ließ. Ein wenig erinnerte mich ihre Erscheinung an Bonnie Tyler. Dieser Eindruck verstärkte sich durch ihre angenehm sonore Stimme, mit der sie sich mir vorstellte: »Guten Abend, ich bin Charlotte Frey, die Neue im dritten Stock.«

      Ich ergriff die mir angebotene Hand, deutete links an ihr vorbei auf meine Wohnungstür und erwiderte: »Angenehm, Heiner Franke. Meine Wohnung ist gleich hier. Ich hoffe, es gefällt Ihnen bei uns. Mit den meisten hier im Haus kann man ohne Probleme gut auskommen.« Ich blickte mich noch einmal nach den diversen Kisten um und stellte unnötigerweise fest: »Sie haben ja noch einiges zu tun.« Sofort verfluchte ich mich innerlich für diese dumme Bemerkung, was man mir wahrscheinlich auch ansah. Charlottes Stirn glänzte vor Schweiß und man roch die körperliche Anstrengung auch ein wenig. Außerdem war sie mittlerweile die Stufen heruntergekommen, sodass mir nun erst bewusst wurde, wie groß diese Frau war. Ich bin mit meinen eins achtzig zwar kein Riese, bevorzuge im Büro aber dennoch Schuhe mit ein wenig Absatz, um meine Körpergröße noch ein wenig zu strecken. Die lockige Blondine vor mir war ebenso groß wie ich, trotz flacher Sportschuhe. In ein paar Hochhackigen würde sie mich sichtbar überragen, dachte ich bei mir.

      Laut stellte ich die Frage: »Sie müssen das doch nicht etwa alles allein dort raufschleppen, oder?«

      Etwas verlegen zuckte sie die Schultern: »Na ja, ich komme von etwas weiter her und habe hier in der Stadt noch nicht so richtig Fuß gefasst. Zumindest nicht so weit, dass ich jemanden aus meinem Bekanntenkreis bitten könnte, bei einem Umzug zu helfen. Ich hatte in einem Handwerkerportal günstig einen Herrn inklusive seines Kleintransporters für den heutigen Tag engagiert. Vor einer halben Stunde musste er aber dringend weg. Hat noch schnell die Kisten auf die Straße gestellt und mich stehen lassen. Um ihre Frage also zu beantworten: Ja, ich muss den ganzen Krempel leider allein dort hinauftragen. Da fragt man sich bei einigen Gegenständen mehr als einmal, warum man sie nicht schon vor längerer Zeit entsorgt hat.«

      Es ist zwar gar nicht meine Art, mich wildfremden Leuten aufzudrängen, und ich kann nicht sagen, was genau es war, das den Kavalier in mir weckte und mich ohne Umschweife anbieten ließ, ihr beim Tragen ihrer Habseligkeiten zu helfen, aber ich tat es. Charlotte gefiel mir auf den ersten Blick durchaus. Ihre Körpergröße, ihre angenehme Stimme und die Weise, wie sie mit mir sprach, all das weckte mein Interesse auf eine Art, wie ich es lange nicht gespürt hatte. Außerdem glaubte ich in weiter Ferne zu hören, wie Bonnie Tyler »I need a hero!« anstimmte. Ich war zurzeit Single, hatte aber natürlich bereits die ein oder andere Beziehung hinter mir. Als nicht gerade sehr extrovertierter Mensch war ich kein Draufgänger oder Frauenheld und besuchte weder Clubs noch ging ich sonst viel unter fremde Leute. Die meisten meiner Freundinnen hatte ich über Online-Singlebörsen kennengelernt – heute nichts Weltbewegendes mehr, um einen Partner zu finden, aber ganz sicher auch nichts Aufregendes. Die Situation im Treppenhaus war im direkten Vergleich vielleicht auch keine Sensation, aber für einen Mann meines Charakters wenigstens ein bisschen aufregend. Meine neue Nachbarin sträubte sich ein wenig – von wegen, das könne sie nicht annehmen und so weiter –, aber schließlich behielt ich die Oberhand und sie gab nach. Ihrem Blick glaubte ich zu entnehmen, dass sie für meine Hartnäckigkeit in diesem Moment auch ein wenig dankbar war. Ich ging kurz in meine Wohnung, um mich für die späte körperliche Anstrengung entsprechend anzuziehen.

      Bei meinen bisherigen Umzügen hatte ich die Erfahrung gemacht, dass es einiges an Aufwand spart, sich das Treppenhaus aufzuteilen. So trug ich die Kisten aus dem Erdgeschoss zwei Stockwerke nach oben und Charlotte schaffte sie die verbleibenden zwei Treppenabsätze hinauf in ihre Wohnung. Auf diese Weise spart man es sich, immer den ganzen Weg nach unten beziehungsweise nach oben zu laufen. Da ich ausgeruhter war, war ich mit meiner Strecke entsprechend schneller fertig und half ihr zum Schluss bei den letzten paar Kisten. Nach einer guten Stunde waren wir fertig und ich blickte mich zwischen den Türmen von Kisten um, die sich bei ihr bis unter die Decke stapelten. In diesem fünfstöckigen Wohnhaus gab es auf jeder Etage drei Wohnungen; in der Mitte eine etwas kleinere Zweizimmerwohnung und auf der linken und rechten Seite jeweils Dreizimmerwohnungen. Charlottes Wohnung lag nicht direkt über meiner und war daher vom Schnitt spiegelbildlich.

      Wir schnauften beide ganz schön und schließlich war es Charlotte, die als Erste das Wort ergriff: »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, Herr Franke. Ohne Sie hätte ich sicher bis in die Nacht gebraucht.«

      »Nennen Sie mich ruhig Heiner und das geht schon in Ordnung. Bevor ich dabei zusehe, dass eine Dame, die obendrein noch von ihrem Helfer sitzen gelassen wurde, sich hier zugrunde richtet, packe ich lieber selbst mit an«, war meine Antwort, wobei ich ein wenig erstaunt darüber war, wie leichtfertig ich das Du anbot, ebenfalls nicht unbedingt meine Art.

      »Das ist wirklich zu freundlich, Heiner« – sie sprach meinen Namen langsam und umständlich aus, so als wollte sie erst einmal ausprobieren, wie er von der Zunge ging –, »dann nenne mich aber bitte auch bei meinem Vornamen.« Sie blickte sich kurz in der Wohnung um und gestand dann mit einem charmanten Lächeln und etwas ratlosen Schulterzucken: »Ich würde dir ja gern etwas anbieten. Aber viel ist da leider nicht zu holen.« Sie deutete