Allegra Bellmont

Die Stieftochter | Erotische Geschichte


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büffelte. Oder ... wenn sie aus dem Bad kam – nur mit einem Handtuch um ihren jungen durchtrainierten Körper. Einem sehr knappen Handtuch. Zu knapp.

      Und er fragte sich, wann seine kleine Nessa erwachsen geworden war. Irgendwann hatte er ihre Entwicklung ganz einfach ... verschlafen.

      So wie er offenbar alles verschlafen hatte. Elf Jahre Ehe hatten den Alltag mit Cheryl Routine werden lassen. Die Gefühle, die Küsse ... selbst den Sex. Es war nicht so, dass er mit Cheryl nicht glücklich war. Er war sogar sehr glücklich mit ihr – er hatte in ihr die perfekte Partnerin und Weggefährtin gefunden, aber das Prickeln und die anfängliche Gier auf sie waren mittlerweile verflogen. Fort. Kaum noch fühlbar.

      Er hatte sogar schon daran gedacht, sich ein paar dieser Frauenzeitschriften zu besorgen. »Wie verbessere ich den Sex mit meinem Mann in zehn Schritten?«, »Sieben kleine Geheimnisse, um wieder Schwung in Ihr Sexleben zu bringen!«, »Entkommen Sie der sexuellen Eheflaute mit fünf brandneuen Erkenntnissen!«

      Aber nach einem ersten Durchblättern verwarf er die Idee wieder. Es existierten keine zehn Patentschritte, um die Lust auf die eigene Frau wieder zu entfachen – nichts konnte die Gier wieder so anstacheln, wie sie am Anfang gewesen war. Genauso wenig wie kleine Geheimnisse und neue Erkenntnisse ihrer Entdeckung harrten – zumindest keine, die man nicht auch mit gesundem Hausverstand leicht selbst hätte herausfinden können. Zudem hegte er allmählich den Verdacht, dass sich die Themen dieser Hochglanz-Illustrierten Monat für Monat wiederholten. Dass nur die Fragestellung jeweils ein klein wenig anders lautete – was die Herausgeber und ihre Schreiberlinge aber nicht daran hinderte, die sogenannte Wahrheit der Leserin Heft für Heft neu zu verkaufen – als wäre der Stein der Weisen just in diesem Augenblick und exklusiv für sie entdeckt worden.

      Cheryl und er schliefen nur noch einmal im Monat miteinander. Wenn es hochkam zweimal. Irgendjemand hatte einmal geschrieben – in einer dieser Frauenzeitschriften? – dass sie damit im Schnitt noch immer mehr Sex hätten als jeder Single. Aber mit dem Sex eines Singles hätte er manchmal zu gern getauscht; mit dem Gefühl, den Körper einer Frau neu zu entdecken, sie das erste Mal zu berühren, ihr die Seele aus dem Leib zu vögeln und hinterher ihre Augen vor Dankbarkeit glühen zu sehen – wenn er sie erfolgreich zum Orgasmus gebracht – oder besser noch, wenn er ihr gleich mehrere Orgasmen beschert hatte. Multiple.

      Der Sex mit Cheryl dagegen war ... warm. Warm im Sinne von ... liebevoll. Aber nicht im Entferntesten aufregend oder ... Ihm fiel kein einziges weiteres Wort ein, das beschrieben hätte, wie der Sex mit Cheryl NICHT war.

      ***

      Als Bill am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben ihm leer. Ah ja, richtig. Cheryl war von ihrer Firma aus auf einer dieser Tagungen, die immer bis Sonntagnachmittag dauerten. Woher sie jedes Mal die Kraft nahm, so früh aufzustehen und ihr Wochenende dem Job zuliebe zu opfern, war ihm schleierhaft. Er war im Gegensatz zu ihr am Samstagmorgen immer völlig fertig, ein Zustand, der sich bis zum Nachmittag kaum änderte. Doch sein Gesicht schrie nach einer gründlichen Rasur und deswegen raffte er sich auf. Zwang sich dazu.

      Splitternackt stand er im Badezimmer, mit eingeseiften Wangen, und setzte den Rasierer an – da schwang die Tür auf.

      Vanessa. Schön wie ein Märchen. Wie die heiße kastanienrote Version von Disneys Dornröschen.

      »Kannst du nicht anklopfen?«, rief er. Verzweifelt suchte er nach einem Handtuch. Aber natürlich war keines da, wenn man mal dringend eines brauchte – vor allem, wenn die eigene Tochter ins Badezimmer kam und man nur im Adamskostüm vor dem Waschbecken stand.

      »Kannst du nicht zuschließen?«, keifte sie zurück.

      »Es war abgeschlossen«, brummte er. Zumindest glaubte er das. Aber von außen das Schloss aufzuschließen – den Trick hatte sie ja schon mit sieben beherrscht. Er hielt eine seiner eingeseiften Hände vor seinen Schwanz, was jedoch nicht einmal annähernd ausreichte, um erfolgreich seine halbsteife Morgenlatte zu bedecken.

      »Außerdem ... was ist schon dabei?«, entschied sie kopfschüttelnd und kramte im Badezimmerspiegel herum, ohne auch nur einen Blick auf seinen Schoß zu werfen.

      Nur im dünnen polangen T-Shirt stand sie neben ihm. Ihre runden festen Brüste drückten gegen den anschmiegsamen Stoff. Deutlich konnte er ihre rosa Nippel erkennen und spürte, wie sie ihn mit den Hüften anstieß. Wahrscheinlich trug sie nicht einmal ein Höschen. Und sie roch so herrlich nach samstagmorgendlichem Schlaf. Ein Geruch, der jeden Mann wünschen ließ, mit ihr im Bett zu liegen, seinen Arm um ihre Brüste zu schlingen und sein Gesicht tief in ihrem fülligen kastanienroten Haar zu vergraben.

      »Du bist mein Dad. Ich hab dich schon öfter nackt gesehen«, spielte sie das Ganze herunter.

      »Stief-Dad«, korrigierte er.

      »Sag ich ja. Also ... kein Ding.« Amüsiert ließ sie ihren Blick an seiner Hand vorbei zu seinem Schwanz schweifen, zog ihr T-Shirt hinunter – bis unter die rosa Knospen ihrer jungen festen Brüste – und sprühte sich mit ihrem Lieblingsparfum voll. Sie badete geradezu in dem süßen Nebel und hüllte ihn gleich mit ein.

      Beschämt wandte er sich ab. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals ihre nackten Brüste gesehen zu haben ... Und Gott!!! Der Parfumduft war vielleicht süß! Süßer als der von einer Professionellen. Und er musste es wissen. Vor Cheryl hatte er regelmäßig gewerbliche Frauen besucht. Lieber Himmel, Nessa roch wie ein ganzes verfluchtes Bordell. Und er inzwischen auch.

      »Findest du den Duft nicht ein wenig zu aufdringlich?« In der Schule machte sie sich bei ihren Lehrern derart einparfümiert sicher nicht beliebt. Und die Jungs brachte sie damit auf völlig falschen Gedanken.

      Sie stemmte ihre kleine Faust in die wohlgeformte Hüfte. »Mom verwendet dieselbe Marke – nur einen anderen Duft.«

      »Eben«, brachte er tonlos hervor. »Außerdem ...« – war das Mom. Cheryl konnte es sich leisten, dieses Parfum zu tragen ohne billig zu wirken. Nessas süßblumiger Duft hätte sicher zu ihr gepasst, wenn sie ein hauchdünnes schwarzes Etuikleid getragen hätte, dazu unscheinbare Ohrstecker und halterlose Strümpfe mit High Heels. Und darunter weder BH noch Höschen ... Lieber Gott, so hatte sich Cheryl schon lange nicht mehr angezogen. Um sich so sexy herzurichten, brachte sie auch seit einiger Zeit nicht mehr die richtige Figur mit. Er seufzte und schnitt sich beinahe mit dem Nassrasierer in den Hals.

      »Warum donnerst du dich eigentlich mit Parfum auf?«, entfuhr es ihm. »Heute ist Samstag ...«

      »Ach, Dad, sag nicht, dass du es schon wieder vergessen hast!?«

      »Was vergessen?«

      Ja, er bereute in derselben Sekunde, diese Frage gestellt zu haben.

      »Dad!!!« Nessas Gesicht bekam einen fast weinerlichen Gesichtsausdruck.

      »Nein, natürlich habe ich es nicht vergessen«, stieß er hervor und versuchte, sich krampfhaft daran zu erinnern, was es sein könnte, das heute auf dem Programm stand. Dass er nackt vor ihr mit seiner Restmorgenlatte kämpfte, machte es seinem Erinnerungsvermögen nicht gerade leichter.

      »Dann fährst du mich zum Spiel, während Mom auf dieser Tagung ist?!« Das klang weder wie eine Frage noch wie eine Feststellung. Jedenfalls half sie ihm aus der Verlegenheit.

      Das Spiel! Er sah auf seine Armbanduhr. »Teufel, wir sind spät dran.«

      »Warte, ich helfe dir.«

      Helfen? Wobei?

      Sie nahm ihm den Rasierer ab und fuhr langsam seine Wangen ab. So fein und sanft, dass er fast nichts spürte. Und im Gegensatz zu ihm selbst schnitt sie ihn kein einziges Mal.

      Sie stand so nahe, dass ihre Brüste durch den hauchdünnen Stoff ihres Leibchens gegen seinen nackten Oberkörper drückten. Dass sein pochender Schwanz sich gegen ihren Schritt aufrichtete und sie berührte. Nur getrennt durch ihr Shirt, das ihr knapp über die Pobacken reichte.

      »Wieso ... wieso kannst du das so gut?«

      »Na hör mal, Dad.« Sie lachte. »Ich rasiere mich seit ich vierzehn bin.«

      Das