darauf hinaus, dass er die Leitung des Klosters abgeben musste, um sich nicht angreifbar zu machen – doch er ging noch weiter. Diese Lucinda würde sich noch wundern.
Er wurde bei seinem Bischof vorstellig und bat um Versetzung nach Afrika. Dieser zeigte sich höchst erfreut darüber, hatte er Ralph doch schon vor Jahren dafür auserkoren.
Afrika, dachte Ralph, da werde ich wohl von all meinen Sünden reingewaschen, und niemand wird mir da ins Handwerk pfuschen. Er überlegte nicht lange, sondern unterzeichnete sein Gesuch um Versetzung.
***
Einige Wochen später in Malawi, Afrika
Das Bett war angewärmt, die ebenholzfarbene Schönheit hatte sich entkleidet und wartete auf den Pater, welcher sich gerade noch frisch machte.
Voller Lüsternheit betrachtete er Sinia, die ihm bereits bei seinem Eintreffen gefallen hatte. Jetzt hier mit ihr in den Federn zu liegen, machte ihn einfach nur glücklich.
Sinia und Ralph harmonierten gut zusammen. Ihre Ekstase baute sich langsam auf, doch wenn der Vulkan kochte, dann schäumte er über.
Sie liebten sich in stillem Einvernehmen – nie würde Sinia irgendetwas Schlechtes über den Pater sagen.
Nachts, wenn er ihr einmal nicht beilag, träumte sie von seinen starken Armen, welche sie hielten, träumte von seinem herrlichen Gemächt, und jedes Mal schloss sie die Augen, und sein Bild erschien vor ihrem inneren Auge.
Sie liebte den Gottesmann über alle Maßen. Nach ihm hatte sie offenbar gesucht – für ihn würde sie alles geben. Keine Sekunde hatte sie es bereut, zu ihm zu stehen.
Durchtrainiert, supersexy – so war er hier eingetroffen, jetzt hatte seine Haut eine natürliche Bräune angenommen, die sie magisch anzog.
Und Ralph?
Der dachte nach vier Wochen Freiheit immer weniger an sein geliebtes Kloster, an den schnöden Bestechungsversuch einer gewissen Lucinda Poller – er sah sich von den Göttern geküsst.
Herrlich schwarze Haut, liebreizende Dienstbarkeit, das war es, was den Pater in Afrika bleiben ließ. Niemals wieder hatte er das Gefühl, fehl am Platz zu sein.
Er predigte, er polterte, er erteilte Religionsunterricht, und er liebte seine Sinia.
Konnte es etwas Schöneres geben, als solche Lust zu genießen.
Die entjungferte Nonne
Maja Winkler zitterte am ganzen Leib. Sie war vor einigen Monaten in das Kloster eingetreten, um ihre Unschuld zu bewahren. Sie hatte genug von der Welt mit all ihren Hürden und hoffte hinter dicken Klostermauern auf Ruhe und Verständnis. Sie wollte eine Braut Christi sein. Maja war Jungfrau und würde es wohl auch für alle Zeiten bleiben. Sie hatte genug von den Männern, die sie nur benutzen wollten, deren Geschlechter nach ihr riefen – doch Maja hatte einen starken Willen bewiesen und stets Nein gesagt.
***
Sie kniete vor dem Altar der kleinen Kirche, hatte ihre Hände gefaltet und stützte die Ellenbogen auf einem hölzernen Podest ab, welches normalerweise den älteren Ordensschwestern vorbehalten war. In der Hand hielt die junge Frau eine weiße Kerze, deren Licht das zarte Antlitz erleuchtete und sie in ihrem schwarzen Nonnengewand fast überirdisch schön erscheinen ließ.
Die Kerze war so weiß wie Majas Seele und wie ihr Schleier, den sie trug. Weiß war für Maja die Farbe der Unschuld. Dieser Gedanke ließ die junge Frau frösteln. Denn der Pater, welcher sich in seinem Gewand hinter sie gekniet hatte, hatte nichts Gutes im Sinn. Er, ein Mann Gottes, war oft im Kloster der heiligen Schwestern zu Gast, und sein Ruf eilte ihm bereits voraus. Er war bei Weitem nicht der treueste Vertreter seiner Zunft, doch was er den Nonnen zuteilwerden ließ, nahmen diese gern an und breiteten den Mantel des Schweigens über die Liederlichkeiten des Paters.
Maja verstand nicht, warum die Nonnen so viel von Pater Julian hielten. Denn gerade fasste dieser unter ihr Gewand, und das erste Mal in ihrem Leben fühlte die junge Frau die Finger eines Mannes auf ihrer nackten Haut.
Ein Schauer, welcher ihr unbekannt war, überkam sie. Unsicher kaute sie auf ihren schmalen Lippen. Mein Gott, was passierte da gerade mit ihr?
Pater Julian grinste zufrieden, als er das Mädchen berührte. Wie hatte er sich doch nach ihr verzehrt – und wie oft hatte er Maja bereits aufgelauert, doch jedes Mal war sie ihm wieder entwischt.
Beim dritten Mal hatte er der jungen Nonne zumindest an die Brust fassen können, und bereits diese kleine Geste hatte in seinem Körper einen wohligen Schauer der Lust zur Folge gehabt. Er wollte diese keusche Jungfrau – und er sollte sie bekommen.
***
Maja war die Tochter eines reichen Bankiers – eine wahre Braut Christi – und, wie Pater Julian annahm, aus freien Stücken dem Orden beigetreten. Die Äbtissin des Klosters hatte ihm versichert, dass das Mädchen noch Jungfrau sei. Majas Begehr lag allein darin, ihrem Herrn Jesus Christus zu dienen. Pater Julian konnte darüber nur grinsen. Das alles war ja als recht löblich, doch er selbst hielt nicht mehr viel vom Zölibat. Empfand dieses als längst überholt und nahm sich das Recht, welches er zu besitzen meinte. Wenn ihm der Sinn danach stand, nahm er sich seine Nonnen, und diese hatten ihm auch noch nie einen Korb gegeben.
Julian selbst entstammte einer verarmten Adelsfamilie. Diese besaß nichts weiter als ihren guten Namen – die Burg, welche sie bewohnt hatte, wurde noch in diesem Jahr zum Abriss freigegeben. Julian war bettelarm zurückgeblieben, doch noch immer fühlte er sich zu Höherem berufen. So hatte er den Beruf eines Paters ergriffen, der ihm eine natürliche Autorität und Würde verlieh, und er konnte nicht sagen, dass er unglücklich damit war. Weder litt er unter Überanstrengung noch an den Folgen der Enthaltsamkeit. Er lebte seine Triebe redlich aus. Die Nonnen und ihr Kloster hatten Verständnis für seine Bedürfnisse.
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