Tina Rose

Der weibliche Orgasmus | Erotischer Ratgeber


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eingeleiteter Orgasmus abbrechen, wenn keine weitere Stimulation erfolgt.

       Und? War’s für dich auch schön? Den weiblichen Orgasmus erkennen

      Auf den ersten Blick mag dieser Unterpunkt etwas seltsam erscheinen, denn den Orgasmus des Partners oder der Partnerin sollt man doch nun wirklich erkennen. Leider gilt dies nicht für jeden Mann beziehungsweise für jede Frau – über oftmals gefakte Orgasmen will ich gar nicht erst reden. Wer dies einmal in Perfektion erleben möchte, sollte sich den Filmklassiker Harry und Sally ansehen.

      Hier einige Hinweise darauf, dass es dir gelungen ist, deiner Frau einen Orgasmus zu bescheren:

      Bei einigen Frauen zeigt sich der Orgasmus, indem …

       sie anfangen zu zucken,

       sie nach dem Zucken in sich zusammenfallen,

       sie besonders feucht werden,

       die Muskeln – in diesem Fall die an der Vagina – sich ähnlich wie bei einem Mann schnell kontrahieren und wieder entspannen.

      Ein weiterer guter Hinweis auf den Orgasmus der Partnerin ist auch das Gefühl, die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren.

       Weibliche Ejakulation– Mythos oder Wirklichkeit?

      Glaubt man dem auf unterschiedlichen Videoportalen zur Verfügung stehenden Angebot an pornografischen Filmen, so ist es das Natürlichste der Welt, dass jede zweite Frau bei ihrem Orgasmus ejakuliert. Jede dritte Frau scheint, so suggeriert zumindest die Welt der Pornografie, dabei geradezu literweise Ejakulat zu verspritzen. Dazu nur so viel: Die Realität sieht anders aus!

      Prinzipiell jedoch gleicht der weibliche Orgasmus in einigen Details dem männlichen:

       Auch bei uns Frauen steigert sich die Erregung bis zu diesem einen Moment, an dem es zur absoluten Ekstase kommt.

       Auch bei uns Frauen entlädt sich der Orgasmus explosionsartig.

       Auch bei uns Frauen kontrahieren die Geschlechtsorgane wellenförmig.

      Während diese Kontraktionen bei euch Männern jedoch dazu führen, dass ihr in meist mehreren Schüben euer Sperma verspritzt, ist dies bei den meisten von uns nicht der Fall. In erster Linie produzieren wir während des Geschlechtsakts eine klare Flüssigkeit, die als Gleitmittel für unsere Vagina fungiert, auf dass ihr besser eindringen und wir reibungslos, schmerzfrei und ab und an auch etwas schneller und heftiger ficken können.

      Allerdings stoßen manche Frauen beim Kommen aus ihrer Harnröhre auch Flüssigkeit aus – das ist es, was man oder auch frau als weibliche Ejakulation bezeichnet. Anders als von manchen vermutet, handelt es sich dabei nicht um Urin. Viele Frauen, die im Moment des Orgasmus bewusst oder unbewusst ihre Blase entleeren, verwechseln dies. Tatsächlich unterscheidet sich die Zusammensetzung des weiblichen Ejakulats ganz signifikant von Urin. Ob eine Frau bei einem Orgasmus überhaupt derart ejakuliert, scheint bisher unabhängig von äußeren Faktoren zu sein. So existieren eben Exemplare der Gattung Frau, die niemals eine Ejakulation haben werden, solche bei denen der Orgasmus von Zeit zu Zeit von einer Ejakulation begleitet wird, und solche, bei denen dies die Regel ist.

      Das heißt für dich als unseren Lustbereiter Folgendes:

       Wenn deine Partnerin von Zeit zu Zeit eine Ejakulation hat und du unglaublich darauf abfährst: Freu dich über die Situationen, in denen dies stattfindet, verzichte aber darauf, es gezielt herbeiführen zu wollen. Es sind keine Techniken bekannt, mit denen dies erlernt oder bewusst verursacht werden könnte.

       Wenn deine Partnerin bei einem Orgasmus nicht ejakuliert, dann akzeptiere es und beruhige sie: Das Wenigste an Pornos ist Realität – so wie ihr geht es den meisten Frauen.

       Wenn deine Partnerin von Zeit zu Zeit eine Ejakulation hat und du dies widerlich findest: Verpiss dich! Die einzige Möglichkeit, eine Ejakulation zu verhindern, wäre für deine Frau der Verzicht auf einen Orgasmus, und das bist du nicht wert.

       Multiple Orgasmen– Wo wir Frauen euch (auch noch) überlegen sind!

      Einer meiner ehemaligen Liebhaber war ein ganzes Stück jünger als ich. (Vielleicht folgt ja irgendwann noch ein Ratgeber, wie wir Frauen uns einen jungen Lover ins Bett holen und ihn dauerhaft von uns sexuell abhängig machen.) Neben seinem knackigen Körper – zu allem Überfluss studierte er auch noch Sportlehramt und nahm recht erfolgreich an Triathlonwettkämpfen teil – war seine Fähigkeit, mehrmals kurz nacheinander zu kommen, seine größte Stärke. Nebenbei bemerkt auch eines der Probleme in der Beziehung zu seiner gleichaltrigen (Ex-)Freundin.

      Als wir das erste Mal im Anschluss an einen richtig amüsanten Abend miteinander im Bett landeten, geschah Folgendes: Nach unserem Vorspiel und einem wirklich sehr befriedigenden Geschlechtsakt zog er sich aus meiner Scheide zurück und nahm das Kondom ab, um mir auf die Brüste zu spritzen. Keine zwei Sekunden später jedoch begann er, an seinem Geldbeutel zu nesteln. Ich wunderte mich, wozu das jetzt führen sollte und ob er mir jetzt in der Romantik der zerwühlten Bettlaken Fotos seiner süßen, kleinen Hundewelpen zeigen wollte, als er ein zweites Kondom herausholte. Freudig überrascht war ich, als er dies über sein noch immer (oder schon wieder?) erigiertes Glied streifte und mich auf den Bauch drehte, um mich nun von hinten zu nehmen.

      Weshalb ich dies erzähle? Weil dieses Prachtexemplar der Gattung Mann erfahrungsgemäß die Ausnahme ist. Bei den meisten Vertretern deiner Spezies ist ein einzelner Orgasmus die Regel. Dies ist zumindest einer der Bereiche, in denen wir Frauen Vorteile genießen. Ein zweiter oder auch dritter Orgasmus ist bei Frauen weit verbreitet. Ich behaupte sogar: Jede sexuell erfahrene Frau, die mit sich und ihrem Körper im Reinen ist und entspannt mit ihrer Sexualität umgeht, kann ein zweites und drittes Mal kommen, zumindest wenn du als Mann es ihr ermöglichst.

      Wenn dies bei deiner Partnerin anders ist, nimm sie an die Hand, begebt euch gemeinsam auf Entdeckungsreise und entwickelt euch gemeinsam weiter.

       Der weibliche Orgasmus– deine Berufung!

      Ja, mir ist natürlich klar, dass du als Mann in konkreten Ursache-Wirkungszusammenhängen denkst. ;) Leider muss ich dich da enttäuschen: Als Krone der Schöpfung funktionieren wir Frauen etwas anders als der technische Schnickschnack in deiner Werkstatt, bei dem du nur die richtigen Knöpfe drücken, das Werkzeug im passenden Winkel ansetzen und den richtigen Druck ausüben musst, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

      Vermutlich kennst du Ähnliches auch von deinem eigenen Orgasmus: Auch dieser stellt sich mit einigen wenigen Ausnahmen immer dann ein, wenn du selbst oder deine Partnerin dein bestes Stück besonders gut behandelt. Kerzenschein, knisternde Erotik und romantische Stimmung sind hier definitiv keine zwingenden Voraussetzungen – im Gegensatz zu mechanischer Bewegung.

      Bei uns Frauen jedoch ist der Orgasmus keine logische Konsequenz der korrekten mechanischen Behandlung unserer Vagina. Wir funktionieren eben anders! Das heißt, für uns müssen viele Faktoren zusammenkommen, damit wir kommen können. Um es für dich noch etwas komplizierter zu machen, hat Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Lust, zusätzlich dafür gesorgt, dass dieses Zusammenspiel einzelner Faktoren und Bedingungen von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein kann.

      Im Folgenden eine Aufzählung einzelner Faktoren, die vielen Frauen dabei helfen, einen Orgasmus zu erleben:

       romantische, sinnliche Atmosphäre

       Kerzenschein, Musik, ein Gläschen Sekt

       angenehme Wohlfühlumgebung

       der richtige Partner – wobei dies der Mann ihres Herzens sein kann oder auch einfach nur ein aktuell attraktiv erscheinendes Exemplar der Gattung Mann

       ein einfühlsamer Partner, der Klitoris und Vagina zu stimulieren weiß und dabei kreativ ist

       ausreichend Feuchtigkeit, die einen schmerzfreien Geschlechtsakt ermöglicht.

      Selbstverständlich