Joseph Victor von Scheffel

Ekkehard


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      Inhaltsverzeichnis

       Vorwort

       Hadwig, Herzogin von Schwaben

       Erstes Kapitel

       Die Jünger des heiligen Gallus

       Zweites Kapitel

       Wiborada Reclusa

       Drittes Kapitel

       Im Kloster

       Viertes Kapitel

       Ekkehards Auszug

       Fünftes Kapitel

       Moengal

       Sechstes Kapitel

       Virgilius auf dem hohen Twiel

       Siebentes Kapitel

       Audifax

       Achtes Kapitel

       Die Waldfrau

       Neuntes Kapitel

       Weihnachten

       Zehntes Kapitel

       Der Alte in der Heidenhöhle

       Elftes Kapitel

       Der Hunnen Heranzug

       Zwölftes Kapitel

       Heribald und seine Gäste

       Dreizehntes Kapitel

       Die Hunnenschlacht

       Vierzehntes Kapitel

       Hadumoth

       Fünfzehntes Kapitel

       Cappan wird verheiratet

       Sechzehntes Kapitel

       Gunzo wider Ekkehard

       Siebzehntes Kapitel

       Herrn Spazzo, des Kämmerers, Gesandtschaft

       Achtzehntes Kapitel

       Burkard, der Klosterschüler

       Neunzehntes Kapitel

       Von deutscher Heldensage

       Zwanzigstes Kapitel

       Verstoßung und Flucht

       Einundzwanzigstes Kapitel

       Auf dem Wildkirchlein

       Zweiundzwanzigstes Kapitel

       Auf der Ebenalp

       Dreiundzwanzigstes Kapitel

       Das Waltharilied295

       Vierundzwanzigtes Kapitel

       Ausklingen und Ende

       Fünfundzwanzigstes Kapitel

       Der Film

       Joseph Victor von Scheffel

       Ekkehard

      Impressum

      Covergestaltung: Steve Lippold

      Digitalisierung: Gunter Pirntke

      ISBN: 9783955012205

      2014 andersseitig.de

      andersseitig Verlag

      Dresden

      www.andersseitig.de

      [email protected]

      (mehr unter Impressum-Kontakt)

      Vorwort

      Dies Buch ward verfaßt in dem guten Glauben, daß es weder der Geschichtsschreibung noch der Poesie etwas schaden kann, wenn sie innige Freundschaft miteinander schließen und sich zu gemeinsamer Arbeit vereinen.

      Seit Jahrzehnten ist die Hinterlassenschaft unserer Vorfahren Gegenstand allseitiger Forschung; ein Schwarm fröhlicher Maulwürfe hat den Boden des Mittelalters nach allen Richtungen durchwühlt und in fleißiger Bergmannsarbeit eine solche Masse alten Stoffes zutage gefördert, daß die Sammelnden oft selber davor erstaunten; eine ganze schöne, in sich abgeschlossene Literatur, eine Fülle von Denkmalen bildender Kunst, ein organisch in sich aufgebautes politisches und soziales Leben liegt ausgebreitet vor unseren Augen. Und doch ist es all der guten auf diese Bestrebungen gerichteten Kraft kaum gelungen, die Freude am geschichtlichen Verständnis auch in weitere Kreise zu tragen; die zahllosen Bände stehen ruhig auf den Brettern unserer Bibliotheken, da und dort hat sich schon wieder gedeihliches Spinnweb angesetzt, und der Staub, der mitleidlos alles bedeckende, ist auch nicht ausgeblieben, so daß der Gedanke nicht zu den undenkbaren gehört, die ganze altdeutsche Herrlichkeit, kaum erst ans Tageslicht zurückbeschworen, möchte eines Morgens, wenn der Hahn kräht, wieder versunken sein in Schutt und Moder der Vergessenheit, gleich jenem gespenstigen Kloster am See, von dem nur ein leise klingendes Glöcklein tief unter den Wellen dunkle Kunde gibt. Es ist hier nicht der Ort zu untersuchen, inwiefern der Grund dieser Entscheidung dem Treiben und der Methode unserer Gelehrsamkeit beizumessen.

      Das Sammeln altertümlichen Stoffes kann wie das Sammeln von Goldkörnern zu einer Leidenschaft werden, die zusammenträgt und zusammenscharrt, eben um zusammenzuscharren, und ganz vergißt, daß das gewonnene Metall auch gereinigt, umgeschmolzen und verwertet werden soll. Denn was wird sonst erreicht?

      Ein ewiges Befangenbleiben im Rohmaterial, eine Gleichwertschätzung des Unbedeutenden wie des Bedeutenden, eine Scheu vor irgend einem fertigen Abschließen, weil ja da oder dort noch ein Fetzen beigebracht werden könnte, der neuen Aufschluß gibt, und im ganzen – eine Literatur von Gelehrten für Gelehrte, an der die Mehrzahl der Nation teilnahmslos vorübergeht und mit einem Blick zum blauen Himmel ihrem Schöpfer dankt, daß sie nichts davon zu lesen braucht.

      Der Schreiber dieses Buches ist in sonnigen Jugendtagen einstmals mit etlichen Freunden durch die römische Campagna gestrichen. Da stießen sie auf Reste eines