ihr aus dem Pool, trocknete sie beide ab und trug Madison dann zu ihrem riesengroßen Himmelbett.
»Wow, was für ein Service«, murmelte sie diesmal gut hörbar in die Laken, als er sie zudeckte.
»Service?« Er runzelte die Stirn, bevor er »Träum was Schönes« sagte, ihr einen Kuss auf die Wange gab und sich zum Gehen wandte.
Madison hielt ihn am Handgelenk fest. »Kannst du nicht noch ein bisschen bei mir bleiben? Wenn du darfst?«
Shanes Grinsen, das über sein ganzes Gesicht reichte, sagte Madison, dass er auf diese Frage gehofft hatte. Er schlüpfte blitzschnell zu ihr unter die Decken und sein heißer, nackter Körper schmiegte sich an sie. »Warum sollte ich nicht dürfen?«
»Na ja, du gehörst doch zum Personal. Vielleicht hast du ja heute noch ein anderes ... Programm.«
»Was?!« Er lachte herzhaft, bevor er sie auf sich zog. »Und ich dachte, du arbeitest hier!«
»Was?!«, rief nun auch Madison, aber dann schmunzelte sie und überhäufte Shanes sündhaften Mund mit Küssen. »Oh, was für ein gemeines Missverständnis! Deswegen hätte ich beinahe ein Magengeschwür bekommen!«
»Die Angestellten vom Chateau wollten wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
»Und, wie hat es dir gefallen, deine geheimen Fantasien auszuleben?«, fragte Madison, während sie sich an Shanes Halsbeuge kuschelte und an ihm schnupperte.
»Es war nicht so, wie ich mir das gedacht hatte. All die Leute ... all die Profis um mich herum ...«, wand sich Shane. »Ich hab erst geglaubt, ich bekomme nie einen hoch. Aber als du ihn dann in den Mund genommen hast ... Von da an hatte ich nur noch Augen für dich und die anderen beiden fast vergessen.«
»Fast?«, stichelte sie.
»Na ja, mir hat es überhaupt nicht gepasst, dass sich der andere Typ mit dir vergnügt hat.«
Sie hatte also mit ihrer Vermutung recht gehabt. »Und was ist mit Jess?«
»Die hat mich nicht gestört«, sagte Shane so ernst, dass Madison einen Lachanfall bekam.
»Klar«, erwiderte sie, als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, »es stört euch Männer nie, wenn noch eine andere Frau dabei ist.«
Shanes dunkle Augen blitzten vergnügt. »Trotzdem möchte ich dich nicht mehr teilen.«
»Ich dich auch nicht«, flüsterte sie und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Sie fühlte sich plötzlich, als würde sie auf Zuckerwatte liegen.
»Licht aus!«, befahl Shane, worauf sich die Beleuchtung sofort automatisch abschaltete. Ein schmaler Streifen silbriges Mondlicht fiel durch das hohe Bogenfenster, und Madison kam sich wie in einem Märchen vor. In einem Märchen, in dem sie die Hauptrolle spielte! Verträumt blickte sie hinaus auf die verschneiten Spitzen der Rocky Mountains, die im Mondschein glitzerten. Madison klammerte sich ein wenig fester an Shane, denn sie konnte noch immer nicht ganz glauben, was gerade passiert war. Shane wollte sie, ganz für sich allein ... hieß das jetzt, sie hatte einen Freund?
Shane gähnte herzhaft. Dabei streichelte er zärtlich über Madisons Rücken. Sie hörte sein kräftiges Herz gegen ihr Ohr schlagen und das gleichmäßige Geräusch lullte sie ein. Ihre Lider wurden immer schwerer.
»Das Hotel hat einen Laden, da könnten wir morgen eine Liebesschaukel kaufen, die nur wir beide ausprobieren«, sagte Shane leise. »Bei mir zu Hause. Na, was denkst du?« Erwartungsvolle Stille breitete sich in der Dunkelheit aus.
»Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee«, murmelte Madison an seine Brust und schloss überglücklich die Augen. Und sie lebten glücklich und frivol bis ans Ende ihrer Tage, fügte sie schmunzelnd in Gedanken hinzu ...
Dunkelelf
Unschlüssig stand Logan vor der Umkleidekabine und wusste nicht, wie er seinen Auftrag angehen sollte. Hinter dem Vorhang befand sich Nell – die zukünftige Königin der Lichtelfen. Er bräuchte nur seine Waffe zu ziehen, die schwer an seinem Gürtel hing, und die junge Frau zu erschießen. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab.
»Inara, verzieh dich! Was ist, wenn uns hier jemand sieht?«, drang Nells glockenreine Stimme durch den Stoff.
Sofort setzte ein fiependes Stimmchen zum Gegenschlag an: »Die Menschen können mich nicht wahrnehmen, das weißt du ganz genau!«
Logan nahm sich vor, einen Blick zu riskieren. Im Moment war er unsichtbar, sowohl für die Menschen als auch für die zwei Wesen in der Kabine. Er musste einfach wissen, was die beiden dort drinnen ausheckten! Aber lange würde er seinen Zustand nicht beibehalten können, denn die unvollständige Materialisation verbrauchte sehr viel Energie.
Logan kannte sich mit den Gebräuchen der Menschen mittlerweile gut aus, denn er hatte ihre Lebensweise und ihre Sprache über Jahre studiert. Er wusste, dass er sich in einem Geschäft aufhielt, das sie »Kaufhaus« nannten, und in dem alle möglichen Annehmlichkeiten verkauft wurden. War die zukünftige Herrscherin der Lichtelfen gerade dabei, etwas zu stehlen?
Nachdem sich Logan mehrmals mit beiden Händen durch sein dunkles Haar gefahren war, um es zu bändigen, drückte er mit dem Zeigefinger den Vorhang ein unauffälliges Stück zur Seite. Aber auf diesen Anblick war er nicht gefasst gewesen: Nell stand in dem winzigen Raum mit nichts am Körper, außer ein paar Stofffetzen! Und selbst die waren an einigen Stellen durchsichtig! Logan schluckte schwer.
Die zierliche Frau hielt dem vor ihrer Nase schwebenden Licht ein anderes Kleidungsstück hin, an dem kaum mehr Stoff dran war.
»Oder lieber doch den schwarzen BH? Was meinst du, Inara?«, fragte Nell und strich sich eine lange blonde Strähne hinter ihr Ohr.
Durch Logans Lenden ging ein Zucken; es wurde ihm zu warm unter seinem Mantel und sein Herzschlag beschleunigte sich. Immer, wenn er dieses kleine spitze Ohr sah, wollte er auf der Stelle daran knabbern. Schon als Kind hatten ihn Nells Ohren fasziniert, aber jetzt wurden seine Augen von ihrem makellosen Körper angezogen. Obwohl Nell relativ klein war – sie ging Logan gerade mal bis zur Brust –, besaß sie außerordentlich lange, schlanke Beine, eine schmale Taille und ganz wundervolle Brüste. Nur eine Handvoll groß – aber sie würden sich unter seinen Fingern perfekt anfühlen, da war Logan sich sicher. Wie hypnotisiert starrte er auf die Nippel, die sich unter dem Stoff verhärtet hatten, worauf sein Herz sich beinahe überschlug. Nie hatte er eine hübschere Elfe gesehen, aber sein Volk hatte Logan von Anfang an gewarnt, sich nicht von ihrem schönen Äußeren beeinflussen zu lassen. Nell musste sterben oder das Volk der Lichtelfen würde bald die Herrschaft des ganzen Landes übernehmen, so lautete die Prophezeiung. Und die Dunkelelfen hatten keine Lust, ihren Herrscheranspruch abzugeben und sich einem Lichtelfen unterzuordnen! Wenn sie sich mit einem weiteren Volk verbündeten, würde es bestimmt zum Krieg kommen.
Das faustgroße Irrlicht flatterte wild vor Nells Gesicht hin und her. »Es ziemt sich nicht, vor deiner Hochzeit solche Kleidung zu tragen!«, empörte es sich.
Hochzeit? Logans Magen zog sich zusammen. Nell heiratete?
Natürlich – sie vermählte sich mit einem anderen Herrscher und somit würden sich zwei Königreiche zusammentun. Logan hatte es doch geahnt – die Lichtelfen wollten ihre Macht stärken, um dann die Dunkelelfen zu unterwerfen!
Nein, das wird nicht geschehen, erinnerte ihn eine Stimme in seinem Kopf. Vorher wird die Prinzessin sterben.
»Ach, mach doch, was du willst. Ich verschwinde!«, rief Inara plötzlich und sauste durch den Spalt.
Logan wich gerade noch zurück, um eine Kollision zu verhindern, denn auch wenn er unsichtbar war, konnte ihn jemand berühren oder wahrnehmen, wenn er sich durch Geräusche verriet.
Abrupt hielt das kleine Wesen vor ihm inne und starrte in seine Richtung. Logan hielt die Luft an. Das Irrlicht schwebte eine Weile vor seiner Nase, die feingliedrigen Ärmchen in die winzige Taille gestemmt. Konnte es ihn sehen?
Inara ... Mehr als einmal hätte Logan diese plappernde Nervensäge