Martin Dreyer

Die Volxbibel - Altes und Neues Testament


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dass er wenigstens wie ein Ausländer oder ein Sozialhilfeempfänger bei euch leben kann. 36 Wenn er Schulden bei dir hat, fordere keine Zinsen von ihm. Du sollst Respekt vor Gott haben, und dein Kollege hat genauso das Recht zu leben wie du. 37 Und wenn du dem mit Lebensmitteln aushilfst, erwarte nicht, dass er dir das Geld dafür mit einem Aufschlag zurückbezahlt. 38 Ich bin der Chef, ich bin euer Gott. Ich habe euch aus Ägypten rausgeholt, weil ich euch das Land Kanaan schenken will. Ich möchte, dass ihr schnallt, dass ich Gott bin. 39 Wenn ein Kollege von dir wirklich total pleite ist, dass er dir seine Arbeitskraft verkaufen muss, dann mach keinen Knebelvertrag mit ihm. 40 Er soll für dich wie ein normaler Angestellter arbeiten, mit einem ordentlichen Vertrag. Bis zum nächsten „Schuldenerlassjahr“ soll er für dich arbeiten. 41 Ab dann sind er und seine ganze Familie wieder frei. Er kann zu seiner Familie zurückgehen und die Sachen, die er von seinem Vater geerbt hat, kriegt er auch zurück. 42 Das ist nämlich so, dass im Grunde alle Israeliten sowieso mir gehören. Ich habe sie aus Ägypten rausgeholt. Darum dürfen sie auch keine Knebelverträge haben. 43 Ich möchte, dass ihr meine Ansagen mit Respekt behandelt. Zwingt keinen von euren Leuten dazu mit Knebelverträgen, für euch zu arbeiten. 44–45 Wenn ihr mal Leute braucht, die auch Drecksarbeit machen, dann könnt ihr ja Gastarbeiter von außerhalb anmieten. Das gilt auch für die Kinder von denen, die bei euch geboren wurden. Ihr könnt sie immer für euch arbeiten lassen. 46 Das Arbeitsverhältnis können eure Kinder dann übernehmen, wenn ihr mal sterbt. Aber die anderen Israeliten sind alle eure Brüder, mit denen dürft ihr keine Knebelverträge abschließen, okay?“

      Wie sich jemand aus einem Knebelvertrag freikaufen kann

      47 „Jetzt kann es passieren, dass ein Ausländer bei euch mal echt Kohle macht und reich wird, ein Israelit aus seiner Nachbarschaft aber pleitegeht und dann mit ihm ein Arbeitsverhältnis eingeht. 48 Wenn das so ist, kann sich der Israelit aber immer wieder davon freikaufen. Einer seiner Brüder oder sein Onkel oder auch sein Vetter oder ein anderer Verwandter kann die Kohle für ihn abdrücken und ihm die Freiheit zurückkaufen. Falls er so viel gespart hat, kann er das natürlich irgendwann auch selber tun. 50 Der Preis wird so ermittelt, indem er die Jahre zusammenrechnet, die er für den Chef gearbeitet hat. Dann berechnet er noch, wie viel der Typ bis zum nächsten ‚Schuldenerlassjahr‘ arbeiten müsste. 51 Die Summe, die der aufbringen muss, entspricht dann der Zahl der Jahre, die dann noch kommen würden, bis die Zeit da ist, wo alles wieder resetet wird. 52 Wenn es nur noch ein paar Jahre sind, bis diese Zeit kommt, dann soll das in die Berechnung einfließen. Umso mehr Jahre, desto höher der Preis. 53 Sein Chef soll mit ihm anständig umgehen. Er soll mit ihm so verfahren, wie mit einem normalen Angestellten, der seit Jahren seine Bezahlung bekommt. 54 Wenn er sich nicht freikaufen kann, dann muss er aber auf jeden Fall in dem nächsten ‚Schuldenerlassjahr‘ freikommen. 55 Warum? Weil mir alle Menschen gehören, und die Israeliten sind eigentlich meine Angestellten, sie gehören nur mir. Ich habe sie aus Ägypten rausgeholt. Ich bin der Chef, ich bin Gott!“

      Was es bringt und was es nicht so bringt – Segen und Fluch

      26 3Mo 1 Die letzten Ansagen, die Gott noch für seine Leute hatte, gingen so: „Ihr dürft euch auf keinen Fall irgendwelche Plastikgötter basteln, hört ihr? Ich will nicht, dass irgendwo in eurem Land so Teile rumstehen. Und erst recht will ich nicht, dass zu denen gebetet wird. Egal, ob die jetzt aus Holz oder aus Metall sind, aus Pappe oder Plastik, angesprayt oder mit Ölfarbe bemalt wurden. Ich bin der Chef, ich bin euer Gott! 2 Haltet den Sonntag ein und schuftet da nicht, das ist wichtig! Und habt Respekt vor dem besonderen Zelt, wo das ganz Besondere, das Heilige, steht. Ich bin Gott! 3 Wenn ihr euch an meine Anweisungen haltet und das tut, worauf ich Bock habe, dann werde ich euch mit Glück überschütten. 4 Ich werde dann dafür sorgen, dass es immer genau dann regnet, wenn ihr es braucht. Dann werden die Pflanzen auf euren Feldern immer gut wachsen und viele Früchte bringen. 5 Ihr werdet so eine fette Ernte einfahren, dass sich die Verarbeitung zum Beispiel von den Weizenkörnern so lange hinzieht, dass es bis in die Weinernte im Spätsommer reingeht. Und die Weinernte wird so fett sein, dass sie so lange geht, bis ihr schon wieder Weizenkörner aussäen könnt. Ihr werdet immer genug zu essen haben. Und ihr werdet immer in Sicherheit leben. 6 Ich werde dann auch dafür sorgen, dass es in eurem Land keinen Krieg geben wird. Wenn ihr nachts in die Heia geht, könnt ihr entspannt schlafen. Ihr braucht keine Panik zu schieben, dass ihr in der Nacht überfallen werdet. Auch vor wilden Tieren werde ich euch beschützen, die werden in dem Land, wo ihr wohnt, einfach verschwinden. Da sorg ich für. Und nie wird eine andere Armee in euer Land einfallen. 7 Wenn es mal Krieg geben sollte, werdet ihr die Feinde in die Flucht schlagen. Ihr werdet sie mit euren Kanonen wegpusten. 8 Fünf Leute von euch werden ausreichen, um hundert Feinde zu verjagen. Und hundert Soldaten werden eine Armee von zehntausend niedermachen. Eure Feinde werden sich in die Hosen machen, wenn ihr kommt. 9 Ich werde bei euch sein und dafür sorgen, dass ihr immer gesunde Kinder habt. Ihr werdet viele Babys kriegen, dafür werde ich sorgen. Wir haben einen Vertrag, und ich stehe hundert Prozent zu dem. Alles, was ich gesagt habe, werde ich auch tun. 10 Es wird immer so reichlich zum Essen am Start sein, dass ihr noch bei der neuen Ernte Sachen von der alten Ernte im Lager habt. Ihr werdet sogar die Reste wegschmeißen müssen, um Platz zu machen für die neuen Sachen. 11 Ich werde euch immer sehr nahe sein, ich bin mittendrin bei euch. Nie mehr will ich euch verlassen oder keinen Bock mehr auf euch haben. 12 Als euer Gott werde ich praktisch bei euch wohnen. Ich bin euer Gott, und ihr seid meine Leute. 13 Ich bin der Chef, ich bin euer Gott. Ich habe euch aus Ägypten rausgeholt, damit ihr dort nicht mehr für wenig Kohle Zwangsarbeit machen müsst. Aus dieser miesen 1-Euro-Job-Situation habe ich euch rausgeholt, eure Abhängigkeit wurde durch mich beendet, wegen mir braucht ihr jetzt nicht mehr wie blöd zu schuften.“

      Wer nicht das tut, was Gott will, kriegt was auf die Ohren

      14 „Wenn ihr das nicht tut, was ich von euch möchte, und euch die Sachen total egal sind, die ich zu euch gesagt habe, 15 wenn euch meine Gesetze wurscht sind und meine Regeln euch nicht mehr interessieren, dann brecht ihr den Vertrag, den ich mit euch gemacht habe. 16 Ich werde dann dafür sorgen, dass es euch echt dreckig geht. Ihr werdet krank werden und alle möglichen Seuchen bekommen. Ihr könntet dann blind werden und langsam vergammeln. Wenn ihr arbeitet, wird eure Arbeit umsonst sein. Die Sachen, die ihr auf dem Acker pflanzt, werden nämlich eure Feinde ernten. 17 Ja, sogar ich werde euer Feind sein, ich werde dafür sorgen, dass die Feinde euch besiegen. Ihr werdet Panik kriegen, weglaufen, obwohl niemand hinter euch her ist. 18 Das mach ich, damit ihr wieder zu mir zurückkommt. Wenn das nicht passiert, werde ich euch sogar siebenmal härter angehen als alles, was vorher passiert ist. 19 Ich werde eure Überheblichkeit plattmachen. Es wird nicht mehr regnen, der Himmel wird für euch wie Dauersolarium sein, und der Boden unter euren Füssen wird hart wie Beton. 20 Was ihr dann auch anfangen werdet, es ist alles egal. Auf euren Feldern wird nichts mehr wachsen, und die Obstbäume werden keine Früchte mehr tragen. 21 Falls ihr es dann immer noch nicht gecheckt habt und tut, was ich von euch möchte, dann muss ich die Strafe noch siebenmal krasser hochfahren. 22 Ich werde Wölfe und Löwen auf euer Vieh loslassen. Die werden eure Kühe, aber auch eure Kinder anfallen und auffressen. Es werden so viele von euch dabei draufgehen, dass man kaum noch Leute auf der Straße treffen wird. 23 Wenn ich euch egal bin, dann seid ihr mir auch egal. Ihr habt mich dann als euren persönlichen Feind. Ich werde euch siebenmal härter bestrafen als alles, was bis dahin passiert ist. 25 Weil ihr unseren Vertrag gebrochen habt, werde ich Armeen gegen euch auffahren lassen, die in euer Land einfallen. Wenn ihr euch dann in die Städte zurückzieht, werden dort schlimme Krankheiten ausbrechen. Die Feinde werden so einen dichten Angriffsring um euch legen, 26 dass Lebensmittel nicht mehr in die Städte reinkommen können. In der Zeit wird ein Backofen locker reichen, um das Brot von zehn Frauen zu backen, weil es nicht mehr genug Mehl geben wird. Brot wird Mangelware und in kleinen Portionen aufgeteilt werden. Wenn ihr das Brot von dem Tag aufgegessen habt, seid ihr dann genauso hungrig wie vorher, weil es so wenig ist. 27 Und wenn ihr dann immer noch nicht auf mich