alles, einfach alles, dann berührte er sie sanft an der Stirn. Noch mehr angenehme Wärme breitete sich in ihrem Innern aus und ein Verlangen nach mehr seiner Berührungen ließ sie auf einmal in Flammen stehen. Sie wollte ihn. Wollte ihn sofort in sich spüren. Wie war so etwas möglich? Seine Berührung war so sanft wie eine Feder und plötzlich fühlte sie sich auch so leicht und es war ihr möglich, die Augen zu schließen. Sie musste nicht mehr reden und wollte ihn auch nicht mehr ansehen. Er füllte sie aus, er war in ihr. Fickte sie, einfach so, und leckte dabei an ihrem Hals, an ihrem Kinn und küsste sie dann endlich. Sie schlang die Beine um ihn. Das Letzte, das sie mitbekam, war der Orgasmus, der sie zerriss. Noch nie waren so viele Gefühle auf einmal durch sie hindurchgeflossen. Sie wollte, dass er sich nie wieder aus ihr löste. Denn wenn er das täte, würde die Leere sie zerstören.
***
Elisa öffnete die Augen und starrte auf die Uhr, die über dem Küchenschrank hing. Sie war seit zwei Stunden hier! In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie war doch eben erst hier angekommen und hatte sich mit ihm in die Küche gesetzt. Da war es achtzehn Uhr gewesen und jetzt standen die Ziffern auf der acht und der zwölf. Zwanzig Uhr? Wie konnte das sein? Oder hatte sie tatsächlich so viel Zeit vertrödelt, als sie hierher gefahren war? Sie hätte schwören können, dass sie pünktlich gewesen war.
»Da du dich ein wenig verspätet hast, sollte ich dir wohl sofort das Haus zeigen.«
Also doch! Sie war zu spät hier angekommen. Sie nickte nur und folgte ihm.
»Willst du erst die oberen Stockwerke sehen? Dort wären dann deine Räumlichkeiten.«
»Gern.«
Er stieg vor ihr die Treppe hinauf. Sie hatte selten einen Mann gesehen, der sich so lautlos und elegant bewegte. Bei jedem Tritt von ihr knarrten die Stufen. Warum taten sie das bei ihm nicht?
»Man muss nur wissen, wo genau man hintreten muss«, erklärte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
Der erste Stock war kleiner, als sie erwartet hatte. Nur zwei Zimmer, allerdings waren die unheimlich groß. Ein Schlafzimmer mit einem riesigen Bett, weißer Satinbettwäsche und schwarzen Vorhänge. Das gesamte Schlafzimmer war modern und hell eingerichtet, es passte eigentlich gar nicht zu der düsteren Atmosphäre, die das Haus auf den ersten Blick vermittelte. Das war ihr schon in der Küche aufgefallen. An das Schlafzimmer schloss sich ein begehbarer Kleiderschrank an, fast so groß wie ein Ballsaal. Riesige, verschnörkelte Spiegel zierten die Wände. Ihre paar Klamotten würden hier total untergehen, aber vielleicht konnte sie den Raum ja als Arbeitszimmer umfunktionieren, schoss es Elisa durch den Kopf. Vom Ankleidezimmer führte eine Treppe ins obere und damit letzte Stockwerk. Ein absolutes Luxusbad verschlug ihr den Atem. Dusche, Whirlpool, Badewanne, duftende Handtücher über Heizstäben, goldene Wasserhähne und Marmorfliesen erwarteten sie hier. Und dann erledigte sich auch die Frage nach dem Arbeitszimmer, denn der kleine Flur führte nicht nur ins Bad, sondern auch in ein weiteres großes Zimmer, das halb Wohnzimmer mit Fernseher und Couch war und halb Arbeitszimmer. Ein Schreibtisch wartete bereits auf sie.
Ungläubig sah sie Arnaldo an. »Und das willst du für hundertfünfzig Euro vermieten?«
»Ja, mehr brauche ich nicht, ich will nur meine Kosten decken und keinen Gewinn mit der ganzen Sache machen. Leider ist hier oben keine eigene Küche, also müsstest du meine mit mir teilen. Wenn das kein Problem für dich ist.«
»Nein überhaupt nicht.« Alle Bedenken waren wie weggewischt. Elisa wollte unter allen Umständen hier einziehen, wer interessierte sich da schon für eine Küche. Sie aß sowieso meistens unterwegs und kochen konnte sie nicht. Siedend heiß fiel ihr ein, dass er vielleicht noch andere Interessenten hatte.
»Dann kannst du direkt den Mietvertrag unterschreiben«, sagte er, als hätte er erneut ihre Gedanken erraten. Elisa fiel ein Stein vom Herzen. Sie gingen zurück in die Küche und sie fragte sich, wie seine Räumlichkeiten in der unteren Etage wohl aussahen, aber das würde sie mit Sicherheit noch herausbekommen. Sie unterschrieb sofort.
»Wo schläfst du derzeit?«
»Na ja, ich bin erst seit einer knappen Woche hier und habe mich in einer kleinen Pension in der Nähe des Bahnhofs eingenistet.«
»Im Pentagon?«
Sie nickte.
»Die Pension gehört dem Vater eines Freundes. Ich kann deine Sachen morgen herbringen lassen und du kannst direkt hierbleiben. Die Bezahlung kannst du dann in den nächsten Tagen erledigen.«
Sie zögerte ein wenig.
»Du kannst ein T-Shirt von mir haben und eine Zahnbürste habe ich mit Sicherheit auch für dich. Deine Sachen werden morgen früh hier sein.«
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