Günter Dönges

Der exzellente Butler Parker 2 – Kriminalroman


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Speisenaufzug schlängelte, stieg Josuah Parker hinunter in die große Küche, die in einem mächtigen Gewölbe untergebracht war. Hier traf er auf den Verwalter von Cudlam Castle.

      Vance Stratons war etwa fünfunddreißig, mittelgroß und schlank. Er hielt sich militärisch straff, wozu seine Breecheshosen und die Reitstiefel noch beitrugen. Er hatte eine nasalarrogante Stimme und blickte den Butler kühl an.

      »Ist die allgemeine Abfütterung beendet?« erkundigte er sich herablassend.

      »Muß man unterstellen, Mister Stratons, daß Sie die Gäste nicht sonderlich schätzen?«

      »Die sind mir herzlich gleichgültig, Parker«, antwortete der Verwalter von Cudlam Castle wegwerfend. »Sie als Insider werden doch wohl bemerkt haben, daß die eigentliche Rasse und Klasse fehlt, nicht wahr?«

      »Sie scheinen den sogenannten Adel zu vermissen, Mister Stratons.«

      »Da weiß man doch wenigstens, woran man ist«, sagte Stratons. »Aber oben im Haus ist doch nichts anderes als Landvolk vertreten. Sie verstehen, was ich meine?«

      »Meine Wenigkeit muß bedauern, Mister Stratons.«

      »Na ja, Sir Alfred hat bei seinen Einladungen nicht gerade hochgegriffen«, mäkelte Stratons herum, »nichts als kleine Grundbesitzer und Kaufleute aus der Region. Alles bestimmt schlechte Schützen, eben keine Rasse und Klasse.«

      »Ehrenwerte Mitglieder der Gesellschaft, Mister Stratons.«

      »Lassen wir das, Parker«, näselte der Verwalter. »Dafür ist ja Lady Simpson erschienen. Wie kommen Sie mit ihr hin?«

      »Mylady hat ein durchaus gutes Verhältnis zu ihren Mitarbeitern, Mister Stratons.«

      »Sie soll sich als Detektivin betätigen? Kann ich mir kaum vorstellen. Frauen als Detektive, so etwas gibt es doch nur in Filmen und im Fernsehen.«

      »Mylady ist eben eine rühmliche Ausnahme.«

      »Helfen Sie ihr bei der Arbeit?« Stratons blickte den Butler eindeutig belustigt an.

      »Soweit es in den mehr als schwachen Kräften meiner bescheidenen Wenigkeit steht, Mister Stratons.«

      »Nun, hier bei uns auf dem Land werden Sie sich kaum anstrengen müssen«, prophezeite der Verwalter und lächelte für einen Moment. »Hier passiert so gut wie gar nichts.«

      »Wofür schon ein gewisser Saubermann sorgt, wie man hört.«

      »Saubermann? Sie ... Sie haben schon von ihm gehört?« Stratons stutzte.

      »Es kam bereits zu ersten Kontakten, Mister Stratons«, versicherte der Butler ihm. »Man verlangte von Mylady eine sogenannte Ordnungsstrafe.«

      »Die Sie besser umgehend bezahlen, Parker.« Stratons dämpfte seine Stimme und blickte zum Küchenpersonal hinüber, das an einem langen Tisch saß und aß.

      »Gibt es einen Grund für Ihre Empfehlung, Mister Stratons?« wollte der Butler wissen.

      »Und ob, Parker, und ob!« Stratons lächelte herablassend. »Und dieser Grund ist die Gesundheit. Der Saubermann fackelt nicht lange, wenn er einen aufs Korn genommen hat. Fragen Sie mal unseren Koch Deveter. Der ist seinen Armgips erst seit ein paar Tagen wieder los. Der wollte auch nicht zahlen. Ich wette, daß er in Zukunft die Ordnungsstrafen pünktlich auf die Minute überweist. Aus Schaden wird man schnell klug.«

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