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      Devote Leidenschaft | Erotischer Roman

      von Jasmine Sanders

      Jasmine Sanders ist das Pseudonym einer österreichischen Autorin und dieser Name ist auch Programm, gilt doch die üppige und wohlriechende Jasminblüte seit Jahrhunderten als Aphrodisiakum. Und so versteht Jasmine auch ihre erotischen Geschichten: als Cocktails für die Fantasie und Sinnlichkeit. Sex ist für sie nun einmal die schönste Nebensache der Welt.Schreiben ist Jasmines große Passion. Sie lebt in Wien, kann aber am besten an der Ostsee entspannen, wo ihr auch immer die besten Ideen kommen.

      Lektorat: Sabine Wagner

      Originalausgabe

      © 2019 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: ArturVerkhovetskiy @ depositphotos.com VGeorgiev @ depositphotos.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862778775

      www.blue-panther-books.de

       1.

      Draußen schneit es, es ist bitterkalt, als Elena ihre Sachen in eine Tasche packt und darauf wartet, dass Paul und Susanne sie abholen würden. Was nimmt man mit, was lässt man zurück, wenn eine Beziehung nach fünfzehn Jahren zu Ende ist? Es war keine Trennung im Streit gewesen. Die Luft war einfach raus, sie hatten es beide schon seit Monaten gewusst, aber nun, zwei Tage nach Weihnachten, hatte Reinhard das Thema endlich zur Sprache gebracht. Sie weinten beide und wussten aber: Es war besser so, die gemeinsame Zeit war vorüber.

      Reinhard hatte ihr angeboten, in der Wohnung zu bleiben, aber das wollte Elena nicht, sie hätte es nicht ertragen. Doch wohin? Ein Hotel kann sie sich nicht leisten, jemanden um Geld bitten will sie auch nicht. Da war ihr das Atelier eingefallen. Susanne und Paul, beide freischaffende Maler, hatten es vor einiger Zeit erworben und renoviert. Darin gab es ein kleines Büro mit einem Schlafsofa. Wenn man das Sofa aufklappte, war der Raum voll. Egal. Hauptsache, ein Bett - und alleine sein, das ist alles, was Elena will. Susanne war am Telefon voller Verständnis und Mitgefühl gewesen - natürlich könne Elena im Atelier schlafen, so lange, bis sie etwas eigenes gefunden hätte. Überdies wäre es ein guter Zeitpunkt, Susanne und Paul machten Urlaub in ihrer Heimat Tirol und sie hatten Sorge gehabt, das Atelier so lange unbeaufsichtigt zu lassen. Insofern würde Elena ihnen sogar einen Gefallen tun.

      Keine zwei Stunden nach dem Ende ihrer Beziehung findet sich Elena alleine im Atelier wieder. Jetzt erst wird ihr ihre Einsamkeit so richtig bewusst, als sie zwischen den ungerahmten Bildern, Staffeleien und unzähligen Farbtuben steht. Die Bilder sind bunt, farbenfroh, alles andere ist weiß, die Wände, die Möbel. Weiß und kalt. Elena dreht die Heizung höher. All das Weiße um sie herum macht den Raum zwar sehr hell, aber noch kälter. Der einzige schwarze Gegenstand ist ein Ofen mit Sichtfenster, sodass man das Flackern des Feuers sehen kann.

      Damit die Zeit vergeht und das Atelier sich erwärmt, geht Elena in den nahen Supermarkt. Sonst gibt es nicht viel. Vor dem Atelier befindet sich ein kleiner Platz mit einer Pizzeria und zwei heimeligen Cafés - alles sieht nicht danach aus, als wollte Elena da hinein. Trostlos ist es hier. Aber sie hat einen Unterschlupf und keiner, außer Susanne und Paul, weiß, wo sie sich befindet. Das ist auch eine Form von Freiheit.

      Im Supermarkt deckt sie sich mit Lebensmitteln, aber vor allem mit Wein und Whiskey ein. Sie glaubt nicht, dass sie viel essen kann, aber trinken. Trinken, um zu vergessen.

      Wieder im Atelier, ist es bereits eine Spur wärmer. Elena verstaut ihre Einkäufe in der kleinen Küchenzeile, bringt ihre Kosmetika in das winzige Bad und bezieht das Schlafsofa. Der Raum ist so klein, dass nur ein schmaler Schrank darin Platz hat, der aber bereits voll geräumt ist, deshalb wird ihre Kleidung in der Tasche bleiben. Es interessiert ja ohnehin keinen, was sie anhat und wie sie aussieht. Dann legt sie sich in ihr neues Bett, zieht die Decke über den Kopf und schläft erschöpft ein.

      ***

      Als Elena wieder wach wird, ist es bereits dunkel. Und warm. Sie schaltet die Lampe an. Die Fenster sind aus mattiertem Glas, sodass Licht hereinfällt, aber man weder sieht, was draußen vor sich geht, noch kann man das Atelier von außen einsehen. Sie ist nun ganz für sich, Zeit, nachzudenken. Da sie keinen Hunger verspürt, schenkt sie sich ein Glas Wein ein und setzt sich mit ihrem Tagebuch wieder ins Bett. Schreibend nachdenken. Ja, sie ist traurig, denn eine schöne Zeit ist vorbei und Reinhard ist ihr immer noch ein wertvoller Mensch, wird es immer sein. Doch wenn sie ehrlich ist - es ist gut, dass ein Schlusspunkt gesetzt ist. Sie hatten nur mehr wie gute Freunde zusammengelebt. Sex hatten sie seit Ewigkeiten keinen mehr gehabt und das, was sie sexuell will, wenn sie ganz ehrlich ist - das hatte sie von Reinhard nie bekommen. Und nun … ist es nicht der perfekte Zeitpunkt, ihre geheimen Wünsche auszuleben? Festzustellen, ob das, was in ihren Fantasien vor sich geht, auch das ist, was sie tatsächlich leben will? Sie hatte »es« noch nie ausprobiert, ja, es war ihr auch schwergefallen, zuzugeben, dass es sich dabei um mehr als Träume und Sexfantasien handelt. Und dessen war sie sich immer sicherer. Seit sie denken konnte, hatte sie diese Fantasien … devote Träume, Gedanken, in denen sie einem Mann zu Willen ist, all seine Wünsche erfüllt, bestraft wird, wenn sie nicht gehorcht. Elena wird schon rot, wenn sie nur daran denkt. Aber auch feucht. Zwischen ihren Schenkeln fühlt sie ihre Nässe, ihre Möse pochte. Lust. Eindeutig. Tiefe, heiße Lust. Und kein Mann in der Nähe. Gedankenverloren, aber zielsicher wandert Elenas Hand langsam über ihre schweren Brüste, deren Warzen sich sofort aufstellen. Sie nimmt eine der Warzen zwischen Daumen und Zeigefinger und zieht daran, dreht sie, bis es wehtut. Ein heißer Blitz fährt durch ihren Körper und Elena stöhnt laut auf, die Hand wandert weiter nach untern, über den leicht gerundeten Bauch zu ihrem Venushügel, verharrt dort kurz, nein, noch nicht. Erneut dreht sie an einer ihrer Brustwarzen, bis sie vor Lust und Schmerz aufseufzt. Dann hält sie es nicht mehr aus. Kein Warten mehr. Ihre Finger dringen in ihre nasse Grotte ein, teilen die Schamlippen und schnell fährt sie mit den Fingern hinein und hinaus, umkreist ihre Klitoris, stöhnt, seufzt. Eine Hand wandert auf ihre Brust, mit der anderen masturbiert sie, reibt, hört das schmatzende Geräusch, wenn sie in ihre Möse hinein- und wieder hinausgleitet. Schneller, noch schneller. Das Tagebuch fällt zu Boden. Sie merkt es nicht, ist so heiß, so geil, nimmt diesmal ihren prallen Lustknopf zwischen Daumen und Zeigefinger, drückt, schreit auf, reibt ihn wie wild, selbstvergessen - und kommt mit einem Aufschrei. Wellen gehen durch ihren Körper, sie presst die Schenkel zusammen, wartet, bis der Orgasmus abebbt.

      Das ging schnell. Wie stets, wenn Lust und Schmerz zusammenfinden. Dann dauert es nicht lange, bis sie kommt. Doch bisher hat Elena das immer nur alleine erlebt. Erziehung, das Schlüsselwort. Sie war zu einer emanzipierten jungen Frau erzogen worden, auf den eigenen Beinen stehend, stark und selbstbewusst. Wie passen da diese Fantasien in ihr Leben? Woher kommen sie? Dieser Wunsch nach Unterwerfung, Bestrafung. Woher? Nie hat Elena es gewagt, jemandem davon zu erzählen, zu sehr schämt sie sich dafür. Reinhard ahnt nicht einmal etwas davon. Um bei ihm in Fahrt zu kommen, hatte sich Elena ihrer Fantasien bedient. Aber nun … mit einem Mal setzt sie sich in ihrem Bett auf. Aber nun! Wer soll sie jetzt noch daran hindern, herauszufinden, was Sache ist? Es gibt Mittel, Wege, dies unerkannt zu erleben. Das Internet ist ein wunderbarer Ort, um sich zu verstecken und sich doch zu entblößen. Ja! Und wann, wenn nicht jetzt? Sie ist alleine, nach Liebe steht ihr nicht der Sinn - aber nach Lust, Sex. Gier, animalische Gier ist es, die Elena antreibt. Jetzt will sie es wissen. Und ist Sex nicht auch eine gute Ablenkung von ihren Beziehungsnachwehen?

      Aufgeregt holt Elena sich noch ein Glas Wein und wirft ihren Laptop an, öffnet den Internetbrowser. Eine Partnervermittlung braucht sie nicht, auf keinen Fall, davon hat sie erst einmal genug. Aber wie findet man eine entsprechende Plattform? Nach einigem Suchen stößt sie auf ein Forum, das kostenlos ist und sich auf schnelle Sexkontakte spezialisiert hat. Sie muss sich nur registrieren und ein Profil erstellen. Alles einfach, kein Problem. Doch dann kommt die Liste mit den Neigungen und Elena hält den Atem an. Soll sie? Wirklich? Doch. Sie muss wissen, wer und was sie ist und das kann sie nur erfahren, indem sie es ausprobiert. Sie ist etwas unsicher, aber klickt »devot« an. Danach liest sie sich ihre Angaben noch einmal durch. Noch ein Glas Wein. Sie