Ron Sparks

Die neue heiße Nachbarin | Erotische Geschichte


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vielleicht darf ich dich zu einer Erfrischung einladen? Denn ich glaube, die kannst du gut gebrauchen, bevor du dich daranmachst, dieses Durcheinander zu ordnen.« Ich unterstrich die letzte Bemerkung, indem ich mit meiner rechten Hand einen weiten Bogen durch die Luft vollführte.

      Es ist gar nicht meine Stärke, Frauen zu verstehen zu geben, dass ich ihnen gern etwas näherkommen würde. Dass mein Gegenüber mit der Antwort zögerte, ließ mich befürchten, vielleicht doch zu forsch gewesen zu sein. Aber schließlich setzte Charlotte doch ein Lächeln auf und bedankte sich für meine Einladung, die sie gern annehme. Sie erklärte, ich könne schon mal vorgehen, da sie sich noch ein wenig frisch machen müsse, und dass sie in fünfzehn Minuten nachkommen werde.

      Ich verabschiedete mich mit einem »bis gleich« und beschloss, es ihr gleichzutun. Es war schon eine Weile her, dass ich Damenbesuch gehabt hatte, und ich kann nicht leugnen, dass ich ein wenig aufgeregt war. Also eilte ich in meine Wohnung, wusch mich im Gesicht und unter den Armen und zog mir, nachdem ich mein Deodorant aufgefrischt hatte, ein sauberes Shirt über. Den Stapel Reklame und Post, der – zwar in variierender Höhe, aber dennoch stetig – einen bemerkenswerten Platz auf meinem Esstisch einnahm, ließ ich hurtig in einem Schränkchen verschwinden. Die Zeit war schneller vergangen, als es mir vorgekommen war, und das Läuten der Türglocke ließ mich zusammenzucken. Schnell wischte ich mir die durch Hast und Aufregung feuchten Handflächen an meinem Hosenboden ab und öffnete die Tür. Ich ließ meinen Gast ein und wies ihr einen Stuhl an meinem Esstisch.

      »Entschuldige bitte die Unordnung, aber ich komme meist nicht vor dem Wochenende zum Aufräumen und gerade Donnerstag und Freitag sieht es bei mir zuweilen sehr schlimm aus.«

      »Kein Problem«, war ihre Antwort, »du hast ja gesehen, wie es bei mir da oben aussieht. Ich würde jedenfalls ohne zu zögern tauschen.«

      Ich ließ das so stehen und verschwand für einen Moment in meiner Küche. Nach einem Blick in meinen Kühlschrank winkte ich von der Küchentür aus mit einer zu zwei Dritteln vollen Flasche: »Ist Grauburgunder okay?«

      »Grauburgunder ist wunderbar«, war die knappe Antwort und es klang so, als könnte sie sich wirklich für Weißwein begeistern. Mit der Flasche in der linken und zwei Gläsern in der rechten Hand setzte ich mich meinem Gast gegenüber und schenkte uns ein.

      »Auf einen guten Einstand im Haus«, wünschte ich ihr und wir stießen an. Sie nahm einen kleinen Schluck und behielt die kühle Flüssigkeit einen langen Moment im Mund, bevor sie den Wein schließlich herunterschluckte und meinte: »Das tat so richtig gut. Der Wein ist wirklich fein.«

      »Freut mich, dass er schmeckt. Da hast du dir auch die richtige Region ausgesucht, wenn du einen Sinn für gute Weine hast. Du sagtest, du kommst von weiter weg. Darf ich fragen, woher?«

      »Ich komme aus einem kleineren Ort in Brandenburg. Nach meiner Ausbildung in einer Textilfabrik in der Region habe ich noch einige Zeit dort gearbeitet. Es war aber schon immer mein Traum, mich selbstständig zu machen, und vor einem Dreivierteljahr bin ich nun hierhergezogen und habe eine kleine Schneiderei aufgemacht. Weil meine Mittel beschränkt sind, habe ich vor allem an meinen Lebenshaltungskosten gespart und in einem winzigen Apartment gewohnt, einem richtigen Mauseloch. Mittlerweile läuft es ein wenig besser, sodass ich mir endlich ein wenig mehr Lebensqualität erlauben kann.«

      Ich hörte interessiert zu und war ein wenig überrascht, denn ihre Herkunft hörte man Charlotte wirklich überhaupt nicht an.

      »Ich kenne das, wenn man ein weitläufiges Tal durchschreitet und es erst nach einer langen Durststrecke wieder bergauf geht«, erwiderte ich nach einer kurzen Pause. »Ich möchte nicht indiskret sein, aber braucht man in Brandenburg keine Schneiderinnen oder hat es einen besonderen Grund, warum du so viele Kilometer zwischen dich und die Heimat gebracht hast?«

      Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht und meine Frage tat mir sofort leid. Auch wenn es wohl zu spät war, versuchte ich sofort zurückzurudern: »Entschuldigung, es tut mir wirklich leid, ich wollte ganz sicher keine Wunden aufreißen.«

      Sie winkte ab: »Schon gut. Man könnte sagen, dass ich wegen schwerer Differenzen mit meiner Familie von zu Hause weggezogen bin. Man meint zwar nach einer Weile, dass man sich damit abgefunden und die Geschichte überwunden hätte, aber wenn man daran denkt, schmerzt es doch noch immer.«

      Sie trippelte mit den Fingern der rechten Hand auf die Tischplatte und sah aus dem Fenster, das nach einer Reinigung verlangte, die ihm schon viel zu lange verwehrt geblieben war.

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