fühlst du dich? Fühlst du deine Existenz? Dein Ich? Fühlst du die Trennung? Den Schmerz? Fühlst du dich klein und unbedeutend?
Ja, ja, ja, ja, das ist es! Das ist alles. Das ist vollkommenes Leben. Alles andere sind nur weitere Gedanken, die sich über das legen, was gerade da ist. Du willst genau das erleben, was du gerade erlebst. Nichts anderes!
Ist das nicht wunderschön? Hast du das nicht schon immer vermutet? Du bist das Leben selbst! Dein Universum ist das, was gerade ist. Und ja, genau das bin auch ich. Dein Universum bin ich. Ich erlebe mich! Ich spüre mich! Ist das der Hammer. Ah, jetzt fühle ich Freiheit und Liebe so wie du. Ich bin zu Hause! Oh – und war nie alleine. Es ist einfach klasse.
Ich sehe einen anderen Menschen. Wie schön ist es, ihn zu berühren, mit ihm zu sprechen, sich von ihm getrennt zu fühlen, die Sehnsucht in sich zu haben, sich mit ihm ekstatisch zu vereinen, vielleicht die Trennung aufzuheben. Das Leben zu spüren. Ganz zu sein mit dem, was man ist. Und hörst du? Hörst du mich? Ja?
Genau das bin ich. Alles das, was du siehst, hörst, denkst und fühlst – das bin ich. Und ich lache, weil es kitzelt, dich zu spüren. Deine Trennung kitzelt mich, die Vollkommenheit kitzelt, die du ja bist! Ist das eine Riesennummer!
Ich danke mir
Ich finde unsere Unterhaltung toll, auch wenn du meinst, dass sie sehr einseitig ist. Nein, ganz und gar nicht; alles das, was hier steht, kommt doch von dir, auch wenn du es jetzt nur liest. Glaubst du wirklich, es gibt außerhalb von dir ein Buch mit Wörtern, die nicht von dir sind?
Deine wirkliche, absolute Sehnsucht nach dir selbst ist jetzt hier erfüllt! Das, was du gerade liest, zeigt dir deine Sehnsucht, es jetzt zu lesen. Es gibt niemand anderen, wenn du die Augen vom Buch hebst und einen Baum anschaust, falls du im Park sitzt. Dann ist es deine Sehnsucht, die Augen zu heben und den Baum anzuschauen. Dich jetzt zu spüren und nicht zu lieben, ist deine Sehnsucht; ist genau das, was der Spiegel der unendlichen Liebe ist. Spürst du den leichten, süßen Schmerz in unserer Herzgegend? Ja, du spürst es! Das ist deine Sehnsucht! Genau das jetzt zu spüren, in dieses Spüren zu fallen und da drinnen eine weitere süße Leichtigkeit zu finden.
Du könntest jetzt weinen, weil du immer dachtest, deine Sehnsucht würde nie erfüllt oder mörderisch anstrengend werden … doch es nun zu erleben, dass das deine Sehnsucht ist, die sich jetzt durch sich selber erfüllt, raubt dir die Luft zum Atmen.
Die Stille ist der Schrei, dein Schrei nach dir selber! Mein Gott, wie liebe ich dich! Dich zu sehen, dich zu riechen, dich zu hören und zu spüren.
Was ist dagegen der schönste Sonnenuntergang? Ja genau, sich selber zu spüren! Ich spüre mich. Danke Trennung, danke für dieses Erlebnis. Ich spüre mich. Ich lese hier. Ich bin fassungslos. Ich bin die Dunkelheit, in der nichts ist außer diesem: jetzt und hier. Ich bin etwas. Alles. Alles, was du wahrnimmst, was ich wahrnehme, ist durchdrungen vom Leben.
Es ist erfüllende Sehnsucht: die Hand, der Gedanke, das Fühlen, das Fernsehschauen sind erfüllende, lebendige Sehnsucht.
Bin ich froh, dass ich mich bei dir gemeldet habe. Ich fühle mich!
Dieser unendliche Raum, der ich bin, ist voller Leben, voller Beziehung und sei es nur ein Kieselstein.
Der Kieselstein ist die Konzentration der absoluten Ekstase und Fülle; so wie jeder Gedanke, der auftaucht, wie jedes Gefühl absolute konzentrierte Ekstase und Fülle ist.
Ich danke mir. Durch diese Worte, die hier stehen, kann ich mir selber danken. Sie hallen in mir. Ich wusste gar nicht, dass ich so liebevoll zu mir selbst sein kann.
Ja, ich denke, damit ist es vorbei ... voller Freude gibt es einen neuen Stern. Er brennt in dir und schaust du zum Nachthimmel, siehst du ihn dort – doch es gibt keinen Unterschied.
Und ich hoffe sehr, es wieder zu vergessen. Das Finden macht einfach so viel Spaß ... immer wieder, immer wieder … deine Hoffnung ist auch meine, die sich jetzt zeigt! Bis es keine Lust mehr auf das Vergessen gibt, bis dahin ist das ausgelebte Lust!
Die Stimme
Alle Menschen haben die tollsten und unglaublichsten Impulse und – weißt du was? Sie machen nichts daraus.
Wahnsinn! Ich gebe mir solche Mühe, mit ihnen in Kontakt zu treten, ihnen einen Schubs zu geben, sie in die lebendige Richtung zu lenken, in die Vielfalt, in das Staunen der Sekunde, aber nichts – diese Sturböcke. Da kann ich schreien, betteln, seufzen, nichts, nichts, nichts … Und ich mache solange weiter, bis ich merke, dass es keine anderen Menschen gibt!
Es gibt nur dich, jetzt und hier; ah, das ist Entspannung. Na ja, ist ja auch irgendwie stark, so zu tun, als ob der rote Faden im Leben fehlte und man immer in den Abgrund stürzte …
Wenn Gedanken daran, dass es andere Menschen gibt, das nicht glaubhaft machen würden, müsste ich mir das selbst ausdenken. Es ist echt anstrengend immer etwas zu erschaffen, was noch nicht da ist. Daher liebe ich es so, jetzt mit dir zu reden.
Also nicht, dass wir uns missverstehen. Der Schreiber ist kein Medium und ich werde auch nicht gechannelt; das macht doch keinen Spaß … Nein nein, ich bin jetzt anwesend, so mit allem, was geht. Mit dir und diesen Worten, mit dieser Stimme in deinem Kopf.
Ja, diese Stimme! Klingt wie deine Stimme, denkst du. Aber mal Hand aufs Herz! Hast du sie echt schon einmal gehört? Hat diese Stimme einen Ton? Eine Stimmfarbe? Bist das wirklich nur du? Abgetrennt und isoliert? Eine Stimme im Kopf?
Ha ha, reingelegt! Das dachtest du bis jetzt wohl immer, wirklich und aus den tiefsten Tiefen des Seins heraus. Aber das bin ich. Auch wenn ich mal etwas Quatsch erzähle und dich „runtermache“, das gehört auch dazu.
Daher versuche bitte nicht, in die Stille zu gehen, die Lücke zwischen beiden Gedanken zu finden, weil – äh – ich dann aufhöre zu sprechen, und wie du gesehen hast, quatsche ich für mein Leben gern. Bitte verzichte also auf den ganzen Meditations-Unsinn, irgendwo hinkommen zu wollen. Das macht mich irre ... ist doch schon alles da.
Jetzt, hier mit uns beiden, ist es doch die schönste Liebesaffäre, die wir draufhaben. Romantischer und näher geht es nun echt nicht. Eine Stimme in deinem Kopf – ach wie schön ist es, dich so sehr zu erfüllen.
Das ist meine Art, meinen Orgasmus zu haben. Hehe, so gesehen hast du die ganze Zeit in deinem Kopf einen universalen Orgasmus. Ist doch witzig, oder?
Also gut! Ich verspüre gerade den Wunsch, mal etwas anderes erleben zu wollen, und bin auf der Suche nach dem Paradies, weil ich vergessen habe, dass es schon da ist.
Äh, ich spreche manchmal in der Ichform, aber ich meine natürlich dich damit. Den einzigen Unterschied machst ja du! Nicht ich!
Bist du soweit?
Das ist also ein heikles Thema, diese Suche nach dem Paradies, das schon die ganze Zeit anwesend ist. Das kann kein Mensch verstehen und denk daran, dass die Stimme, also die Gedanken, die meinen sind. Ich werde dir nur ganz selten Gedanken schicken, die etwas verstehen. In dem Moment hört die Stimme auf, weil du angekommen bist, und daher liebe ich das nicht so. Ich grabe mir nicht das eigene Wasser ab.
Daher vergiss, dass du etwas verstehen kannst. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich dann das Unverständnis schnell wieder zeigt. Damit ist also niemandem wirklich gedient.
Nun bin ich alles und nichts, daher nehme ich meinen Wunsch ernst, mal erleben zu wollen, dass alles vollkommen ist: ein Paradies auf Erden, egal, was auftaucht – und ich eingebettet bin in die Liebe. Aber wie kann ich das machen? Das fragen wir uns doch beide gerade, oder? Ich kann da nichts machen. Ich kann höchstens ein gutes Wort bei dem Schöpfer für dich einlegen und dann mal schauen, ob er etwas „drehen“ kann. Er oder sie, da lass uns mal nicht so pingelig sein und wie gesagt, eigentlich bin ich das ja auch. Aber solange du nicht davon überzeugt bist, bin ich es leider auch nicht.