Helen Carter

Rockstar | Band 1 | Teil 5 | Erotischer Roman


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vor, die USA zu erobern. Stimmt das?«

      Genau diese Interviews liebte er. Fragen abhaken und bloß kein Thema vertiefen ... »Sagen wir mal so ...«, hob Bones an.

      »Na klar!«, fiel ihm Ashes ins Wort. »Das ist jetzt unser nächstes großes Ziel.«

      »Denkt ihr, ihr seid reif für den US-Markt?«

      »Fragt sich eher, ob der reif ist für uns ...«, feixte Bones.

      Ashes nickte zufrieden.

      »Ihr werdet bei drei Gigs als Vorgruppe von ›Metallica‹ auftreten. Ist das nicht der wahrgewordene Traum jeder Metal-Band?«

      »Natürlich. Das wird einer der klaren Höhepunkte meines Lebens.«

      TallTobeys Augen öffneten sich weit. Also war ihm der zynische Unterton nicht entgangen. »Das klingt jetzt nicht so ... wie soll ich sagen ... begeistert.«

      Bones leerte sein Bier und beugte sich ganz dicht vor den Interviewer. »Das wird eine ... ganz ... große ... Sache!« Dann richtete er sich wieder auf. Das Bier begann zu wirken.

      TallTobey nickte schnell und durchsuchte wieder seinen Zettel. »Jaaaa ... Dann kommen wir jetzt zu unserem beliebten Preisrätsel. Die beiden Gewinnerinnen vom letzten Mal sind heute Abend bei uns und schon ganz heiß drauf, euch endlich mal Auge in Auge gegenüberzustehen. Es sind Tammy und Jinny.« Er gab den beiden Mädchen ein Zeichen, die sofort ihren Platz an der Theke verließen. »Aber bevor wir die beiden auf euch Jungs loslassen, erst noch unsere heutige Gewinnspielfrage: Wie heißt das aktuelle Album von ›Amon Armath‹?«

      Bones zweifelte an seinem Verstand ...

      »Für die Gewinner gibt es wie immer ein ›Meet and Greet‹. Diesmal mit ...«

      »Charlie Chaplin«, murmelte Bones und es war ihm egal, ob man es hören konnte oder nicht. Er setzte sein frisches Bier an und leerte das halbe Glas. »Genug«, wollte er schreien. »Es reicht!« Aber er schwieg.

      »Okay, Mädels ... Sie gehören euch!« Damit schaltete Tall­Tobey sein Fledermaus-Mikro aus und lehnte sich zurück, während es dem Kameramann überlassen blieb, das Event für die Ewigkeit festzuhalten. Zunächst wurden brav Hände geschüttelt, wozu die Band sogar von ihrer Bank aufstand.

       Kapitel 42 von Helen Carter

      Ashes orderte mehr Getränke – welche Überraschung – und die beiden Mädchen quetschten sich an Bones Seiten, wodurch den anderen nichts übrig blieb, als noch enger zusammenzurutschen.

      Declan schaute genervt, denn sein Bier fiel dabei fast um.

      »Hey, Bones, es ist soooo cool, dich so nahe zu sehen«, sagte eins der Mädchen mit schwärmerischem Gesichtsausdruck.

      Er zuckte mit den Schultern. »Also ich habe das seit über dreißig Jahren ... Da gewöhnt man sich an so manches«, versetzte er trocken. Seine Braue wanderte nach oben, als Tammy ihre Hand ganz ungeniert auf seinen Oberschenkel legte und dann langsam zur Innenseite wandern ließ.

      »Du gehst ja ganz schön ran ...«, murmelte Bones und nahm einen tiefen Schluck. Er bemerkte, dass die Mädchen sich anfeixten. Die hatten offensichtlich eine Wette laufen. Damit kannte er sich aus.

      Wer kriegt ihn heute Abend rum?, hieß das Spiel, bei dem er sonst immer gern mitgemacht hatte. Die Mädchen hatten ihm nie etwas bedeutet, was kein Wunder war, denn in den seltensten Fällen hatte er eine auch nur ansatzweise näher gekannt, bevor sie die Beine breit gemacht hatte. Es war für beide Seiten eher wie eine Art Sport.

      Aber seit es Ivy gab, hatte er kein Interesse mehr an dieser Art Wettbewerb, bei der er immer als Sieger vom Feld gegangen war.

      Jetzt fing sie an, mit den Fingerkuppen sein Fleisch zu kneten. Und wenn ihn nicht alles täuschte, näherte sie sich dabei gefährlich seinen Kronjuwelen. Schnell schlug er die Beine übereinander, in der Hoffnung, sie so zu vertreiben. Doch Tammy fasste es genau verkehrt auf. Nämlich so, als wolle er ihre Hand dicht an seinen Eiern festhalten. Er verschluckte sich beinahe an seinem Bier, als sie ihre Hand ganz ungeniert auf seine Beule legte und dabei ihre Freundin angrinste. Jetzt blieb ihm nur noch die Flucht. Also stand er auf und ging zum Klo.

      Als er wieder herauskam, wartete bereits Tammy auf ihn. »Hey«, sagte sie heiter.

      »Hey«, erwiderte Bones und wollte sich an ihr vorbeidrängen.

      »Wohin so schnell, großer Mann?«, flötete sie.

      »Zu meinem Bier ...«

      »Aber wieso denn? Hier ist es doch viel lauschiger ...«

      Er blickte herab auf ihre Apfel-Titten, die sie appetitlich in einem tiefen Ausschnitt präsentierte. Tammy stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. »Komm schon, Bones, nimm mich ... Wir machen nur schnell deine Hose auf ...« Ihre Zungenspitze leckte an seinem Hals entlang, während ihre Hand hinter seinen Hosenbund glitt und blitzschnell seinen Schwanz ergriff.

      Bones schluckte hart. Die Hand an seinem Schaft erregte ihn gegen seinen Willen. Langsam glitt sie an ihm auf und ab ...

      Er riss sich zusammen. »Hey, Lady ... Ich bin nicht interessiert. Okay?«

      Sie grinste ihn aufreizend an. »Dein Ruf sagt aber etwas anderes ...«, hauchte sie.

      »Mein Ruf hat wenig mit mir zu tun.«

      »Wirklich?«, fragte sie zuckersüß und rieb ihn weiter.

      Er ergriff entschlossen ihr Handgelenk und zog ihre Hand aus seiner Hose. »Du gehst jetzt am besten wieder rein und nimmst noch einen Drink.«

      »Hey, Bones, seit wann bist du so scheu? Nur eine kleine Nummer!«

      Er hatte sich eigentlich schon abgewendet, als er sich doch noch einmal umdrehte. »Es gibt noch andere Jungs in der Band. Ihr könnt ja eure Wette abändern ...«

      Tammy zeigte ihm mit verzerrter Miene den Mittelfinger. Als sie kurz nach ihm an den Tisch zurückkehrte, beugte sich Jinny sofort zu ihr hinüber und sprach mit der Freundin, als sei Bones gar nicht da.

      »Und? Wie war’s?«

      Tammy rollte die Augen. »Er hat keinen hoch gekriegt.«

      Es verschlug Bones die Sprache.

      Jinny nickte mit ernster Miene. »Schätze, das ist der Suff.«

      In einem ersten Reflex wollte er beiden beweisen, dass er ganz und gar kein Problem hatte, einen hoch zu kriegen, doch dann besann er sich eines Besseren und wandte sich an Ashes: »War’s das? Wenn ja, dann ruf ich jetzt ein Taxi und fahre nach Hause.«

      Ashes blickte ihn verwundert an und nickte schließlich.

      Bones erhob sich und ging auf den Ausgang zu. Als er sich umdrehte, um sich mit einer erhobenen Hand von seinen Jungs zu verabschieden, sah er, wie Tammy zu Tommy gerutscht war und es bei beiden zur Sache ging.

      ***

       Kapitel 43 von Helen Carter

      Als Bones draußen im Regen stand und von seinem Handy gerade ein Taxi gerufen hatte, wurde hinter ihm die Tür aufgezogen. Ashes trat in einer Wolke aus Qualm und Lärm ins Freie. »Was war da drinnen los?«, herrschte er Bones an.

      »Was soll losgewesen sein? Die Kleine wollte ficken und ich nicht. Ich habe genug für heute.«

      Er hielt Ausschau nach dem Taxi als Ashes ihn am Ärmel packte. »Hör mal zu, mein Lieber, deine traute heimische Zweisamkeit geht mir langsam auf den Geist. Du hast ’nen Ruf zu verlieren!«

      »Ich bin nicht dein Lieber«, brummte Bones.

      »Ich schau nicht zu, wie du alle vor den Kopf stößt, die was von dir wollen.«

      »Ficken?«

      »Du weißt, was ich meine. Ständig höre ich nur noch: ›Da mache ich nicht mit. Das tu ich nicht. Ich bleib zu Hause. Ivy hier und Ivy da.‹ Es kotzt mich an! Verstehst