Klaus Heimann

Tod einer Bikerin


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      Tod einer Bikerin

      Klaus Heimann

      edition oberkassel

      Inhaltsverzeichnis

      1  Start mit einer Ermahnung

      2  Ein merkwürdiger Fall

      3  Home, sweet Home

      4  Mordadresse

      5  Erinnerungen an die Schulzeit

      6  Besuch an alter Wirkungsstätte

      7  Spuren? Falter!

      8  Denksportaufgaben

      9  Wiedersehen mit Hintergedanken

      10  Zwei Telefonate

      11  Ein Unfall

      12  Aufarbeitung

      13  Miese Gefühle

      14  Anhörung

      15  Ein fremdes Leben

      16  Suche nach Verbindungen

      17  Bikerszene Essen

      18  Durst und neue Informationen

      19  Kinobesuch mit Aussprache

      20  Nach Berlin

      21  Fußangeln eines Umzugs

      22  Lotte reist an

      23  Bikerszene Berlin

      24  Ermittlungen mit Seeblick

      25  Fahndungsziel Mülheim

      26  Uiuiui!

      27  Auf Posten

      28  Beinahe erwischt

      29  Zeugenaussage eines Ehemaligen

      30  Alles klärt sich

      31  Fallerörterung am Tresen

      32  Dankeschön!

      33  Dank an die LeserInnen

      34  Klaus Heimann

      35  Impressum

      Landmarks

      1  Cover

      2  Inhaltsverzeichnis

      Ich hätte nie geglaubt, dass mich das Jagdfieber nochmal derart packen würde! Niemals!

      Rückblickend verstehe ich immer noch nicht, wie es so weit kommen konnte. Vor drei Jahren war ich infolge mehrerer Verstöße gegen die Dienstordnung auf Betreiben meines damaligen Chefs, Oberrat Gelbarth, bei der Kripo Essen ausgeschieden. Ich war nie ein Kriminalbeamter, der Risiken eingegangen ist - eher ein Vernunftmensch mit einiger Begabung, Hintergründe zu durchleuchten und geschickt Fragen zu stellen. Jemand, dem die Gerechtigkeit am Herzen liegt. Jemand, der den Sinn seiner Arbeit darin sah, dass Verbrecher ihre Taten sühnen.

      Seit dem Nordkap-Fall, der sich 2014 so widerborstig seiner Klärung entgegengestemmt hatte, und seiner Aufklärung im Sommer 2015, die mich beinahe das Leben gekostet hätte und an die ich mein künstliches Knie als Andenken bei mir trage, glaubte ich den Kriminalisten in mir abgestreift zu haben.

      Ich vermisste meinen alten Job in der Mordkommission eigentlich höchst selten. Nur ab und zu befiel mich eine Ahnung des alten Jagdfiebers, etwa, wenn ein gut gemachter Krimi im Fernsehen gesendet wurde, mir ein spannender Thriller-Roman in die Hände fiel oder in der Zeitung über aktuelle Mordfälle berichtet wurde. Dann legte ich das Puzzle gerne zusammen, ehe das Bild für Zuschauer oder Leser zusammengesetzt wurde, rätselte mit den ermittelnden Schauspielern, wer der Täter sein könnte, überlegte mir einen Tathergang zum Gelesenen. Da lauerte etwas in mir, was einen – ohne mit Eigenlob zu übertreiben – guten Kriminalisten aus mir gemacht hatte. Der Wille, der Gerechtigkeit in meinem bescheidenen Einflussbereich auf die Sprünge zu helfen.

      Im Grunde bin ich gut damit klargekommen, dass dies alles ein Ende gefunden hatte. In dunklen Stunden liefen mir einige der aufgeklärten Fälle oft genug nach. Der Anblick von Leichen, blutverschmierte Tatorte – keine Bilder, die man gerne aus dem Gedächtnis kramt. Die menschlichen Schicksale, die dahinterstanden, waren mir von meinem Ex-Job als »Pfahl im Fleisch« zurückgeblieben - so drücke ich das Gefühl beim Hochquellen düsterer Erlebnisse gerne aus. Ich habe dieses Bibelwort aus einer Predigt von Pfarrer Kirch-Mann, der in den Haarzopf-Fall hineingezogen worden war. Es beschreibt das Gefühl ziemlich treffend.

      Ich lebte meinen Ruhestand in dem Irrtum, mich könnte kein mörderisches Geheimnis mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Weit gefehlt!

      Tief unter den Alltäglichkeiten, die mein Dasein als Frührentner takteten, schlummerte anscheinend ein verdrängter Ehrgeiz - möglicherweise angeheizt durch den Umstand, gewisse kriminalistische Fähigkeiten nicht mehr ausspielen zu dürfen. Er ist über mich gekommen wie ein längst überwunden geglaubter Infekt, wie eine schlummernde Gürtelrose nach den Windpocken der Kinderjahre. Die Lehren aus meinem Leichtsinn bei der Aufklärung des Nordkap-Falls habe ich einfach beiseite gewischt.

      Ich hasse den Lügner, zu dem ich unter Heiligung der Mittel zum Zweck geworden bin. Den Schwindler, der sich nicht scheute, die wichtigsten Menschen in seinem